Angebot bleibt bestehen Tester bleiben in Thale länger vor Ort
Angesichts der Wiedereröffnung der Therme und des Beginns der Spielzeit im Bergtheater verlängert ASB-Station auf dem Großparkplatz ihre Öffnungszeiten.

Thale - Die gläserne Schiebetür ist offen, das Innere der Bodetal-Therme zum ersten Mal nach reichlichen sieben Monaten Corona-Zwangspause wieder greifbar nah. Doch noch müssen Roswitha und Norbert Snehotta am Dienstag draußen warten, denn die Glocke der benachbarten St.-Petri-Kirche hat noch keine zwölf geschlagen. Immerhin, das Wolfsburger Ehepaar steht ganz vorn in der kurzen Schlange vor dem Wellnesstempel und wird auf jeden Fall zuerst hineinkommen, wenn die Öffnungszeit beginnt. „Wir sind zum dritten Mal hier“, erzählt Roswitha Snehotta, „und haben die letzten Monate schon gewartet, dass sie wieder aufmachen.“ Vor allem die Saunenlandschaft hat es den Snehottas angetan, die als Geimpfte ohne Test in die Thalenser Therme kommen.
An Wochenenden gibt es besonders viel zu tun - wegen der 3-G-Regel
Wie vielerorts gilt auch in der wiedereröffneten Badeanstalt die 3-G-Regel: Wer hinein möchte, muss geimpft, genesen oder fachkundig getestet sein. Die Möglichkeit, einen Corona-Schnelltest zu durchlaufen, gibt es indes wenige Hundert Meter entfernt auf dem Großparkplatz An der Hütte, wo der Regionalverband Altkreis Quedlinburg des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) sein Testzelt aufgeschlagen hat. Hier sei besonders an den Wochenenden - inklusive der Freitage - einiges los, berichtet Michael Hermert, der für den ASB die beiden Teststationen auf dem Parkplatz und in der Karl-Marx-Straße koordiniert. In der kommenden Woche, ab Montag, 21. Juni, werde die Teststation auf dem Hüttenparkplatz ihre Öffnungszeiten - derzeit täglich von 9 bis 16 Uhr - bis 18 Uhr verlängern, kündigt Hermert an.
Damit wolle das ASB-Team unter anderem der Öffnung der Therme sowie dem Beginn der Sommerfestspiele im Harzer Bergtheater am Samstag Rechnung tragen, wo Gäste ebenfalls ein negatives Testergebnis vorweisen müssen. Ob dann auch, etwa zu den Stoßzeiten vor den Vorstellungen, mehr Mitarbeiter als bislang zum Einsatz kommen werden - zwischen drei und sechs Helfer seien aktuell je nach Tageszeit in der Teststation am Bodetal im Einsatz -, stehe noch nicht fest, fügt Michael Hermert hinzu.
„Wir entscheiden kurzfristig, ob wir auf dem Parkplatz das Personal aufstocken.“ Weitere zwei Mitarbeiter, so der Koordinator, kümmerten sich in der Station in der Karl-Marx-Straße um Abstriche, Auswertung und Einspielen der Testergebnisse in die Passgo-App.
„Das Wochenende rückt näher, die Leute wollen essen gehen“
Dort, in der im März eingerichteten Teststelle, verzeichne man momentan einen klaren Trend: „Ich merke, dass die Zahlen derer, die sich testen lassen möchten, deutlich zurückgehen“, schildert Hermert, laut dem sich das Aufkommen der Testwilligen seit dem Start halbiert hat. Der ASB-Verantwortliche führt das darauf zurück, dass für viele Angebote, wie Friseurbesuch, Fußpflege und eine Mahlzeit in der Außengastronomie, kein Test mehr benötigt wird, seit die Inzidenz im Harzkreis stabil unter 35 liegt.
Recht groß sei das Interesse an den Tests ungebrochen freitagnachmittags, wenn die Station bis 18 Uhr ihre Fenster öffnet. „Das Wochenende rückt näher, die Leute wollen essen gehen“, gibt Hermert zu bedenken, und dann auch mal drinnen sitzen, je nach Wetter. Dagegen deute auf dem Großparkplatz, an der am 29. Mai gestarteten Station, nichts auf eine sinkende Testbereitschaft hin, für die es, wie der Koordinator ergänzt, angesichts des testpflichtigen Modellprojekts auf der Spaßinsel der Seilbahnen sowie eben der nun bevorstehenden Theatersaison auch keinen Anlass gebe.

„Es war, als würden wir komplett neu eröffnen“
Für Ronny Große, Geschäftsführer der städtischen Freizeitanlagen Betriebsgesellschaft, die die Bodetal-Therme betreibt, und deren Team geht am Dienstag eine Zeit des Wartens und akribischer Vorbereitungen zu Ende. So seien im Vorfeld aus allen Becken Proben entnommen und von den Behörden des Landkreises Harz geprüft worden. „Es war, als würden wir komplett neu eröffnen“, sagt Große.
Die Schließzeit habe sein Unternehmen für Renovierungen genutzt, die im laufenden Betrieb nicht möglich wären. Immer öfter seien er und seine Mitarbeiter in den vergangenen Wochen gefragt worden, wann denn die Therme endlich wieder öffne, legt deren Chef dar. Die Freude darüber, dass es nun weitergehe, sei also nicht nur im Thermen-Team groß. Den Angestellten, betont Große, sei er dankbar dafür, dass sie nach der Phase der Kurzarbeit gleich wieder mit eingestiegen seien und sich auch beim Erarbeiten eines Konzepts zur Überprüfung der 3-G-Regel am Empfangsschalter aktiv mit eingebracht hätten. „Am Ende sind sie es, die es umsetzen müssen“, hebt der Geschäftsführer hervor, der im Übrigen selbst erst am Montag mit Sicherheit gewusst habe, dass am Dienstag wieder geöffnet werden durfte.