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3 Millionen Euro Seilbahnen Thale investieren 3 Millionen Euro in neue Fahrgeschäfte auf Hubertusinsel: "Wir wollen wettbewerbsfähig bleiben"

Von Benjamin Richter 27.07.2019, 07:56
Mit dem Nautic Jet 2.0 können sich Gäste wie Jonas auf einem Boot ins Wasser schießen lassen. Bald soll die „Spaßinsel 2.0“ entstehen.
Mit dem Nautic Jet 2.0 können sich Gäste wie Jonas auf einem Boot ins Wasser schießen lassen. Bald soll die „Spaßinsel 2.0“ entstehen. Marco Junghans

Thale - Wer über die Hubertusinsel auf die Talstation der Seilbahnen in Thale zugeht, schreitet zwischen einer Mini-Achterbahn und einer Trampolinanlage hindurch. Davor steht ein Fahrgeschäft, wo sich Besucher auf einem Boot in ein Wasserbecken schießen lassen können.

Die „Spaßinsel“ soll nach den Plänen der Seilbahnen Thale, die das Freizeitareal betreiben, ab Herbst noch deutlich größer werden: Bis an den Tennisplatz am nördlichen Ende der Insel heran soll diese dann mit weiteren Attraktionen gefüllt werden.

Dazu soll der Weg genutzt werden, der die Wiese hinter dem Trampolinkäfig durchzieht. Von ihm, so lässt eine Planungszeichnung der Seilbahnen erkennen, sollen künftig kleinere Wege abzweigen und zur „spritzigen Bootsfahrt“, dem Kinderkletterlabyrinth aus Holz und der Vergnügungsbahn „Bodepiraten“ führen. „Darüber hinaus werden wir den ,Funpark‘ zwischen der Talstation der Kabinenbahn und der des Sessellifts zurückbauen“, kündigt Jürgen Tietz, Prokurist und Betriebsleiter der Seilbahnen, an.

Die vor allem bei Kindern beliebten Fahrgeschäfte werden nicht verschwinden

Die vor allem bei Kindern beliebten Fahrgeschäfte sollen jedoch nach der Saison nicht einfach so verschwinden: Auch für die Mondschaukel „LunaLoop“ und „Butterfly“, die Schmetterlings-Schwebebahn, wollen die Betreiber ein Plätzchen auf der „Spaßinsel 2.0“ finden.

Insgesamt nimmt das Thalenser Unternehmen für die Erweiterung 3 Millionen Euro in die Hand. Zusätzlich zu den Attraktionen soll ein Service- und Verkaufsgebäude mit barrierearmem Toilettenbereich entstehen. Dieses soll neben den Trampolinen seinen Platz erhalten.

„Wir wollen auch künftig im harten Tourismusmarkt wettbewerbsfähig bleiben und den Besuchern des Harzes deshalb etwas Neues bieten“, erklärt Jürgen Tietz. Doch auch der Sicherung des Standorts würde die Investition zugutekommen und so die Arbeitsplätze der Belegschaft sichern, fährt der Betriebsleiter fort:

Bereits seit 1994 fließt ein Großteil des Umsatzes in die Erneuerung der Erlebniswelt 

„Aus diesem Grund geben wir schon seit 1994 einen Großteil unseres Umsatzes für die Erneuerung unserer Erlebniswelt aus.“ Die Folgen, so Tietz, seien in der gesamten Stadt spürbar. „Wir sichern auf diese Weise nicht nur unsere eigene Zukunft, sondern auch die des gesamten Tourismus in Thale.“ Für das Bodetal sei die „Spaßinsel 2.0“ daher ein wichtiges Projekt.

Wo momentan noch die Heuschrecken durchs Gras springen, sollen nach Plan der Seilbahnen im Spätherbst dieses Jahres die Bagger anrollen. „Im Moment haben wir viele Gäste, da lässt sich so eine Baustelle schwierig umsetzen“, legt Tietz dar. Der Betriebsleiter rechnet mit rund einem halben Jahr Bauzeit auf der Hubertusinsel. „Wenn alles gut geht, wollen wir die ,Spaßinsel 2.0‘ im späten Frühjahr 2020 eröffnen.“

Trotz Kritik von Einheimischen: Die Besucherzahlen sprechen für sich

Dass sich nicht alle Einheimischen über die neuen Fahrgeschäfte im Bodetal freuen würden, sei ihm bewusst, stellt Jürgen Tietz klar. „Unsere Spiel-Spaß-Bereiche kommen nicht bei allen gut an.“ Doch die Zahlen sprächen für sein Unternehmen:

„Ungefähr 95 Prozent der Thalenser Besucher sind mit unseren Attraktionen sehr zufrieden. Das belegen die Gästezahlen und die vielen zufriedenen Bewertungen in den sozialen Medien.“ Auch bei Befragungen vor Ort falle das Fazit stets überwiegend positiv aus.

Nicht in den Kosten inbegriffen ist die Reparatur der Brücke über den Salzgraben, zwischen der Talstation und der „Spaßinsel“. „Das sind zwei unterschiedliche Bauprojekte, die wir jedoch gleichzeitig angehen werden“, kündigt Jürgen Tietz an.

Seit im Dezember 2013 eine Eiche die Brücke zertrümmerte, überqueren Besucher an dieser Stelle ein Provisorium aus Metallplatten und Bauzäunen (die MZ berichtete). Weil die Stadt Thale jahrelang nicht genug Geld für die Instandsetzung hatte, sagte im März dieses Jahres die Seilbahnen-Gesellschaft zu, die Brücke nach der Saison auf ihre Kosten reparieren zu wollen. (mz)