Paul Pruschek aus Thale Paul Pruschek aus Thale: Was Fahrgäste im Taxi vergessen

Thale - Geldbörsen, Sonnenbrillen, Regenschirme, Handy, Handschuhe, Ausweise. Das sind eigentlich die Klassiker, die von den Fahrgästen im Taxi liegen gelassen werden. In den 26 Jahren, in denen Paul Pruschek in Thale sein Taxi- und Kleinbusunternehmen betreibt, sind aber auch so manche ausgefallenen Sachen zurückgeblieben.
So habe sich auf einer Nachtfahrt bei einem Fahrgast der Verschluss einer teuren Armbanduhr unbemerkt gelöst, erinnert sich Pruschek. Er fand das wertvolle Stück im Fußraum auf der Beifahrerseite - und konnte es dem Fahrgast, der den Verlust erst am nächsten Tag feststellte, später zurückgeben.
Zu den Spezialangeboten des Thalenser Unternehmens gehören auch Kleinbusfahrten zu Veranstaltungen zwischen Leipzig, Magdeburg, Ilsenburg und Braunschweig. „Das läuft ganz gut, da haben wir schon eine feste Stammkundschaft, die diesen Service nutzt“, sagte Pruschek. Selbst die Eintrittskarten dafür können über sein Unternehmen, das da eng mit der Bodetal-Information zusammenarbeitet, gebucht werden.
Auch auf solcher Fahrt habe es schon so manchen „Zwischenfall“ gegeben, erzählt er. Im Nachgang könne man darüber schmunzeln, „aber erst mal herrscht natürlich helle Aufregung“. Wie bei der Fahrt nach Leipzig. Mit dem Kleinbus voller Fans ging es zum Konzert von Helene Fischer. Am Einlass bemerkte eine der Mitreisenden voller Panik, dass sie ihre Karten verloren hatte.
„Wir haben den ganzen Bus umgekrempelt“, erinnert sich Pruschek. Schließlich fand man die Konzertkarten - in einer Ritze zwischen den Sitzen. „Da konnte man den Stein der Erleichterung richtig plumpsen hören“, sagt er. Das Konzert war gerettet. Als Dankeschön hat er von der Fan-Frau eine CD von Helene Fischer geschenkt bekommen. „Die höre ich gerne“, gesteht er.
Mal sind es die Ritzen, oft auch die Ablagen in den Seitentüren, in die sich so mancher Gegenstand verirrt - entweder völlig unbemerkt oder weil er schlicht und ergreifend von seinem Eigentümer vergessen wird, weiß Pruschek.
Wie mit Fundsachen in Taxis umzugehen ist, regelt der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband. Nach einer jeden Fahrt sei der Wagen zu kontrollieren. Pruschek: „Werden Gegenstände gefunden, müssen sie entweder in der Zentrale oder in einem Fundbüro abgeben werden.“ Doch letzteres sei in seiner Firma noch nicht notwendig gewesen. „Die Fahrgäste rufen an, ob wir gefunden haben, was sie vermissen.“ Ist das der Fall, holen sie die Sachen am Taxi-Kiosk beim Kreisverkehr zur Parkstraße ab. „Wenn wir wissen, wo der Fahrgast wohnt und wenn es in der Nähe ist, bringen wir den Gegenstand auch schon mal vorbei“, sagte der Taxi-Chef. (mz)