Seilhängebrücke TitanRT Seilhängebrücke TitanRT an Rappbodetalsperre bei Rübeland: Wird bald offiziell am Straßenrand geparkt?

Rübeland - Stundenlange Wartezeiten, kilometerlange Staus und Hunderte Autofahrer, die in Ermangelung von Parkplätzen vor und nach dem Tunnel der Rappbodetalsperre - verbotenerweise - auf dem Randstreifen der Landesstraße 96 parken. Auch über einen Monat nach der offiziellen Eröffnung lockt die Weltrekord-Hängebrücke „Titan RT“ - sie misst 438 freischwebende Meter - weiterhin Tausende Besucher an.
Gerade an Wochenenden führt der Massenandrang regelmäßig zu einem Verkehrschaos rund um die Talsperre. „Die Situation ist unverändert“, sagt Polizeisprecher Uwe Becker dazu.
Vor allem an Wochenenden herrscht Verkehrschaos
Eine positive Veränderung soll eine Erweiterung des bestehenden Besucherparkplatzes bringen, 240 zusätzliche Stellplätze sind geplant. Der Forstbetrieb Oberharz des Landesforstbetriebes wird dafür rund 8.000 Quadratmeter Waldfläche zur Verfügung stellen. Darauf hat sich der Forstbetrieb mit Maik und Stefan Berke, Geschäftsführer von Harzdrenalin, dem Betreiberunternehmen der Rekordbrücke, geeinigt.
Die Einigung soll am Freitag mit der Unterzeichnung eines Vertrag offiziell besiegelt werden. Dazu wird auch Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert (Grüne) an der Rekordbrücke erwartet.
Forstbetrieb stellt rund 8.000 Quadratmeter zur Verfügung
Neben den Flächeneigentümern hat auch die Stadt Oberharz in ihrer Stadtratssitzung am Dienstag die Zustimmung zur Erweiterung des Parkplatzes offiziell gegeben. „Wir haben einen Grundsatzbeschluss für einen städtebaulichen Vertrag, die Aufstellung eines Bebauungsplanes und die Änderung des Flächennutzungsplanes gefasst“, sagt Bürgermeister Frank Damsch (SPD).
Damit könnten die Betreiber nun bei der Baugenehmigungsbehörde des Landkreises einen Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans beantragen. Trotz dieser Fortschritte dürfte die Erweiterung des Parkplatzes frühestens 2018 beginnen. „Ich kann mir vorstellen, dass es anderthalb Jahre dauert, bis alle notwendigen Unterlagen beisammen sind“, sagt Damsch.
Um die Zeit bis zur Erweiterung des Besucherparkplatzes zu überbrücken, wird daher auch nach einer temporären Lösung für das Parkproblem gesucht. „Die Beteiligten, also die Betreiber, die Stadt Oberharz, die Polizei und die Straßenbaubehörde, führen dazu Gespräche“, sagt Stefan Hörold, Leiter des Regionalbereichs West der Landesstraßenbaubehörde. „Wir suchen nach einer pragmatischen Lösung, die der touristischen Situation gerecht wird, aber auch für alle Behörden tragbar ist.“
„Wir suchen nach einer pragmatischen Lösung"
Nicht äußern wollte sich Hörold dazu, welche konkreten Lösungsoptionen diskutiert werden. Auch zum Vorschlag von Bürgermeister Damsch, die Bankette, also den befestigten Straßenrand an der L 96, zum Parken freizugeben, wollte der Regionalbereichsleiter nichts sagen. „Im Westharz in Niedersachsen gibt es das“, sagt Damsch zu seiner Idee. „Wenn es da viel Verkehr gibt, werden an einigen Straßen Schilder aufgestellt und die Bankette freigegeben.“
Die Polizei ist von Damschs Vorschlag allerdings nicht überzeugt. „Die Freigabe des Seitenstreifens als Parkfläche schließt ja nicht die Nutzung des Seitenstreifens als Gehweg aus“, sagt Polizeisprecher Becker. Die Freigabe würde daher die unmittelbare Gefahr nicht beseitigen. Denn die Straße, die dann von Passanten als Fußweg genutzt wird, sei für eine Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde freigegeben.
Wie die Lösung letztlich auch aussieht, feststehen soll sie bald. „Mit Blick auf den dann zu erwartenden Besucherandrang, haben wir den Beginn der Sommerferien als Ziel“, sagt Hörold. Das ist in knapp zwei Wochen. (mz)