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Toter bei Jagd Todesfall bei Jagd im Oktober 2017 bei Ballenstedt: Staatsanwaltschaft wartet weitere ballistische Untersuchungen ab

Von Petra Korn 28.07.2018, 11:54
Ein umgefallener Baum mit Moos liegt in einem Waldstück bei Mägdesprung.
Ein umgefallener Baum mit Moos liegt in einem Waldstück bei Mägdesprung. dpa-Zentralbild

Ballenstedt - Neun Monate, nachdem ein 81-Jähriger bei einer Jagd in Ballenstedt durch einen Schuss tödlich verletzt wurde (die MZ berichtete), gehen die Ermittlungen weiter. „Es stehen weitere ballistische Untersuchungen an“, sagte Hauke Roggenbuck, Leiter der Staatsanwaltschaft Halberstadt, der MZ.

Jäger wurde zuerst vermisst, dann wurde seine Leiche gefunden

Der 81-Jährige aus Niedersachsen hatte Ende Oktober vergangenen Jahres an einer großen Jagd in einem Privatwald teilgenommen. Nach deren Ende wurde er zunächst vermisst, dann gesucht und schließlich tot aufgefunden.

Der Rentner hatte eine Kopfverletzung; die Obduktion ergab, dass es sich um eine Schusswunde handelte. Einen Suizid schlossen die Ermittler schnell aus.

Was wie genau passiert ist, das ist immer noch unklar. „Es wird schwierig bei der Tataufklärung. Aber wir unternehmen das Menschenmögliche und das, was die Strafprozessordnung hergibt, um Licht in das Dunkel zu bringen“, sagte Hauke Roggenbuck.

„Wir müssen letztlich abwarten, ob wir einen Anfangsverdacht gegen eine bestimmte Person begründen können.“ Fest steht: „Wir gehen nicht von einer vorsätzlichen Tötung aus. Wir bewegen uns im Bereich der Fahrlässigkeit“, so der Oberstaatsanwalt - also eines „Jagdunfalls“.

Lässt sich der Verlauf des Schusses einem Jäger zuordnen?

Zu klären sei also, ob diese Fahrlässigkeit anhand des Schussverlaufs einem der Jagdteilnehmer zugeordnet werden könne. „Darum wollen wir wissen, wer wo im Wald bei Abgabe des Schusses gestanden hat. Das ist schwierig bei einer Jagd, an der eine Vielzahl von Personen beteiligt war.“

Das Projektil selbst ist nicht gefunden worden. „Es konnte auch nicht gefunden werden, weil es in viele Einzelteile zersprungen ist“, erklärte Hauke Roggenbuck. Auch solche Einzelteile seien nicht gefunden worden. Deshalb sei es auch nicht möglich gewesen, festzustellen, aus welche Waffe der Schuss, der den 81-Jährigen tödlich verletzte, abgegeben worden ist.

Daher seien auch die Waffen, die beschlagnahmt worden waren, wieder zurückgegeben worden. „Wir haben kein Projektil, das zum Abgleich herangezogen werden kann. Es bleiben nur noch ballistische Untersuchungen.“ (mz)