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Nationalpark Umwelttechnik Blankenburg/Ermsleben bereitet Brache in Schierke für Baumpflanzung vor: Aufforstung im Nationalpark Harz

Von Christian Rüdiger 26.11.2019, 08:56
Die Mitarbeiter haben sichtlich Spaß und packen bei der Aufforstaktion bei Schierke kräftig mit an.
Die Mitarbeiter haben sichtlich Spaß und packen bei der Aufforstaktion bei Schierke kräftig mit an. Christian Rüdiger

Schierke - Die Hitzeperioden in den vergangenen beiden Sommern und vor allem die trotz vereinzelter Regenfälle vorherrschende Trockenheit haben dem Zustand der Wälder im Harz geschadet. Um dem Leiden und Sterben der Wälder in der Region Einhalt zu gebieten, sollen baumfreie Gebiete neu bepflanzt werden.

Noch überdeckt der dreckige und matschige Boden die Flächen. Doch schon bald könnten wieder Tausende Bäume das Gebiet erobern.

Aus diesem Grund beräumte am Dienstag die Umwelttechnik und Wasserbau GmbH Blankenburg/Ermsleben eine leerstehende Waldfläche nahe der Jugendherberge Schierke, um diese in einigen Monaten mit Bäumen wieder aufforsten zu können.

Anlass der Pflanzaktion war ein Aufruf von Wernigerodes Bürgermeister Peter Gaffert

Die Idee für die Pflanzaktion entstand vor rund zwei Monaten. Damals wies der Wernigeröder Bürgermeister Peter Gaffert (parteilos) im Radio darauf hin, welche Schäden die Trockenheit für die Wälder im Harz angerichtet hat. Er rief die Menschen dazu auf, etwas für die Region zu tun, um den Wald wieder aufzuforsten.

Die Geschäftsführer Thomas Martin, Lars Hohmann und Norbert Wandke hörte diesen Aufruf und entschlossen sich daraufhin, diesem folgen zu wollen.

Die drei gingen zum Bürgermeister und sagten ihm zu, bei dem Projekt mitzumachen. Anschließend setzten sich Gaffert und Förster Michael Salmikat mit ihnen in Verbindung und teilten dem Unternehmen das Gebiet in Schierke zu.

Ausgesucht wurde eine Fläche gegenüber der Jugendherberge von rund drei Hektar. „Als mit dem Harz verbundenes Unternehmen halten wir es für das Richtige, dem Aufruf des Bürgermeisters zu folgen“, wie alle drei betonen.

80 Mitarbeiter und Angehörige halfen bei der Pflanzaktion in Schierke

Bei dem Projekt waren 80 Mitarbeiter plus einzelne Familienangehörige mit dabei. Für die Forstaktion startete die Geschäftsleitung einen betriebsinternen Aufruf. Wer sich an dem Projekt beteiligen wollte, konnte sich melden.

„Die Resonanz auf diese Mitteilung war überwältigend“, sagt Norbert Wandke, Geschäftsführer der Standorte Blankenburg/Ermsleben. Vom Firmengelände in Blankenburg machten sich dann am Montag rund 80 Mitarbeiter und einige Familienangehörige in Bussen auf den Weg nach Schierke.

In mehreren kleinen Gruppen bearbeiteten sie eine bestimmte Fläche. Sie befreiten den Boden von Stöcken, Ästen und vielem mehr und legten damit das Erdreich frei. Die Arbeiten dauerten den kompletten Tag an.

Im Jahr 2020 sollen auf der Fläche rund 18.000 neue Bäume gepflanzt werden

Auf der beräumten Fläche von rund drei Hektar sollen dann im kommenden Jahr rund 18.000 neue Bäume eingepflanzt werden, also 6.000 pro Hektar.

„Als Umweltunternehmen sind wir in solchen Sachen immer engagiert“, sagt Thomas Martin, Geschäftsführer der Umwelttechnik und Wasserbau Blankenburg. Mit diesen Maßnahmen möchten sie Vorreiter sein und andere Unternehmen aus der Region zu ähnlichen Schritten animieren, erklärt Norbert Wandke.

In Zukunft plant der Betrieb mehr von diesen Projekten auf die Beine zu stellen, sagt er. „Wir wollen mit gutem Beispiel voran gehen“, sagt Wandke. Für die Umwelttechnik und Wasserbau Blankenburg/Ermsleben ist es das erste Projekt in dieser Größenordnung, berichtet Martin.

Es sollen Lärchen, Erlen und Heimbuchen gepflanzt werden

In den nächsten Monaten werden dann die neuen Bäume gekauft, um diese im April nächsten Jahres, bei einer weiteren Aufforstungsaktion, einpflanzen zu können, kündigte Wandke an. Die Kosten wird das Unternehmen selbst tragen.

„Ob die Bäume einen Euro oder zwei Euro kosten, ist für uns nicht relevant“, sagt Wandke. In Absprache mit Förster Michael Salmikat werden hauptsächlich Lärchen auf der neuen Waldfläche angepflanzt.

Die Umwelttechnik und Wasserbau wird zusätzlich noch Erle und Hainbuche besorgen, damit das Gebiet als Mischwald aufgeforstet wird. Andere Baumarten seien für die Wiederherstellung nicht so gut geeignet, erklärt Lars Hohmann, Geschäftsführer am Standort Ermsleben.

„Die Bäume müssen von der Biologie her zur Gegend passen“, erklärt er. Da das Unternehmen im Umweltbereich aktiv sei, wolle es mit dieser Maßnahme vorangehen. „Umweltschutz geht uns alle was an“, sagt Hohmann.

Sollte es im Sommer zu großer Trockenheit kommen, möchte das Unternehmen die neu gepflanzten Bäume mithilfe von Wasserwerfern mit Flüssigkeit versorgen. In den vergangenen Jahren war wegen der Dürre ein erfolgreiches Aufforsten nicht möglich gewesen. (mz)