Schulsanierung im Harzkreis Schulsanierung im Harzkreis: 7,66 Millionen fließen für drei Standorte

Quedlinburg - Die drei Sekundarschulen Bosse in Quedlinburg, Bodfeld in Elbingerode und Goethe in Ilsenburg sollen von einer Förderung aus Bundesgeldern in einer Gesamthöhe von gut 7,66 Millionen Euro profitieren. Das Geld soll vor allem in den Brandschutz der Gebäude investiert werden.
Das empfahlen sowohl die Mitglieder des Finanzausschusses des Landkreises Harz als auch die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport einstimmig auf ihren jeweiligen Sitzungen am Montag. Die Entscheidung soll der Kreistag bei seiner Sitzung am 26. September treffen.
Förderprogramm für Schulen: Volle Summe bei Einhaltung der Spielregeln
Das Land Sachsen-Anhalt gewährt die Summe aus Bundesgeldern, die für finanzschwache Kommunen bestimmt sind, um ihre Schulinfrastruktur zu verbessern.
„Die 7,66 Millionen Euro sind fest für den Landkreis zugewiesen, wir haben keine Konkurrenzsituation“, erklärte Immo Kramer, Leiter des Amts für Gebäude- und Schulverwaltung, dem Finanzausschuss.
„Wenn wir die Spielregeln einhalten, ist es sehr wahrscheinlich, dass wir die volle Summe bekommen.“
Jetzt ist es aber nicht so, dass die Vorhaben an den drei Schulen, deren Träger der Landkreis ist, völlig neu sind. „Alle Projekte waren schon im Haushalt aufgenommen. Doch sie wurden oft gekürzt oder verschoben“, erläuterte Kramer.
Förderprogramm für Schulen: Massive Mängel müssen beseitigt werden
Konkret geht es um Fassaden- und Dachsanierungen der Sekundarschule Bodfeld in Elbingerode. Der älteste Teil der Schule ist ein Plattenbau aus den 1970er Jahren.
„Die Dringlichkeit“ ergebe sich wegen der „massiven Bau- und Bauschutzmängel“, so die Beschreibung des Vorhabens. Es sollen unter anderem Fenster und Holzverkleidungen ausgetauscht und undichte Stellen im Atrium repariert werden. In einem Gutachten werden die Kosten auf 1,4 Millionen Euro geschätzt.
Förderprogramm für Schulen: Fenster werden Türen für Rettungswege
Rund 1,67 Millionen Euro soll das Vorhaben an der Ilsenburger Sekundarschule Goethe kosten. „Die Baumaßnahmen sind von erheblichem Umfang“, heißt es.
So sollen Fenster zu Türen umgebaut werden, die dann als Rettungswege dienen sollen. Außerdem soll ein Laubengang den Rundbau im ersten Obergeschoss umschließen.
Aus den Klassenräumen führt der erste Rettungsweg dann ins Freie.
Förderprogramm für Schulen: Gesamtsanierung ist erforderlich
Der Löwenanteil der noch zu beantragenden Fördersumme soll in der Bosseschule in Quedlinburg investiert werden: geschätzt knapp 5,5 Millionen Euro.
Das Hauptgebäude ist mehr als 100 Jahre alt. Wegen seines Alters, des technischen und baulichen Zustandes sei „eine Gesamtsanierung des Schulgebäudes erforderlich“, heißt es in der Beschreibung des Sanierungsvorhabens.
Dabei sollen „die noch bestehenden brandschutztechnischen Mängel in den Klassenräumen beseitigt“ und etwa akustische Verbesserungen erreicht werden. Barrierefrei könne die Schule nur bedingt umgebaut werden.
Förderprogramm für Schulen: 90 Prozent sind Refinanzierung
Förderfähig sind zusammen gut 8,5 Millionen Euro. Der Harzkreis müsse das Geld zunächst vorstrecken, sagte Amtsleiter Kramer den Mitgliedern des Finanzausschusses. 90 Prozent davon - eben die 7,66 Millionen Euro - kämen als Refinanzierung zurück.
Die Anträge auf Förderung müssen bis Ende kommenden Jahres gestellt sein. Der Landkreis will es bis Mitte 2019 geschafft haben - „jeder Monat, den wir schneller sind, verschafft uns ein Polster nach hinten raus“.
Denn: Die Bauvorhaben an den drei Sekundarschulen müssen bis Ende 2022 fertig sein. Ansonsten gehen die Fördergelder zurück in den Topf.
Förderprogramm für Schulen: Fünf Projekte waren in der Auswahl
Wegen des Zeitdrucks seien Vorhaben für Neubauten ausgeschlossen worden, so Kramer. In die engere Auswahl waren fünf Projekte gekommen.
Diese stellte die Verwaltung gegenüber und verteilte Punkte - etwa für Schülerzahlen und Barrierefreiheit, für Mängel im Brandschutz und in der Hygiene. Damit fanden die Mitarbeiter heraus, für welche Schul-Bauarbeiten Förderanträge gestellt werden sollen.
Bislang sind nur Schulen, deren Träger der Harzkreis ist, berücksichtigt worden. Schulen freier Träger hätten sich bislang nicht gemeldet, sagte Immo Kramer. Doch mit der sogenannten Bewertungsmatrix sei die Verwaltung in der Lage, die Objekte schnell zu vergleichen. (mz)