1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Tischtennis: Tischtennis: Mit Einzeltraining zum Titel?

Tischtennis Tischtennis: Mit Einzeltraining zum Titel?

Von DETLEF ANDERS 28.10.2011, 11:19

QUEDLINBURG/MZ. - Samstag und Sonntag stehen für den Tischtennis-Nachwuchs in den Spielbezirken Halle, Dessau und Magdeburg die Bezirksmeisterschaften auf dem Programm. Als heiße Anwärter auf die Titel im Spielbezirk Halle, die Samstag und Sonntag in Riestedt ausgespielt werden, gilt aus dem Harzkreis neben Alexander Pazdyka die zehnjährige Clara Hommers, beide vom SV Eintracht Quedlinburg.

Erst vor sechs Wochen ist Clara bei den C-Schülerinnen wie auch Alexander bei den A-Schülern Sieger der Landesranglistenwettkämpfe geworden. Am Mittwoch bekam sie noch einmal ein spezielles Einzeltraining mit dem Quedlinburger Frauen- und Mädchen-Trainer Jens Löser, der seine Mädchen-Mannschaften schon bis auf Platz sieben bei Deutschen Meisterschaften und Rang sieben im Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia" führte. Wie aus der Ballmaschine flogen die Bälle auf Clara zu, die hochkonzentriert zurückschlug. "Clara hat die härteste Vorhand in der Mädchen-Klasse", zeigte sich Löser beeindruckt.

Mit sieben Jahren hat sie mit dem Training beim SV Eintracht begonnen. Sie begleitete zuvor ihren großen Bruder Jonas, der schon seit sechs Jahren Tischtennis spielt, zum Training oder zu Spielen. "Sie wollte dann auch spielen und ist dabei geblieben", erinnert sich die Mutter Claudia von Sehren. Dabei gerät sie ins Schwärmen über die umfassende Betreuung durch den Trainerstab. "Es ist ganz toll hier, die Kinder bekommen wirklich ein Einzeltraining. Wenn Clara wollte, könnte sie dreimal in der Woche zweieinhalb Stunden kommen und es sind immer Trainer da, die mit den Kindern trainieren." Neben Löser nennt sie Peter Görner und Wolfgang Schleiff beim Stützpunkttraining.

Jens Löser macht auch eine gewisse natürliche Veranlagung dafür verantwortlich, dass die Zehnjährige bereits heute solch überragende Leistungen zeigt: ihre Physis und die Kontraktionen der Muskeln - "wenn man das nicht hat, kann man ewig trainieren und kriegt das nicht so schnell hin", sagt er.

"Es macht mir Spaß und ich muss ja auch ein bisschen Trainieren", bekennt das Mädchen. Neben dem Tischtennis hat Clara aber noch genügend Zeit für andere Hobbys. Claudia von Gehren ist es wichtig, dass ihrer Tochter das Training Spaß macht und bei der Anstrengung das richtige Maß gefunden wird, um nicht Gefahr zu laufen, dass Clara irgendwann keine Lust mehr hat. "Wenn sie später älter ist und sagt, sie will mehr machen, ist das okay." Da sie die Freie Ganztagsschule besucht, wo es derzeit keine Hausaufgaben oder Klassenarbeiten gibt, bleibt noch genügend Zeit an den Nachmittagen.

Nach einem Vorbild gefragt, nennt Clara jedoch nicht Timo Boll. "Eigentlich mein Bruder Jonas, weil der richtig gut ist", sagt sie etwas schüchtern. Trotz ihrer harten Vorhand habe sie den noch nie besiegen können. Aber vielleicht wird ihr das doch eines Tages gelingen. "Sie hat einen gesunden Ehrgeiz", hat Tischtennis-Urgestein Walter Kautz beobachtet. Und sie bringt eine gewisse Grundaggressivität mit, denkt die Mutter angesichts der starken Vorhand.

Die Urkunden- und Pokalsammlung ist in den zweieinhalb Jahren seit ihrem Sieg bei den Kreismeisterschaften der Minis schon beachtlich gewachsen. Vor zwei Jahren war sie Dritte der Kreiseinzelmeisterschaft und im Landesfinale der Minis Vierte. Dann folgten der Sieg bei der Bezirksrangliste sowie Platz drei der Landesranglistenqualifikation und Platz drei im Landesranglistenturnier 2010. Vor genau einem Jahr wurde sie Vizebezirksmeisterin und danach noch bei den Landesmeisterschaften im Einzel Dritte und im Doppel mit Paula Weber Landesmeisterin. Klappt es nun am Samstag mit dem ersten Bezirksmeistertitel?