1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker: Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker: Wahre Lobeshymnen auf Julian Franceschi

Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker: Wahre Lobeshymnen auf Julian Franceschi

Von Daniela kainz 23.06.2017, 10:52
Julian Franceschi ist sicher: Er hat seinen Traumberuf gefunden, der ihn täglich fordert.
Julian Franceschi ist sicher: Er hat seinen Traumberuf gefunden, der ihn täglich fordert. Jürgen Lukaschek

Helbra - Julian Franceschi wischt sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn. Nicht allein die Hitzegrade sind daran schuld. Der große Bahnhof im Helbraer Autohaus Schneider, der ihm zu Ehren veranstaltet wird, trägt sein Übriges dazu bei. Im Mittelpunkt zu stehen, ist nicht seine Art.

Die Anwesenden haben aber allen Grund, den Mansfelder am Donnerstagmittag hoch leben zu lassen. Der 31-Jährige im Blaumann fällt durch seine herausragenden Prüfungsleistungen im Kfz-Handwerk auf. „So einen Auszubildenden hatten wir seit gefühlten hundert Jahren nicht mehr“, sagt Geschäftsführerin Regina Ziesche von der Kreishandwerkerschaft Mansfeld-Südharz. Sein Klassenlehrer Harald Peter von den Berufsbildenden Schulen Mansfeld-Südharz ergänzt: „Mit einem Notendurchschnitt von 1,0 ist er der beste Lehrling, den die Schule jemals in Sangerhausen ausgebildet hat.“ Jens Hoffmann, der Vorsitzende der Gesellenprüfungskommission, kann sich vorstellen, dass er den Kraftfahrzeugmechatroniker eines Tages als Unterstützung in seinem Team begrüßt.

Was die Folge der sehr guten Lernergebnisse für Franceschi außerdem ist: Er schloss seine Ausbildung vorfristig ab. Den Gesellenbrief überreichte ihm Andreas Ahlhelm, Obermeister der Kfz-Innung, deshalb nicht ohne Grund direkt im Helbraer Ausbildungsbetrieb des jungen Mannes. Autohausinhaber Axel Schneider gratulierte auch. Er bot Franceschi nach Abschluss der Lehre sofort eine Festanstellung in seinem Unternehmen als Kraftfahrzeugmechatroniker mit dem Schwerpunkt Personenkraftwagentechnik an. So gute Leute müsse man halten.

Erst über Umwege kam Franceschi zu seinem Traumberuf. Erst legte er sein Abitur ab, ging zur Bundeswehr und studiert danach Lebensmitteltechnologie und Elektrotechnik. Ab einem gewissen Punkt merkte der junge Mann, dass er sich in diesen Bereichen nicht zu Hause fühlte und „sattelte noch einmal komplett um“. Mit der Berufsausbildung wurde alles anders: „Das ist meine Leidenschaft.“ Er habe sein Hobby zum Beruf gemacht.

Trotz aller Lobeshymnen, Franceschi bleibt bescheiden: „Jetzt geht das Lernen erst richtig los, wenn man allein am Auto steht.“ Hinzu komme die ständige Weiterentwicklung der Technik. „Da gibt es fast jeden Monat wieder etwas Neues.“ Das schreckt ihn nicht, auch über eine Weiterbildung zum Servicetechniker und den Besuch einer Meisterschule nachzudenken. Momentan stellt er solche Pläne aber zurück. Seine Freundin ist schwanger. Bald kommt sein erstes Kind zur Welt: „Da sind erst mal andere Sachen wichtiger.“ (mz)