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Pension in Thale Pension in Thale: Forsthaus Georgshöhe öffnet nach Renovierung

Von Detlef Horenburg 13.04.2017, 05:45
Viel Holz wurde verbaut, was die Feriengäste mögen.
Viel Holz wurde verbaut, was die Feriengäste mögen. Wohlfeld

Thale - An der Fassade werden die letzten Pinselstriche gesetzt, an einer anderen Stelle noch Seifenspender und Spiegel in den modernen Badezimmern montiert: In der Pension „Forsthaus Georgshöhe“ gehen die Sanierungsarbeiten dem Ende entgegen. Am Ostermontag will sich die Thalenser Herberge dann im neuen Glanz präsentieren.

Die meisten der neun Doppelzimmer im Block- und Gästehaus seien seit November umgebaut, rustikal, aber mit allem Komfort eingerichtet worden, so Olaf Röhlig, dessen Lebenspartnerin die Inhaberin ist. Vor allem die Baum-stammbetten brächten fast jeden Besucher zum Staunen.

Essensraum ist auch für Familienfeiern geeignet

Auch der Essensraum wurde größer; den Gästen der Pension präsentiert er sich jetzt urgemütlich mit handgemachten Naturholzmöbeln. Statt drei kleiner Räume steht Halbpensionsgästen nun ein hell und freundlich wirkender Raum zur Verfügung. „Wir haben hier zwar keinen öffentlichen Gaststättenbetrieb“, sagte Sylvia Kaiser, „aber wir bieten den Essensraum für Familien-, Betriebs- und Vereinsfeiern mit den maximal 30 Plätzen zur Nutzung an. “

Geplant sei, dass man sich hier auch mal das standesamtliche Ja-Wort geben könne. „Dazu sind wir im Gespräch mit der Stadt“, so die 48-Jährige, die das Haus 2012 von ihrem Vater übernahm.

Grillfeste oder Sommernachtsbälle geplant

Auch an thematischen Abende, wie Grillfeste oder Sommernachtsbälle, sei gedacht, um das Forsthaus wieder mehr für die Thalenser zu öffnen. „Hintergrund ist, dass wir immer wieder erleben, dass viele Wanderer und Ausflügler aus der Umgebung vor der Pension Forsthaus haltmachen und sich nicht reintrauen“, sagte Sylvia Kaiser. „Dabei laden wir sie, wenn wir da sind, gern zu einem Kaffee oder zum Erfrischungstrunk ein und führen durch das Objekt“, betonte sie.

Gerade nach der TV-Serie „Mein himmlisches Hotel“, die auf dem Sender Vox lief, sei das Interesse am „Forsthaus Georgshöhe“ wieder sprunghaft gestiegen. „Deshalb wollen wir ab 14 Uhr am Ostermontag alle Interessenten zum Tag der offenen Tür einladen, damit sie sehen können, wie es nach der Umgestaltung in der Pension aussieht“, sagte sie.

Tag der offenen Tür am Ostermontag

Dabei sein, so verrät ihr Lebenspartner Olaf Röhlig, werden übrigens auch regionale Unternehmen, die ihre regionalen Köstlichkeiten anbieten wollen. Und als Höhepunkt des Nachmittags habe sogar der Thalenser Flo Unger mit einem kleinen Programm ein Kommen zugesagt. Der 23-jährige Sportstudent hatte es bis ins Halbfinale der Castingshow „The Voice of Germany“ geschafft.

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Freiherr von dem Bussche-Streithorst, Rittergutsbesitzer in Thale, ließ durch die Blankenburger Baufirma „Schädel und Hübner“ im Jahre 1912 das Forsthaus erbauen. Vorausgegangen war ein langer Streit mit den Bauämtern. Das preußische Landrecht erlaubte keine Bautätigkeit im Außenbereich. Es gelang ihm dennoch, eine Baugenehmigung zu erwirken. Im Forsthaus wohnten die beim Baron angestellten Förster.

Bis zum Zweiten Weltkrieg entstanden mehrere Gebäude zur Unterbringung der Pferde und Geräte. Auch eine 50 Meter Schießbahn für die Jäger war vorhanden. Nach dem Krieg diente die Försterei als Flüchtlingsunterkunft. Die Familie von dem Bussche flüchtete 1945 in die amerikanisch besetzte Zone. Das Haus ging in Volkseigentum über. Bis in die 70er Jahre wurde es als Wohnung für die staatlich angestellten Förster genutzt. Nachdem das Forstamt wieder nach Thale verlegt wurde, nutzten bis 1989 Funktionäre das Haus als Jagdhaus.

Danach verfiel es zusehends. 1991 erwarb Familie Hans-Jürgen Kaiser das Grundstück. Das Haupthaus wurde saniert und drei Ferienzimmer wurden hergerichtet. Das Erdgeschoss diente als Wohnung. 1994 wurden die Stallungen umgebaut. Sechs Ferienwohnungen konnten 1995 vermietet werden. Die Pension ist zu erreichen unter Telefon: 03947/2838. (mz)