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"Alte Dorfschmiede" in Hainrode "Alte Dorfschmiede" in Hainrode: Ausbau des Vereinshaus mit Hilfe von Crowdfunding

Von Heinz Noack 09.11.2016, 14:00
Die „Alte Dorfschmiede“ sieht innen nicht ganz so schick aus.
Die „Alte Dorfschmiede“ sieht innen nicht ganz so schick aus. Noack

Hainrode - Der Heimat- und Naturschutzverein Hainrode sieht eine Möglichkeit, sein Vereinsheim „Alte Dorfschmiede“ weiter auszubauen. „Im Obergeschoss des Hauptgebäudes ist alles noch wie früher“, sagt Ortsbürgermeister Hans-Ulrich Hilpert. „Grob geschätzt benötigen wir rund 30.000 Euro für die Sanierung der Räume.“ Diese könnten nun mittels Crowdfunding gesammelt werden.

Kein Geld aus dem Gemeindehaushalt für den Verein

Die Frage, woher das Geld für sie genommen werden soll, steht schon seit einiger Zeit im Raum. „Der Bürgermeister der Gemeinde Südharz, Ralf Rettig, betont zwar oft die Wichtigkeit des Tourismus für unsere Region“, sagt der Vereinsvorsitzende Rolf Kutzleb. „Geld gibt es aber nicht aus dem Gemeindehaushalt. Da müssen wir uns eben selbst etwas einfallen lassen.“

Da kam das Workshop-Angebot „Alternative Ideen in der Projektfinanzierung“ des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt von Ulrike Dietrich für die Hainröder genau richtig. Axel Mitzka, Vorsitzender des Naturpark-Vereins Dübener Heide, erklärte dabei, wie es mit Crowdfunding möglich ist, solche Projekte zu finanzieren.

Beim Crowdfunding wird meist mittels des Internets Geld gesammelt, man setzt dabei auf eine Vielzahl von Menschen, die mithelfen, das Projekt zu realisieren. „Inzwischen gibt es auch in Deutschland eine Reihe von Plattformen, deren Hilfe man sich dabei bedienen kann“, sagte Mitzka. Ob es klappt oder nicht, hänge vom Interesse der Internetnutzer an dem vorgestellten Projekt und dem Angebot der Gegenleistungen ab. Eine Erfolgsgarantie gebe es nicht.

Für den Heimat- und Naturschutzverein hört sich dies nach einer guten Sache an. Kutzleb und Hilpert wollen sich weiter sachkundig machen und die entsprechenden Projektunterlagen ausarbeiten. „Eine andere Möglichkeit, die geforderten Eigenanteile für Fördermittelanträge zu bekommen, sehen wir nicht“, so Kutzleb.

Nachfrage für Museum Dorfschmiede steigt ständig

Die Hainröder sehen sich im Zugzwang. „Die Nachfrage für unser lebendiges Museum ‚Dorfschmiede’ steigt ständig“, sagt Kutzleb. „Der gegenwärtig verfügbare Platz ist einfach zu klein. Es müssen auch Aufenthaltsräume für die Besucher zur Verfügung gestellt werden. Sogar der Westharz will unsere Angebote künftig nutzen. Da ist schnelles Handeln geboten, sonst waren alle bisherigen Bemühungen umsonst.“

Kutzleb und Hilpert schwebt auch eine ständige Besetzung des Wanderstützpunktes im Vereinsheim im Rahmen einer Projektstelle vor. Vermitteln soll sie ihnen das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz. „Über diese Idee haben wir schon gesprochen“, so Hilpert. „Der früher mögliche Einsatz von Beschäftigten im zweiten Arbeitsmarkt fehlt uns immer mehr.“

Das Projekt der Hainröder stieß bei Ulrike Dietrich vom Landesheimatbund auf offene Ohren: „Ich freue mich über die gute Resonanz vom Workshop. Ich hoffe, dass es künftig mit solchen Angeboten und Treffen weitergehen kann.“ (mz)

Gans-Ulrich Hilpert (2.v.r.) und Rolf Kutzleb (M.) wollen die obere Etage des Vereinshauses mittels Crowdfunding ausbauen.
Gans-Ulrich Hilpert (2.v.r.) und Rolf Kutzleb (M.) wollen die obere Etage des Vereinshauses mittels Crowdfunding ausbauen.
Heinz Noack