Paracelsus-Harz-Klinik in Bad Suderode Paracelsus-Harz-Klinik in Bad Suderode: Neustart mit 67

Bad Suderode - Erst kurze Zeit im Amt und doch schon voller Tatendrang – so lässt sich das Wesen von Burghart Lehnigk beschreiben. Seit dem 1. August ist der 67-jährige Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde neuer Chef der Pneumologie in der Paracelsus-Harz-Klinik in Bad Suderode.
Dass ihn sein Weg ausgerechnet in den Harz geführt hat, ist für das Nordlicht im Nachhinein selbst ein wenig überraschend. „Zwar bin ich in der Lausitz geboren, allerdings seit meinem 18. Lebensjahr in Norddeutschland.“ Dies lässt sich auch an seiner bisherigen Vita erkennen: Nach dem Studium in Greifswald, der dortigen Arbeit im medizinisch wissenschaftlichen Bereich sowie der absolvierten Facharztausbildung stehen Stationen in einer Rehaklinik auf Norderney, der Lungenklinik Großhansdorf sowie der Asklepios-Nordseeklinik Westerland auf Sylt in seinem Lebenslauf.
Die Chemie hat gestimmt
Zum 1. August habe ihn schließlich der Ruf von der Paracelsus-Harz-Klinik ereilt. „Ich muss gestehen, dass ich bis dahin keinerlei Beziehung zum Harz hatte“, doch Verwaltungsdirektor Uwe Heinrich und der leitende Chefarzt Axel Schlitt hätten ihn schnell von einem Engagement überzeugt. „Die Chemie muss in einem solchen Fall einfach stimmen, und in diesem Fall hat sie das.“
Heimatlich fühle er sich nach wie vor dem Norden verbunden, seine Frau wohne noch im bisherigen gemeinsamen Wohnsitz im Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein), und auch seine beiden Kinder leben in Hamburg. Er selbst wohnt derzeit in einem Angestellten-Appartement auf dem Klinikgelände, „aber das ist natürlich keine Dauerlösung“.
Er überlege, nach Quedlinburg zu ziehen. „Diese Stadt hat es geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen.“ Auch für das Harzvorland könne er sich begeistern – gerade im Sommer. „Als großer Italienliebhaber finde ich diesen fast schon mediterranen Touch dort einfach toll.“ Auch seine Frau, mit der er sich die Gegend ganz genau angeschaut habe, fühle sich hier sichtlich wohl.
Beruflich hat der neue Leiter der Pneumologie bereits mehrere Vorhaben auf seiner Agenda stehen. Zum einen strebe seine Abteilung eine Zulassung der Deutschen Rentenversicherung für sogenannte Anschlussheilbehandlungen nach stationären Krankenhausaufenthalten an. Dafür seien bestimmte Kriterien zu erfüllen. Um dieses Ziel zu erreichen, habe man die im Schnitt um die 90 Prozent ausgelastete Pneumologie zum 1. September von vorher 20 Betten auf nun 40 aufgestockt. Mit einer Entscheidung sei voraussichtlich im ersten Quartal des nächsten Jahres zu rechnen.
Ein weiteres Vorhaben, an dem mittlerweile bereits gearbeitet werde, ist die Einrichtung eines Bereichs mit dem Klima einer natürlichen Salzhöhle in der Klinik. Bisher gebe es dort lediglich normale Inhalationsanlagen, im Laufe des nächsten Jahres solle mit der neuen Anlage das Nord- und Ostseeklima simuliert werden können. „Die Patienten werden dann in einer Art Salzgrotte sitzen, die mit Kochsalz angereicherte Luft einatmen und dabei relaxen.“
Alles elektronisch
Neben Investitionen in die Erweiterung des Diagnostikbereichs liegt Burghart Lehnigk die Einführung der elektronischen Patientenakte am Herzen. „In der heutigen Zeit mit den heutigen Möglichkeiten der EDV ist das eigentlich ein Muss.“ Es könne nicht sein, haufenweise Bäume zu fällen, nur um weiterhin Papier hin und her zu schieben.
Auch außerhalb der Arbeit dreht sich bei Burghart Lehnigk vieles um den medizinischen Bereich. „Ein echtes Hobby von mir ist die Spiroergometrie.“ In diesem diagnostischen Verfahren, bei dem durch das Messen von Atemgasen während körperlicher Belastung die Reaktion von Herz, Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel sowie die Leistungsfähigkeit untersucht werden, tritt er gar als Autor von Fachliteratur in Erscheinung.
Und sollte er es doch schaffen, sich auch privat von seinen medizinischen Fachbereichen loszueisen, so wendet sich der 67-Jährige der Küche zu. „Als leidenschaftlicher Koch mag ich vor allem die leichte, mediterrane Küche.“ (mz)