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Orientierungslauf Orientierungslauf: Zur WM vor die Haustür

Von Detlef Anders 29.06.2012, 12:55

Quedlinburg/MZ. - Am Sonntag beginnen in Bad Harzburg die Senioren-Weltmeisterschaften im Orientierungslauf. Bis zum darauf folgenden Sonnabend, 7. Juli, werden ein Sprintwettkampf mit Qualifikation in Bad Harzburg und dem Finale in Goslar, sowie eine Langstrecke mit zwei Qualifikationsläufen in Drei-Annen-Hohne und Clausthal-Cellerfeld sowie dem Finale bei Bad Harzburg gelaufen. Unter den 4 300 Athleten aus mehr als 40 Nationen werden auch zehn Mitglieder des SV Wissenschaft Quedlinburg sein.

"Wenn die Senioren-Weltmeisterschaften schon mal in Deutschland stattfinden und dann auch noch vor der Haustür, dann muss man dabei sein", findet Göran Wendler. Neben dem Vereinschef werden auch Klaus Raymund (M40), Frank Namyslo (wie Wendler in der M45), Ronald Brachmann (M55), Wolfgang Krause (M60), Dieter Conrad (M65), Harald Müller (M70) sowie Ines Triebel, Katrin Breitwiese (beide W45) und Susanne Wendler (W55) bei den Wettkämpfen starten. Alle Quedlinburger haben sich für die Langstrecke angemeldet - Müller, Brachmann, Conrad, Krause und Breitwieser außerdem den Sprint, der am Sonntag mit der Qualifikation beginnt.

Handbremse wird angezogen

"Für einige ist es sicherlich das Ziel, in die A-Finals zu kommen", denkt Wendler, der sich selbst dieses hohe Ziel gesetzt hat. In seiner Altersklasse werden 180 Läufer an den Start gehen. Nur die besten 80 kommen jeweils ins A-Finale, die nächsten 80 ins B-Finale und die folgenden 80 ins C-Finale. Bei den 50- bis 65-Jährigen sind die Felder am stärksten. 428 Meldungen liegen allein in der M60 auf der Langdistanz vor. Eigentlich hatte Wolfgang Krause auch das Ziel, unter die besten 80 zu kommen. "Aber ich habe das ganze Jahr Achillessehnen-Probleme gehabt und gedacht, ich kann gar nicht laufen." Nun ist Krause froh, überhaupt dabei sein zu können, auch wenn es nur "mit angezogener Handbremse" geht. "Das A-Finale ist illusorisch."

Skandinavier sind Favoriten

Als Favoriten zählen die Quedlinburger natürlich in erster Linie die Skandinavier, die die OL-Szene seit Jahren beherrschen und die größten Events auf die Beine stellen. Doch auch die Senioren-Weltmeisterschaften sind für die Deutschen um den ausrichtenden MTK Bad Harzburg eine Hausnummer, für die sie aus der Szene Helfer aus ganz Deutschland anwarben.

Für Göran Wendler ist es bereits die dritte WM-Teilnahme. Senior ist man schließlich schon ab 35. Ende der 90er Jahre war er in Litauen dabei, ein paar Jahre später in Norwegen. Besonders vorbereitet hat er sich jedoch nicht. Aus anderen Regionen Deutschlands waren im Frühjahr Orientierungsläufer gekommen, um sich im Harz auf das zu erwartende WM-Gelände vorzubereiten. "Wir trainieren nicht anders als sonst, weil wir den Harz halt vor der Haustür haben und dort immer viel unterwegs sind", begründet er das. Einige "Wissenschaftler" haben zwar Urlaub genommen, doch Wendler als selbstständiger Unternehmer ebenso Krause als Angestellter taten dies nicht. Sie treten quasi aus dem laufenden Betrieb an.

Gespannt auf Drei-Annen-Hohne

Wolfgang Krause freut sich besonders auf den Qualifikationslauf bei Drei-Annen-Hohne. Das sei etwas ganz Besonderes, weil es bislang nur aus der DDR-Zeit eine alte Schwarz-Weiß-OL-Karte gab und dort nur selten gelaufen wurde. Nun wurde das Gelände neu kartiert.

Wendler ist auf den gemeinsamen Start mit Ex-Weltmeistern, die immer noch laufen, gespannt. Jemanden wie Jürgen Mortensen, den vierfachen Weltmeister, hautnah zu erleben, das sei schon was. Einige der Sportler kennen die Quedlinburger übrigens schon von dem von ihnen 1994 bei Opperode organisierten Weltcup.