Ungewöhnlicher Urlaub in den bergen Winter-Camping im Harz? Mit diesen Tipps gelingt das eigentlich Unmögliche
Camping ist eine ganz besondere Art des Urlaubs. Leider ist es im Winter nicht immer einfach, mit dem Reisemobil quer durch die Republik zu düsen, um im Harz zu übernachten. Aber es geht generell. Hier sind Ratschläge für Einsteiger.
Wernigerode (dpa) - Der Harz ist eine Landschaft zum Verlieben, besonders im Winter. Und eine Urlaubsreise im Wohnmobil gehört ebenso zu den spannendsten Aktivitäten. Allerdings nicht im Winter, oder? Denkste!
Denn Wohnmobil-Urlaub in einer hübsch verschneiten Landschaft kann ein besonderes Erlebnis sein - wenn das Fahrzeug an die harschen Bedingungen angepasst ist. Eine Unterscheidung ist hier zentral: Ist das Gefährt wintertauglich oder winterfest?
- Wintertaugliche Wohnmobile eignen sich nur für Außentemperaturen bis null Grad und nicht weniger, erklärt der Tüv-Verband. Die Fahrzeuge verfügten nur über eine bedingt frostfeste Wasseranlage. Die Leistung der Heizung sei außerdem schwächer.
- Winterfeste Wohnmobile funktionieren dagegen auch bei Minusgraden. Der Tüv-Verband verweist auf die europäische Norm EN1646-1, die besagt: Der Innenraum winterfester Wohnmobile muss sich bei einer Außentemperatur von minus 15 Grad innerhalb von zwei Stunden auf 20 Grad erwärmen lassen. Die Wasseranlage muss frostfrei bleiben und einwandfrei funktionieren. Die Batterien sollten nachgeladen und getauscht werden können.
Richtiges Lüften und Heizen sind wichtig
Richtiges Heizen und Lüften im Wohnmobil seien „das A und O beim Wintercamping“, betont der Tüv-Verband. Die Durchlüftung aber werde immer wieder unterschätzt - wie in einer Wohnung oft auch. Die Folge: Schwitzwasser und Feuchtigkeit im Fahrzeug. Die Experten raten daher zu jeweils fünf Minuten Stoßlüften immer morgens und abends.
Das Heizen ist im Winter nicht nur für die Insassen elementar, sondern auch fürs Wohnmobil: Es verhindert, dass Wasser in Leitungen und Tanks einfriert. Auch der Abwassertank, der meist außerhalb des beheizten Innenraums liegt, sollte warm gehalten werden. Der Tüv-Verband empfiehlt eine elektronische Heizung für den Abwassertank oder eine Einbindung des Wassertanks in die Luftheizung.
Was Winter-Camper noch dabei haben sollten
Für die Versorgung sollten Wintercamper einen Campingplatz wählen, auf dem sich Gasflaschen austauschen oder nachfüllen lassen. Um die volle Leistung der Batterien zu erhalten, sollte man das Fahrzeug so oft wie möglich ans Stromnetz anschließen, raten die Fachleute.
Empfehlenswert ist den Experten zufolge Winterausstattung, die den Campingurlaub in der kalten Jahreszeit angenehmer macht. Dazu zählen Isoliermatten für Fenster und Fußboden, elektrische Heizmatten für warme Füße, eine Thermohaube über der kompletten Front gegen ein Vereisen der Windschutzscheibe, Eiskratzer und Defrosterspray. Auch Schneeketten sollten an Bord sein.