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Tonfunk baut neu Tonfunk baut neu: Forschungs- und Entwicklungszentrum in Ermsleben

Von Petra Korn 17.05.2016, 16:49
Die Tonfunk Systementwicklung und Service GmbH Ermsleben errichtet ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum.
Die Tonfunk Systementwicklung und Service GmbH Ermsleben errichtet ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum. Chris Wohlfeld

Ermsleben - Mit acht Mitarbeitern ist die Tonfunk Systementwicklung und Service GmbH in Ermsleben vor rund zehn Jahren gestartet. Inzwischen sind es 24, ab 1. Juni dann 25 Mitarbeiter. Und längst übernimmt die Systementwicklung und Service GmbH nicht mehr nur Dienstleistungsaufgaben für Kunden der Tonfunk GmbH, die auf die Fertigung elektronischer Baugruppen und Geräte spezialisiert ist.

Mehr Platz für Tonfunk

Sie hat inzwischen eigene Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht. „Um den gestiegenen Anforderungen zu entsprechen, müssen wir weiter wachsen, uns neu aufstellen“, sagt René Grzega, Geschäftsführer der Tonfunk Systementwicklung und Service GmbH. Die Räume am bisherigen Standort am Anger sind dafür aber einfach zu klein. Deshalb baut das Unternehmen nun wenige Meter entfernt auf dem Gelände einer ehemaligen Mühle ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum. Dafür investiert die GmbH eine Summe, die „nicht mehr sechsstellig“ ist, so der Geschäftsführer; eine genaue Zahl nannte er nicht.

Nach ihrer Gründung war die Systementwicklung und Service GmbH zunächst als Dienstleister für Tonfunk-Kunden, aber auch für die Tonfunk GmbH beispielsweise bei der Entwicklung von Schaltungen oder Software tätig. Vor vier Jahren brachte das Unternehmen dann ein erstes „MoPad“-Projekt, bestehend aus Hard- und Software, auf den Markt. Zum Beispiel in der Entsorgungswirtschaft eingesetzt und in die Fahrzeuge eingebaut, kann über das mobile Industriepad-Gerät der komplette Prozess bis hin zu den Daten des Fahrauf-trages abgebildet werden, erläutert René Grzega.

Die heutige Tonfunk-Gruppe hat ihre Wurzeln in der 1958 in Ermsleben gegründeten gleichnamigen Produktionsgenossenschaft (PGH). Aus der Anfang der 1990er Jahre gegründeten GmbH hat sich eine Gruppe mit drei Firmen entwickelt: Zu dieser gehören die Tonfunk GmbH, die Tonfunk Elektronik Systeme GmbH und die Tonfunk Systementwicklung und Service GmbH.

Seit dem vergangenen Jahr läuft das Projekt, das Stadion von RB Leipzig im Bereich der Gastronomie mit einem System für bargeldloses Bezahlen auszustatten. „Hier haben wir das Gerät entwickelt, das Design, die Software“, so der Geschäftsführer. Ein weiteres neues Produkt ist der „interaktive Funkstreifenwagen“, ein Projekt, das gemeinsam mit dem Partner T-Systems International GmbH verfolgt und in diesem Jahr auch auf der Cebit vorgestellt wurde. Über ein mobiles Gerät wird das Polizeifahrzeug „vernetzt“. Das reicht von der Einsatzplanung und Navigation bis zu Abfragen beispielsweise zu Fahndungen. Möglich ist auch, Anzeigen direkt aufzunehmen oder Ordnungswidrigkeiten zu erfassen und über Systeme für bargeldlosen Zahlungsverkehr abzuwickeln. Über das MoPad lässt sich aber beispielsweise ebenso die Sondersignalanlage bedienen.

Rundumpacket von Versand bis Reparatur

Die Produkte, die die Systementwicklung und Service GmbH einschließlich der Software entwickelt hat, werden bei der Tonfunk GmbH produziert. Die Systementwicklung und Service GmbH übernimmt dann den Versand an den Kunden sowie den Service bis hin zu eventuellen Reparaturen. Zudem werden weiterhin Aufgaben für die Tonfunk GmbH erfüllt, bis hin zum Erstellen von Prüfkonzepten und -technik für die Tonfunk-Produkte. Standbeine, die mehr Platz brauchen und für die auch weitere Mitarbeiter eingestellt werden sollen. „Wir wollen uns weiterentwickeln und am Standort weiter wachsen“, unterstreicht Grzega. Im bisherigen Objekt aber wäre das nicht möglich.

Mit dem jetzt entstehenden zweigeschossigen Neubau werden Büro- und Konferenzräume, Lagerflächen, Werkstatträume und Techniklabors entstehen - „modernste Arbeitsbedingungen für alle“, so der Geschäftsführer. Ihr neues Forschungs- und Entwicklungszentrum möchte die Tonfunk Systementwicklung und Service GmbH im September/Oktober beziehen. „Wir wollen das gleich mit unserem zehnjährigen Bestehen verbinden“, sagt René Grzega.

Das bisherige Objekt am Anger wird nicht ungenutzt bleiben: Die Tonfunk GmbH braucht dringend Büroflächen und wartet schon darauf, das Gebäude beziehen zu können. (mz)