Bode-Selke-Aue Pfarrerin übernimmt am Pfingstmontag ihr Amt
Susanne Entschel wurde einstimmig gewählt. Zwölf Monate war sie Auslandsvikarin in Australien.
Hedersleben - Mit einem Einführungsgottesdienst am Pfingstmontag in Hedersleben übernimmt Pfarrerin Susanne Entschel aus Wegeleben auch den bisherigen Pfarrbereich Bode-Selke-Aue. Durch Beschluss der Kreissynode wurde der Pfarrbereich Wegeleben ab 1. Mai neu geordnet und jetzt gehören beide Kirchspiele zu der Pfarrstelle.
Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Pfarrerin Gudrun Schlegel und einer Vakanz-Vertretung durch Pfarrer i.R. Michael Eggert im Kirchspiel Bode-Selke-Aue, haben die Gemeindekirchenräte sich einstimmig für Pfarrerin Susanne Entschel als gemeinsame Ansprechpartnerin ausgesprochen.
Nach Studium, Vikariat, Australien-Einsatz zum Entsendungsdienst nach Wegeleben. Die 33-jährige Susanne Entschel ist im Berufsleben und offensichtlich auch privat in der Vorharz-Region gut angekommen. Mit Bravour meisterte sie das Theologie-Examen und das praktische Vikariat.
Statt ihren Platz in einer neuen Gemeinde einzunehmen, hieß es für die junge Pfarrerin zunächst für zwölf Monate als Auslandsvikarin einen Arbeitsplatz in Australien zu übernehmen. „Die Zeit hat mich geprägt“, berichtet sie. Vor allem ehemalige deutsche Auswanderer hätten sich dort versammelt, und einige Kontakte pflegt sie gern weiter.
Vor drei Jahren folgte von Australien aus ihre Bewerbung auf die freie Pfarrstelle in Wegeleben. „Hier in Wegeleben wurde ich gut aufgenommen, viele Aktive haben mir geholfen“, resümiert sie. Aktuell bleibe es angesichts der Corona-Auflagen schwierig, ein gemeinsames Gemeindeleben zu gestalten. Außerdem dürfe im Gottesdienst nicht gesungen werden.
Zahlreiche Sanierungsarbeiten wurden in den vergangenen Jahren realisiert. Auch im Kirchspiel Bode-Selke-Aue dürften die Vorhaben nicht kleiner sein. „Unsere Kirche ist ‚steinreich‘, kann man sagen, aber das bedeutet auch viel Aufwand“, so Susanne Entschel. Für sie sind aber die Menschen das Wichtigste.
Jetzt gehe es weiter an die regionale Zusammenarbeit. So gibt es bereits eine gemeinsame Konfirmandenarbeit, wenn auch der Unterricht momentan nur online erfolgen kann. Pfingstsonntag soll es in Harsleben einen Konfirmationsgottesdienst geben. Gegen die Wahl kann jedes wahlberechtigte Gemeindeglied innerhalb von zwei Wochen schriftlich beim Superintendenten Einspruch einlegen.
Dabei kann es Einwendungen gegen die Amts- und Lebensführung der Gewählten sowie die Verletzung von Verfahrensvorschriften geben. Bei Einsprüchen leitet der Superintendent die Unterlagen zur abschließenden Entscheidung an das Landeskirchenamt weiter.
„Vor allem um die Kinder und Jugendlichen müssen wir uns kümmern.“
Susanne Entschel, neue Pastorin im Pfarrbereich Bode-Selke-Aue
Für Ralph-Rainer Wenske, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates des bisherigen Kirchspiels, hat die jüngste Wahl zwei Seiten: „Auf der einen Seite freuen wir uns, dass Frau Entschel uns erhalten bleibt. Auf der anderen Seite kommen jetzt neue Anforderungen, denn sie allein kann nicht alle Gottesdienste in den Gemeinden allein absichern.“
Zunächst versucht die Pfarrerin die aktuellen Gottesdienstpläne zu ordnen. „Ich will auch Schulungen anbieten, damit ehrenamtliche Helfer aus den Gemeinden bei den Gottesdiensten, beispielsweise bei den Lesungen, noch besser beteiligt werden können.“
Für die praktische Unterstützung vor und nach den jeweiligen Gottesdiensten ist sie sehr dankbar. Entschel ist optimistisch, dass es mithilfe der Ehrenämter gelingt, das Gemeindeleben aufrechtzuerhalten. „Vor allem um die Kinder und Jugendlichen müssen wir uns kümmern“, betont sie. Schließlich sei zu hoffen, dass mit dem Sommer auch in Sachen Corona Erleichterungen eintreten.
Zur Einführung in die neue, erweiterte Pfarrstelle findet am Pfingstmontag, 24. Mai, um 14 Uhr in Hedersleben ein Einführungsgottesdienst unter Leitung von Superintendent Jürgen Schilling statt, bei dem auch die Gemeindevertreter Segensworte sprechen werden. Je nach Witterung soll dieser Gottesdienst möglichst im Freien stattfinden, um eine dem Sicherheitskonzept entsprechende breite Beteiligung zu ermöglichen. (mz)