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Tischtennisturnier in Quedlinburg Tischtennisturnier in Quedlinburg: Klassentreffen bei 37 Grad

22.07.2014, 15:33

Quedlinburg/MZ/dan/ifo - Dicke Schweißtropfen stehen Maximilian Schuck auf der Stirn. Wie fast alle Akteure braucht er nach dem Spiel zunächst einmal ein Handtuch. 37 Grad Celsius zeigt das alte Zimmerthermometer, das Eintracht Quedlinburgs Vereinschef Thorsten Kaczor in der Halle liegen hat. „Dass bei der Demse so viele gekommen sind, das macht mich stolz und zufrieden“, sagt Kaczor.

Tradition zum Saisonende

Mit seinen traditionellen Zweiermannschaftsturnieren beendete der SV Eintracht Quedlinburg die Tischtennis-Saison. 35 Mannschaften kamen mit Spielern aus sechs Bundesländern trotz tropischer Temperaturen in die Bodelandhalle. Die Hitze verlangte den Aktiven von der Landesliga bis zur Oberliga alles ab. Die auf Position eins gesetzten Marin Kostadinov (VfL Oker) und Landesmeister Jens Köhler (TTC Börde Magdeburg) wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Im Viertelfinale trafen Kostadinov/Köhler schon frühzeitig auf die an Nummer zwei gesetzten Michél Görner und Marcus Schmidt (DJK TTV Biederitz). Überraschend hatten vom Gastgeber Danny Guhl und Thorsten Kaczor die favorisierten Biederitzer Oberligaspieler in der Gruppe 2:1 geschlagen.

Im anderen Viertelfinalspiel setzten sich Daniel Schröder und Matthias Taetzsch gegen Jonas Schüttig und Christopher von Hanstein durch. Die Kombination Maxi Schuck und Maik Flatow musste die Überlegenheit von Pascal Stumm und Daniel Newe anerkennen. Im Finale aber zogen Kostadinov und Köhler gegen die tapfer kämpfenden Saale-Kreisspieler alle Register ihres Könnens beim 2:0-Sieg. Auch für die Plätze drei von Schröder/Taetzsch und vier, Schuck/Flatow, gab es die WGP-Pokale (Werkzeugbau Wernigerode) für respektable Ergebnisse. Dies freute besonders Schuck.

Maximilian Schuck (22) war einer von sieben Teilnehmern des A-Turniers, die einst für den SV Eintracht gespielt haben und nun zum Teil noch immer höherklassig spielen. „Ich komme gern hierher, wo ich Tischtennis gelernt habe“, sagte der Gernröder, der jetzt das fünfte Jahr in Blankenburg in der Verbandsliga spielt. Gerade hat er den Bachelor für Tourismuswirtschaft gemacht. Christina Wirth (21) studiert in Halle Lehramt für das Physik und Bio und war auch wieder gern in ihre Heimatstadt gekommen. Sie war in der letzten Saison Teamchefin des Verbandsliga-Damen-Teams von Aufbau Schwerz II. Falk Krause (29) sah das Turnier als „Familientreffen“ an, bei dem auch er nicht fehlen durfte. „Ich spiele im Vergleich zu früher nur noch unterklassig - in Berlin-Neukölln in der Bezirksliga“, sagte Krause.

Hitze macht allen zu schaffen

Aus Magdeburg kam Jonas Schüttig, der in den letzten Jahren immer der Arbeit hinterherzog und nun im Innenministerium des Landes arbeitet. „Ich spiele jedes Jahr hier, auch wenn was anderes anliegt“, hob Schüttig die Priorität hervor. Er kam nach dem Fußball und der Leichtathletik erst mit 13 zum Tischtennis und brachte es bis zum Herren-Landesmeister. „Dass ich beim Tischtennis hängen geblieben bin, habe ich nie bereut. Wenn man alle wiedersieht, mit denen man angefangen hat, ist das super.“ Nur so heiß wie diesmal war es noch nie, bekannte Schüttig.

Marin Kostadinov war die Hitze aus Bulgarien gewöhnt, auch wenn er seit 20 Jahren in Deutschland lebt. Der Wernigeröder kennt die Szene in Sachsen-Anhalt bestens. „Schade ist, dass sich so wenig junge Leute trauen, in der offenen Klasse zu spielen“, bedauerte er das doch überschaubare Feld, in dem Eintrachts Nummer eins, Alexander Pazdyka (15), verletzt fehlte. „Aber es waren gute Jungs dabei. Wir mussten trotzdem Gas geben“, bekannte der Turniersieger.