Wertstoffhöfe im Landkreis Harz Wertstoffhöfe im Landkreis Harz: Den Toaster jetzt unbedingt entsorgen?

Westerhausen - „Unsere Mitarbeiter auf dem Wertstoffhof in Westerhausen spüren schon, dass die Anlieferer für unser Angebot dankbar sind. Fast durchgehend halten die sich auch an die wie überall geltenden strengen Regeln. Da heißt es durchaus mal Halten, Abstand wahren und paar Minuten warten“, erklärt Heide Wonneberg von der Entsorgungswirtschaft des Landkreises Harz AöR (Enwi). Auch auf den anderen sieben Höfen erlebe man viel Verständnis für die Schutzmaßnahmen.
„Bei der Entsorgung gibt es keine Ausfälle“
Das Unternehmen weiß, die Bürger benötigen in kritischen Zeiten Verlässlichkeit. So selbstverständlich wie die Feuerwehr ausrückt, die Rettungs- und Pflegekräfte ihren Dienst tun und die Polizisten im Einsatz sind, werde der Müll pünktlich abtransportiert.
„Bei der Entsorgung gibt es keine Ausfälle. Alle Touren werden bedient. Die Tonnen, Papiercontainer und gelben Säcke, aber auch die kompostierbaren Abfälle aus der Frühjahrssammlung und Sperrmüll werden eingesammelt, selbst die Schadstoffentsorgung läuft planmäßig“, so Heide Wonneberg.
Erhöhter Andrang zu Ostern erwartet
Ostern steht vor der Tür. Manch einer nutzt diese Zeit, um sein Heim aufzuräumen, den Keller und den Garten auf Vordermann zu bringen. Dazu kommt, während der Corona-Krise haben viele Menschen erzwungenermaßen mehr Zeit. Da wird etwas an der Wohnung, am Haus oder im Kleingarten gewerkelt.
„Daher ist der Andrang auf den Wertstoffhöfen zu Ostern erfahrungsgemäß besonders groß“, wissen die Beschäftigten der Enwi.
Klar sagen sie, niemand werde bei ihnen abgewiesen, aber das bringe in Stoßzeiten durchaus verlängerte Wartezeiten vor den Toren des Wertstoffhofes mit sich. Das wirke manchmal wie großer Andrang, aber es seien auf den Tag gerechnet eher leicht weniger Anlieferer, die sich auf den Weg machen.
Nur begrenzte Anzahl von Kunden zugelassen
„In der Vor-Corona-Zeit lieferten auf unserem größten Hof in Halberstadt etwa 1.000 Kunden etwas an, die huschten über den Hof zu den Containern und waren wieder weg. Aufgrund der Corona-Pandemie kann weiterhin nur eine begrenzte Anzahl von Anlieferern auf die Wertstoffhöfe gelassen werden. Durch die vorgeschriebenen Mindestabstände wirkt dann alles etwas stärker frequentiert“, so Wonneberg. „Außerdem dürfen sich bei uns eben nicht zehn Leute um den Container mit kompostierbaren Abfällen drängeln, wenn sie ihre Säcke dorthinein entleeren.“
Auch die Enwi-Mitarbeiter in ihrer orangen Kleidung schützen sich und haben die Distanz zu den Anlieferern erhöht. Ein Grund auch dafür, dass die sonst sehr hilfsbereiten Mitarbeiter die Kunden nicht beim Ausladen unterstützen. Aber gerade die Grünschnittsammlungen in den Orten und das Aufstellen von Containern in verschiedenen Kleingartenanlagen habe hier Möglichkeiten geschaffen, die Situation zu entzerren.
Fast überall zu den gewohnte Zeiten erreichbar
Über acht Wertstoffhöfe verfügt die Entsorgungswirtschaft des Landkreises Harz, die in Halberstadt und Westerhausen betreibt das Unternehmen selbst. Dazu kämen die Höfe in Ballenstedt, Harzgerode, Ilsenburg, Wernigerode, Osterwieck und Elbingerode. Die seien fast durchgehend zu den gewohnten Öffnungszeiten zu erreichen. Einzig in Wernigerode gibt es Einschränkungen.
„Die Stadt betreibt den Hof selbst und kann nicht alle Aufgaben in Zeiten von Corona personell bewältigen“, so die Enwi-Sprecherin. Aus Sicherheitsgründen habe der Oberbürgermeister der bunten Stadt am Harz auch jeglichen Bargeldverkehr auf dem Wertstoffhof untersagt. So werden derzeitig keine Abfallsäcke mehr verkauft und keine Baustoffreste entgegengenommen.
Ist die Anlieferung jetzt überhaupt notwendig?
Trotzdem, um sehr lange Staus zu verhindern, appelliert die Enwi an die Bürger, eigenständig zu prüfen, ob eine Anlieferung in der aktuellen Situation tatsächlich notwendig ist oder ob die Abfälle zunächst noch zu Hause zwischengelagert werden können. „Die Fahrten zum Wertstoffhof sollten schon zum Selbstschutz auf ein Mindestmaß reduziert und nicht zum Frühjahrsausflug gestaltet werden. Ausgediente Toaster können auch noch in den Elektronikschrott, wenn die Pandemie vorüber ist.“ (mz)