Umgang mit der Pandemie Umgang mit der Pandemie : "Wir sind froh dass unsere Mitarbeiter zur Stange halten"

Halberstadt - Die Logistik-Zentrale des Steinke-Orthopädie-Centers im Gewerbegebiet am Halberstädter Stadtrand dürfen nur Mitarbeiter betreten. „Aber wer hier drin ist, der darf auch nicht in jeden Raum“, erklärt Geschäftsführer Tobias Steinke. „Jeder hat nur Zugang in seinen Fachbereich. Die Lager haben wir abgetrennt, niemand darf sich im Unternehmen frei bewegen.“
Er und sein Geschäftsführer-Kollege Christoph Prievitzer wissen, als Sanitätshaus gehört das Orthopädie-Center zu den „systemrelevanten Unternehmen“ und arbeitet weiter, um in der Corona-Krise die Grundversorgung der Bevölkerung im Bereich Gesundheit aufrecht zu erhalten. „Wir sind froh, dass unsere Mitarbeiter zur Stange halten und sich ihrer Verantwortung bewusst sind.“
„Im Logistik-Zentrum haben wir die klassische Bürostruktur aufgelöst“
Die 130 Mitarbeiter befinden sich bis auf ganz wenige Ausnahmen im Einsatz. Für Mitarbeiterkinder habe die Geschäftsleitung eigene Betreuungsformen angeboten, die aber bisher nicht nötig wurden.
„Jedoch haben die Beschäftigten ganz wenig direkten Kontakt zueinander. Sachbearbeitung kann durchaus aus dem Home-Office erfolgen. Dazu führten wir ein Schichtsystem ein, um Kontakte zu minimieren. Im Logistik-Zentrum haben wir die klassische Bürostruktur aufgelöst. Hier sitzen maximal zwei Leute und die mit dem gebührenden Zwei-Meter-Abstand“, zeigt Geschäftsführer Tobias Steinke aus dem Außenbereich des Unternehmens auf die Frauen hinter den Fenstern.
Telefonkonferenzen statt Meetings
Längst hätten Telefonkonferenzen die Meetings ersetzt. Jeden Morgen ab 8 Uhr klingelt die Geschäftsführung zur Lagebesprechung. Dabei werde die Lieferfähigkeit bei wichtigen Artikeln geklärt und geprüft, was noch beschafft werden könne. „Engpässe gibt es in unserem Angebot nicht. Nur Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel fehlen wie anderswo.“
Tobias Steinke fügt an: „Wir als Versorger für sechs klinische Einrichtungen müssen natürlich auch wissen, ob wir die Krankenhäuser noch betreten dürfen.“ In Altenheimen wird zumeist nur noch bis in die Eingangszone angeliefert, auch um die Partner dort nicht im kritische Situationen zu bringen.
Erstkontakt zu den Sanitätshäusern telefonisch oder per E-Mail
Einen Teil des Kerngeschäftes kann man nicht rigide abschotten: Die Sanitätshäuser Halberstadt, Wernigerode, Quedlinburg und Salzgitter sind zu den gewohnten Öffnungszeiten erreichbar. Doch nach Möglichkeit sollte der Erstkontakt telefonisch oder per E-Mail erfolgen.
„Wir haben dabei die entsprechend notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um sowohl Kunden als auch Mitarbeiter zu schützen. Dazu gehören das Abstandhalten im Ladenraum sowie eine verstärkte Hygiene und das Tragen von Einmalhandschuhen.“
Außergewöhnliche Situation auch mal Verzögerungen mit sich
An den Toren des Lagers „Am Bahndamm“ in Halberstadt fahren seit dem Morgen die 20 Fahrzeuge des Kundendienstes vor. Wenn nicht der große Abstand zwischen den Kollegen wäre, auf den ersten Blick wirkt die Abfertigung wenig spektakulär oder gar aufgeregt. Ronny Peine belädt ein Firmenfahrzeug für die Tour zu den Patienten, zu Pflegediensten, in Krankenhäuser und Altenheime.
Tobias Steinke macht deutlich: „Wir sind komplett ausgestattet und haben unsere Lagerkapazitäten aufgerüstet. Vielleicht sind mehr Pflegebetten nötig, um Patienten kurzfristig und in großem Umfang aus der stationären und Intensiv-Betreuung in die ambulante Versorgungssysteme verlegen zu können.
Viele Menschen sind zudem zu Hause und in Altenheimen auf die Versorgung mit spezieller Ernährung angewiesen.“ Natürlich bringt so eine außergewöhnliche Situation auch mal Verzögerungen mit sich, weil aus Sicherheitsgründen die Prioritäten anders gesetzt werden müssten.
Trotzdem, nach telefonischer Vereinbarung können Steinke-Mitarbeiter weiterhin Kunden und Patienten in der Häuslichkeit, in Einrichtungen und Kliniken mit medizinisch notwendigen Hilfsmittel versorgen. Das geschehe in angemessener persönlicher Schutzausrüstung.
„Diese ist bei uns in ausreichendem Maße vorrätig. Das Unternehmen richtet sich streng nach den Sicherheitsanweisungen der Regierung,“ unterstreicht die Geschäftsführung. Schließlich geht es um unsere Mitarbeiter ebenso wie um Kunden und Patienten.“
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Informationen zur Corona-Krise gibt es auch hier:
https://www.infektionsschutz.de/coronavirus-sars-cov-2.html
https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6
COVID-19 Selbstabfrage - Landkreis Harz
https://www.corona-harz.de/index.php
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