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Erlebnis-Dorf auf Hexentanzplatz Stadtrat Thale muss über Änderungen entscheiden

Die Stadtverwaltung hat den Bebauungsplan für das Umfeld des Hexenrings noch einmal angepasst.

Von Benjamin Richter 09.06.2021, 16:16
Die Buden auf dem Hexentanzplatz, über die sich der Teufel zu amüsieren scheint, sollen durch ansprechend geschnitzte Holzhäuschen ersetzt werden.
Die Buden auf dem Hexentanzplatz, über die sich der Teufel zu amüsieren scheint, sollen durch ansprechend geschnitzte Holzhäuschen ersetzt werden. (Foto: B. Richter)

Thale - Wenn der Stadtrat Thale am Donnerstagabend zu seiner nächsten Sitzung zusammentritt, sitzt Maik Zedschack (CDU) erstmals auf dem Stuhl des Bürgermeisters. Von der Tagesordnung grüßt dagegen ein alter Bekannter: Der Hexentanzplatz ist mal wieder Thema, genauer gesagt eine Abwägung und Satzung zum „Erlebniswelt“-Teil des Projekts.

Der befindet sich im Umfeld des Hexenrings mit der Figurengruppe aus Teufel, Homunkulus und Hexe Watelinde. Anstelle der aus der Zeit gefallenen Buden, die momentan noch in diesem Bereich zu finden sind, soll dort ein einheitlich gestaltetes Ensemble von Häuschen für Gewerbetreibende „mit Dorfcharakter“ entstehen.

Das hatte Ronny Große, der Geschäftsführer der Bodetal Tourismus GmbH, im Mai angekündigt. Um diese Hütten drehen sich die Änderungen, die nun im Kommunalparlament zur Diskussion und Abstimmung vorgebracht werden.

Ziel sei „ein einheitlich gestaltetes Ensemble kleiner Häuschen für Gewerbetreibende“

„Die kleinen Gebäude sind noch mal angepasst worden“, erläuterte dazu Bauamtsleiter Stefan Oberacker in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Konkret habe die Verwaltung eine Korrektur der bebaubaren Teilflächen vorgenommen, auf denen die hölzernen Katen in nicht allzu ferner Zukunft Platz finden sollen.

Die Änderungen, ordnete der Amtsleiter ein, seien „relativ marginal in Bezug auf die Gesamtfläche“. Auf Bitten des Betreibers des Hexenhauses habe man darüber hinaus zu dem Zaun hin, der dieses von der „Erlebniswelt“ trennt, ein weiteres Mal den Bleistift angesetzt und einen Abstand zwischen den beiden Gebieten eingeplant. „Vorher reichte der Plan bis an die Grundstücksgrenze“, schilderte Stefan Oberacker, „damit war der Nachbar nicht so glücklich.“

Auch von den sogenannten Trägern öffentlicher Belange, den zu konsultierenden Behörden wie Landesforst, Landkreis und Landesstraßenbaubehörde, habe die Stadtverwaltung schon vor längerer Zeit Rückmeldung zu den Plänen erhalten und in die Entwürfe eingearbeitet.

Die Aufstellung des Bebauungsplans „Erlebniswelt Hexentanzplatz Thale“ hatte der Stadtrat bereits im Mai 2018 beschlossen, darauf folgten eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung und zwei Änderungen des Aufstellungsbeschlusses.

Die so geänderte Planung war im Oktober und November 2020 öffentlich ausgelegt worden. „Während der Auslegung gab es im Großen und Ganzen keine Anmerkungen mehr“, konstatierte Oberacker, dass die gewichtigsten Einwände zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeräumt waren.

Heiko Marks (Bürgerliste) bemängelte, dass die Ausschussmitglieder für das Durcharbeiten der Stellungnahmen, Berichte und Untersuchungen zur Satzung seit Erhalt zu wenig Zeit gehabt hätten. Dem entgegnete der Amtsleiter, dass der Vorentwurf den Räten schon einmal vorgestellt worden war und zudem die Satzung nicht besonders lange vor Versand der Unterlagen fertig geworden sei.

Sanierung von Bergtheater und Hexentanzplatz kostet rund 13 Millionen Euro

Neben der „Erlebniswelt“ um den Hexenring setzt sich das Großprojekt des Umbaus auf dem Hexentanzplatz aus einer Vergrößerung und technischen Modernisierung des Harzer Bergtheaters sowie dem Bau eines Parkdecks im Bereich des derzeitigen Sommerparkplatzes zusammen.

Die Stadt Thale investiert bis 2024 insgesamt rund 13 Millionen Euro, erhält dabei für die Teilprojekte Bergtheater und „Erlebniswelt“ jedoch eine 95-prozentige Förderung aus der Landeskasse. Parkdeck und Sommerparkplatz sollen Besuchern, die mit dem Auto anreisen, künftig insgesamt 300 zusätzliche Parkplätze bieten, um auf den steigenden Bedarf durch die neuen Tribünen und Sitzreihen im Bergtheater vorbereitet zu sein. Im Zuschauerraum der 1903 gegründeten Freilichtspielstätte werden Besuchern in drei Jahren 1.900 statt wie bisher 1.292 Sitzplätze zur Verfügung stehen.

Rund um die drei großen laufen darüber hinaus kleinere Projekte an: So erkundigte sich der sachkundige Einwohner Fritz Nennhuber, wie denn der Stand bei der neuen Beschilderung sei. Mit neuen Schildern will die Stadt bald nicht nur unmittelbar auf den Hexentanzplatz, sondern auch an den Wanderwegen, die aus verschiedenen Richtungen dorthin führen, auf das Ausflugsziel hinweisen.

Auch hier, antwortete Oberacker, habe das Rathaus Aussicht auf Fördergeld - weitere Details sollen folgen. Außerdem prüfe die Stadt aktuell eine schrankenlose Gestaltung der Zu- und Abfahrtsgasse zum Parkplatz auf der „Hexe“. „Diese würde einen höheren Durchsatz ermöglichen“, hob Oberacker hervor und verwies auf die Attraktionen an der Rappbode-Talsperre, an deren Parkplatz ebenfalls ein solches System installiert sei. Die Stadtratssitzung beginnt am Donnerstag, 10. Juni, um 19 Uhr im großen Saal des Rathauses Thale. (mz)