1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. "Polizeiruf 110": Neuer Film Reihe Polizeiruf 110 Magdeburg wird bald im Harz gedreht: Filmteam bekommt Quartier am Kohlgarten Wernigerode

"Polizeiruf 110" Neuer Film Reihe Polizeiruf 110 Magdeburg wird bald im Harz gedreht: Filmteam bekommt Quartier am Kohlgarten Wernigerode

Von Martin Höfig 17.03.2020, 09:56
„Polizeiruf 110“-Kommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) ist auf dem Land unterwegs. Bald soll sie auch im Harz ermitteln.
„Polizeiruf 110“-Kommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) ist auf dem Land unterwegs. Bald soll sie auch im Harz ermitteln. MDR/Stefan Erhard

Wernigerode - „Der Mörder ist immer der Gärtner“ sang einst Reinhard Mey in seinem gleichnamigen Lied von 1971. Wer wird es in der Harz-Folge der Magdeburger Ausgabe der ARD-Krimiserie „Polizeiruf 110“ gewesen sein?

Wie die Produktionsfirma Filmpool Fiction GmbH und der Mitteldeutsche Rundfunk als deren Auftraggeber bestätigen, soll nämlich einer der nächsten Filme der Reihe in Wernigerode und Schierke spielen. Viel mehr geben die Firma und der Sender bisher noch nicht heraus, fest steht aber, dass das Filmteam ab Mitte April im Harz drehen will.

Die Wernigeröder Tourismus GmbH teilt mit, dass es zusammen mit Vertretern der Stadt bereits erste Kontakte mit dem Filmteam und einigen Locationscouts gegeben habe. „Wir haben den Filmleuten Informationen zu möglichen passenden Drehorten geliefert“, sagt Axel Gebhardt von der Wernigeröder Tourismus GmbH.

Wernigeröder Tourismus GmbH berichtet über erste Kontakte mit dem Filmteam

Für die Dreharbeiten gefragt seien wohl vor allem Hinterhöfe, Antiquitätengeschäfte und stimmungsvolle Stellen im Wald um Wernigerode und Schierke. Und Gebhardt bestätigt, dass das Filmteam für die Zeit von Mitte April bis in den Mai hinein bereits Zimmer in Wernigerode gebucht habe.

Den Magdeburger „Polizeiruf“ gibt es erst seit 2013, als Kommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) und ihr Kollege Jochen Drexler (Sylvester Groth) die Nachfolge des legendären Ermittlerduos Schmücke und Schneider (Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler) antraten. Die Konstante der Krimireihe aus Magdeburg ist Claudia Michelsen als Kommissarin Doreen Brasch, ihre Kollegen wechselten dagegen schon ein paarmal.

Ermittlungs- und Drehorte der für den Mitteldeutschen Rundfunk produzierten Filme sind Magdeburg und Umgebung, zu der in ein paar Wochen also auch der Harz gehören wird - wenn der Drehbeginn nicht wegen möglicher Coronavirus-Vorkehrungen verschoben werden sollte, wovon bisher aber weder von Filmpool Fiction noch vom MDR etwas zu hören war.

Hauptquartier der Krimiproduktion wird das Wohnheim am Kohlgarten in Wernigerode

Wenn das Filmteam dann nach Wernigerode kommt, vermiete die Stadt ihm das Wohnheim am Kohlgarten als Produktionshauptquartier, sagte Rathaussprecher Tobias Kascha der „Volksstimme“.

„Dafür waren die Filmkollegen sehr dankbar. Und wir haben, wenn auch nur für einen kleinen Zeitraum, eine Nutzung des Gebäudes“, so Kascha weiter. In dem Plattenbau waren bis 2019 Flüchtlinge untergebracht.

Details zur Handlung des dann entstehenden Films kennt Kascha noch nicht. „Aber als uns die Anfrage Ende 2019 erreichte, hieß es, der Film habe irgendetwas mit Hexen zu tun. Da lagen der Harz, Schierke und Wernigerode natürlich nahe“, erzählt Kascha.

Mehr ist im Moment auch von der Produktionsfirma und dem Mitteldeutschen Rundfunk nicht zu erfahren. Bianca Hopp vom MDR teilt lediglich mit, dass der Sender während der ersten Drehtage im April an alle Medien eine Drehstartmeldung mit allen Informationen zum Film herausgeben werde. Bis dahin müsse man sich noch gedulden.

Jüngster Film der Polizeiruf-Reihe aus Magdeburg bekam wenig gute Kritiken

Vielleicht hilft dabei ein Blick auf die bisher letzte Folge der Magdeburger Polizeiruf-Reihe. Diese lief Mitte Februar unter dem Titel „Totes Rennen“ in der ARD, bekam von einigen Rezensenten jedoch nicht sehr gute Kritiken - eher im Gegenteil. Zu schablonenhaft und unausgegoren sei die Zeichnung der Figuren gewesen, zu unentschieden der Film in Gänze - das waren unter anderem die Mängel, die der Folge unterstellt wurden.

Es bleibt also zu hoffen, dass der Plot für den neuen Film mit den vermeintlichen Hexen imstande ist, der Sendung mehr Leben einzuhauchen. Es muss ja nicht gleich eine Geschichte von Weltformat wie Goethes Tragödie „Faust“ dabei herauskommen, die sich bekanntlich auch am Harzer Hexenmythos bedient.

Sicher ist jedenfalls jetzt schon, dass es in Wernigerode während der Dreharbeiten zu kleineren Einschränkungen im öffentlichen Leben, wie zum Beispiel Straßensperrungen, kommen wird. „Dafür bitten wir bereits jetzt um Verständnis. Wir werden zu gegebener Zeit informieren“, sagt Kascha. (mz)