Wechsel in Thale Wechsel in Thale: Jetzt ist die Tochter für Patienten da

Thale - In der Praxis von Cornelia Sieker in der Rudolf-Breitscheid-Straße mussten Patienten eine Treppe überwinden, bevor sie sich im Behandlungszimmer im ersten Obergeschoss beraten lassen konnten.
Damit ist jetzt Schluss, hat ihre Tochter Frauke Dunkel entschieden: Sie hat die Hausarztpraxis ihrer Mutter zum April übernommen und ist mit deren Ausstattung in die Poststraße 1d umgezogen.
„Hier liegt alles in einer Ebene“, erklärt sie. Gerade für viele der älteren und gebrechlicheren Patienten sei das ein Vorteil.
Mutter hat Tochter eingearbeitet
Aus Sieker wird Dunkel: Der Wechsel in der Thalenser Praxis deutete sich bereits seit einiger Zeit an. Seit August vergangenen Jahres arbeitete Cornelia Sieker ihre Tochter in ihrer Praxis ein, die sie sich zuvor jahrzehntelang mit ihrem Mann Helmar geteilt hatte.
„Mein Vater ist Internist im Ruhestand“, legt Frauke Dunkel dar. „Dank der Zusammenarbeit mit ihm kann ich auch Ultraschall-Untersuchungen anbieten.“
Dazu habe sie sowohl das Know-how als auch die Ausrüstung. „Darüber hinaus bleibt das Leistungsspektrum der Praxis dasselbe wie zuvor.“ Für Patienten ändere sich also insgesamt wenig.
Entscheidung während des Studiums getroffen
Die Idee, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten, kam Dunkel während des Studiums an der Medizinischen Hochschule Hannover. „Während der Facharztausbildung hat sich der Entschluss dann gefestigt“, berichtet sie.
Nach ihrem Studienabschluss im Jahr 2007 war Dunkel zunächst drei Jahre lang in einem Klinikum in Gronau (Leine) bei Hildesheim tätig, von 2010 bis 2018 arbeitete sie dann im Vinzenzkrankenhaus in Hannover.
Von der Faszination für den menschlichen Körper, die bei ihrer Berufswahl den Ausschlag gab, hat sie in dieser Zeit nichts verloren.
„Ich habe immer gern Biologie in der Schule gelernt“, blickt Dunkel zurück. „Der Aufbau des Körpers hat mich schon immer beeindruckt.“
Gern erinnert sie sich an einen Besuch der Ausstellung „Körperwelten“ des Anatoms Gunther von Hagens. Mit ihren Eltern war sie nach Köln gefahren, um sich die plastinierten Körper anzusehen. „Noch besser als zuvor habe ich dort erkannt, dass unser Körper eigentlich wie ein technisches Gebilde ist“, sagt sie.
Ein eingespieltes Team
Wie die Organe des Menschen sind auch die Schwestern in der Praxis von Frauke Dunkel ein eingespieltes Team, auf das sich Patienten auch in Zukunft verlassen können, wie die Ärztin betont.
„Die Schwestern sind der erste Anlaufpunkt“, weiß sie, „sie erinnern sich an die Sorgen und Nöte der Patienten und kennen ihren Hintergrund.“
Dass sie mit der Praxis ihrer Mutter viele Arbeitsabläufe übernehmen konnte und nicht selbst ins Rollen bringen muss, empfindet Dunkel als großen Vorteil.
„Hier herrscht ein gutes Klima zwischen den Mitarbeiterinnen und der Chefin“, zieht Cornelia Sieker nach einem Blick in die Praxis ihrer Tochter Bilanz. Frauke Dunkel merkt an: „Ich hoffe, dass es den Patienten guttut.“
Kollegiales Netzwerk an Hausärzten vorhanden
Sie ist erleichtert, dass sie die niedergelassenen Hausärzte in Thale in den vergangenen Monaten als ein kollegiales Netzwerk kennengelernt hat.
„Ich arbeite selbstständig, aber ich bin doch nicht allein auf weiter Flur tätig“, schildert sie. Wenn sie wegen Krankheit oder Urlaub nicht für die Patienten da sein könne, vertrete sie Karla Gierak im Steigerweg.
Die Öffnungszeiten ihrer Praxis hat Frauke Dunkel für die Patienten ein wenig verändert, so ist nun montags bis freitags von 8 bis 11 Uhr geöffnet, am Montag und am Donnerstag außerdem von 15 bis 18 Uhr.
Viel Zeit für Hobbys wird ihr nicht bleiben, prophezeit Cornelia Sieker. „In jungen Jahren geht man vollständig für Arbeit und Familie auf.“ Die wenige Freizeit möchte Frauke Dunkel mit ihrem Mann und ihren drei Kindern verbringen. „Wir gehen viel und gern im Bodetal spazieren“, erklärt sie. „Das ist mir wichtig.“ (mz)