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Ehrenamt Wedderslebener Wehr will hohen Ausbildungsstand

Als neuer stellvertretender Leiter der Feuerwehr richtet Martin Sonnenberg den Fokus auf die Schulung der Kameraden.

Von Benjamin Richter Aktualisiert: 28.05.2021, 14:00
Kfz-Mechaniker Martin Sonnenberg ist, wenn er nicht gerade Uniform trägt, häufig für den Traditionsverein unterwegs.
Kfz-Mechaniker Martin Sonnenberg ist, wenn er nicht gerade Uniform trägt, häufig für den Traditionsverein unterwegs. (Foto: Benjamin Richter)

Weddersleben - Das Ehrenamt liegt mir sehr am Herzen“, sagt Martin Sonnenberg. Das hätte er fast nicht erwähnen müssen: Wer als Vorsitzender des Traditionsvereins Warnstedt 1815 bereit ist, den Posten des stellvertretenden Leiters der Wedderslebener Ortsfeuerwehr noch mit zu übernehmen, bei dem kann davon ausgegangen werden, dass er mit Herzblut bei der Sache ist. In die Funktion hat der Stadtrat Thale Sonnenberg jüngst berufen - zunächst kommissarisch für zwei Jahre, da ihm noch der erforderliche Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“ fehlt.

Zum Maschinisten qualifiziert

Zum Brandschutz, legt der 37-Jährige dar, sei er 1995 mit den ersten Erfahrungen bei der Jugendfeuerwehr Warnstedt gekommen. Einmal dabei, zog Sonnenberg, dessen Eltern und Großeltern sich ebenfalls in der Wehr engagierten, konsequent weiter mit, absolvierte 1999 den Grundlehrgang und wechselte wenig später, nach seinem 18. Geburtstag, zu den aktiven Kameraden. Auch zum Maschinisten qualifizierte er sich, schloss im Jahr 2018 als bisher letzten Ausbildungsschritt den Gruppenführerlehrgang erfolgreich ab.

Der hauptberufliche Kfz-Mechaniker zeigt sich zuversichtlich, dass er auch den jetzt noch geforderten Lehrgang in absehbarer Zeit bestehen und dann für die reguläre Amtszeit von sechs Jahren die Stellvertreter-Position in der Ortswehr Weddersleben ausüben kann, der er seit 2015 angehört.

„Es geht darum, dass alle immer unverletzt und gesund vom Einsatz nach Hause kommen“

Die 13 aktiven Kameraden um Wehrleiter Bernd Apel sieht Sonnenberg ausbildungstechnisch und mit Blick auf die Ausstattung sehr gut aufgestellt. „Es ist eine relativ junge Truppe“, fügt er hinzu - dennoch wünsche er sich, dass die Wehr in den kommenden Jahren noch den einen oder anderen Mitstreiter hinzugewinnen könne. Seine Rolle als stellvertretender Ortswehrleiter sehe vor, dass er sich vor allem um die Ausbildung der Kameraden kümmere. „Es geht darum, dass alle immer unverletzt und gesund vom Einsatz nach Hause kommen. Dafür brauchen wir einen hohen Ausbildungsstand.“ Sicher werde er sich auch mit der Stadtwehrleitung abstimmen - da habe Apel als hauptamtlicher Stadtgerätewart aber den direkteren Draht.

Von seinen knapp 20 Jahren als Aktiver, blickt Sonnenberg zurück, sei 2019 das intensivste gewesen, was die Einsatzdichte angehe. „Wegen der Trockenheit haben immer wieder Felder und Bäume gebrannt“, erinnert der Feuerwehrmann. „Wir sind fast jeden zweiten Tag rausgefahren.“ Auch der Brand an der Rosstrappe vor fast einem Jahr, den die Wedderslebener zu löschen halfen, zählt für den neuen Stellvertreter zu denen, die er noch lebhaft vor Augen hat.

Im Blick hat Martin Sonnenberg aber auch die Vereine in seinem Heimatort Warnstedt. Wenn es darum gehe, Veranstaltungen wie Feste und Traditionsfeuer zu organisieren, die hoffentlich bald wieder möglich sind, sei der Kontakt zu den Gruppen unerlässlich. „Ich sehe das Ehrenamt als Rückgrat unserer Gesellschaft“, unterstreicht der Vereinschef. (mz)