Vandalismus Wanderwege im Raum Harzgerode: Harzklub-Zweigverein erneuerte 22 Hinweisschilder und zwölf Bänke
Alexisbad - Hinter dem Harzklub-Zweigverein Harzgerode liegt ein arbeitsreiches Jahr. Das wurde bei der Jahreshauptversammlung im Café Felsterrasse in Alexisbad deutlich. Besonders beschäftigte den Vorsitzenden Horst Schöne und seine Mitstreiter der Zwist mit dem Landesforstbetrieb um ein kurzes Wegstück in dem Harzgeröder Ortsteil, das parallel zu Eisenbahnschienen verläuft.
Viele Arbeitsstunden waren nötig, bis eine Böschung mit einem Stahlträger verstärkt und ein Geländer angebracht waren. Währenddessen forderte der Forstbetrieb den Rückbau, weil der Pfad sich auf dem Boden den Landes befindet und ohne Genehmigung angelegt worden sei.
Doch auch darüber hinaus gab es alle Hände voll zu tun für den Zweigverein, was bei einige Kennzahlen schnell klar wird.
22 verschlissene Hinweisschilder wurden ausgetauscht
Auf den 220 Kilometern Wanderwege, die im Bereich des Zweigvereins liegen, mussten dessen Mitglieder im vergangenen Jahr 22 Schilder austauschen, weil sie gestohlen, verschlissen oder - was Schöne besonders ärgert - von Gewehrkugeln durchlöchert waren.
„Davon hatten wir im vergangenen Jahr zwei Fälle“, erklärt der Vorsitzende. Besonders krass sei es am Selkewasserfall gewesen, wo ein Schild sechs Einschusslöcher von großkalibriger Munition aufwies. „Ich weiß nicht, wer so etwas macht“, klagt Schöne.
Erfreulicherweise habe sich der Verein beim Ersatz auf die Hilfe des Regionalverbands Harz verlassen können. Insgesamt hängen an den Wegen im Zuständigkeitsbereich des Zweigvereins 561 Hinweisschilder.
Zwölf Bänke und drei Brücken im Raum Harzgerode wurden erneuert
Zwölf Bänke und drei Brücken bedurften in den Wäldern um Harzgerode 2018 einer Reparatur. „Besonders umfangreich war die Arbeit an der Brücke auf dem Pionierweg“, schildert Schöne. Dort habe Sturm Friederike im vergangenen Januar eine Fichte auf das Geländer stürzen und dieses zerbrechen lassen.
Bislang sei der Handlauf nur auf einer Seite ersetzt - die zweite soll folgen, sobald es das Wetter zulässt. Die bis zu neun Meter langen Stangen aus Quedlinburger Robinienholz mussten die Helfer 500 Meter weit zu Fuß durch den Forst tragen. „Dabei konnten wir zum Glück ein paar Wanderer mit einbeziehen, die des Weges kamen“, erinnert Schöne dankbar.
Wanderkarten von drei Verlagen wurden 2018 korrigiert
Drei Landkarten korrigierte der Zweigverein 2018 für drei verschiedene Verlage. „Wir erhalten jedes Jahr zwei bis vier Anfragen“, ordnet Schöne ein. Wenn Verlage eine neue Wanderkarte herausbrächten, vertrauten sie gern auf die Kompetenz der Vereinsmitglieder, die sich vor Ort auskennen. „Diese Unterstützung unsererseits läuft kostenlos“, merkt der Vorsitzende an, „wir nehmen dafür keine Vergütung.“
Fünf städtische Papierkörbe im Wald quellen regelmäßig über - und schaden damit der Natur fast mehr, als sie ihr nützen, moniert Schöne. „Diese Körbe müssten nicht öfter als zweimal im Jahr entleert werden“, beziffert er. „Aber selbst da tut sich die Stadt Harzgerode schwer.“
Ihn freut zwar, dass die meisten Wanderer ihren Abfall tatsächlich in die bereitgestellten Behälter werfen. Aber wenn diese voll seien und der Müll deshalb daneben lande, seien die Plastikteile für Wildtiere genauso gefährlich, wie wenn Wanderer sie einfach über eine Felsklippe werfen würden.
„Dass Rehe Plastiktüten gefressen haben und daran verendet sind, ist in den vergangenen Jahren nachweislich einige Male passiert“, stellt Schöne klar.
Auf vier Jahre ist Horst Schöne von den Mitgliedern als Vorsitzender des Harzklub-Zweigvereins Harzgerode wiedergewählt worden. Sein Stellvertreter Andreas Gawellek stimmte zu, den Posten ein weiteres Jahr zu bekleiden. Wiedergewählt wurden auch Schatzmeisterin Margrit Kühr, Schriftführerin Elke Schöne, Wegemeister Jürgen Mader, Wanderwart Michael Rühlmann und Naturschutzwart Ralf Klock. Der Harzklub-Zweigverein Harzgerode hat zurzeit 43 Mitglieder. (mz)