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Naturfreundehaus Naturfreundehaus in Stecklenberg: Beim Klettern gemeinsam Handeln für mehr Sozialkompetenz

Von Cosima Sophia Hofmann 23.08.2018, 13:18
Bevor es für die jungen Gäste zum Klettern geht, gibt es erst einmal eine ausführliche Einweisung.
Bevor es für die jungen Gäste zum Klettern geht, gibt es erst einmal eine ausführliche Einweisung. Naturfreundehaus

Stecklenberg - „Das war ein ungewöhnlich guter Sommer“, sagt der Leiter des Naturfreundehauses Stecklenberg, Thomas Nielebock. Jetzt, kurz nach dem Ende der Sommerferien, kann das Team der Ferienanlage ein erstes Fazit dieses sehr warmen Harzer Sommers ziehen, das besonders positiv ausfällt:

„Wir waren über die Ferien eigentlich immer ausgebucht und hatten somit ordentlich zu tun“, so der Wedderslebener. Damit beschreibt er die gute Entwicklung, die das Naturfreundehaus Stecklenberg in diesem Jahr erleben durfte. „Eine derart positive Resonanz hatten wir in den Jahren davor nicht“, sagt Thomas Nielebock.

120 Betten gibt es im Naturfreundehaus in Stecklenberg

Seit 1995 können Kinder und Jugendliche das ganze Jahr über in der Anlage ihre Freizeit verbringen. Insgesamt 120 Betten stehen den Gästen dabei zur Verfügung, und es gibt ein Team aus Betreuern.

Dass das „Ferienlager-Thema“ bei den jungen Menschen auch heutzutage noch eine große Rolle spielt, weiß Thomas Nielebock: „Über die Sommerferien hatten wir etwa 400 bis 500 Kinder, die in der Regel ein bis zwei Wochen hier verbracht haben“, sagt er.

Doch die jungen Menschen lungern in ihrer schulfreien Zeit dort nicht etwa vor dem Fernseher herum: „Der Umgang mit der Natur und tägliche Bewegung sind bei uns unumgänglich“, so Nielebock. Denn gerade in der Natur könne man so einiges für das Leben lernen, meint er. „Es ist eines unserer Hauptanliegen, dass unsere Gäste ihre Freizeit sinnvoll nutzen“, erklärt der Leiter des Naturfreundehauses.

Klettern, wandern und schwimmen stehen auf dem Programm

Dafür werde den Jungen und Mädchen ein erlebnispädagogisches Konzept angeboten: Je nach Thema des Camps sowie der Wetterlage gehen die Betreuer mit den jungen Menschen in der Umgebung zusammen klettern, wandern und schwimmen. „In Situationen wie zum Beispiel beim Klettern müssen die Kinder dann gemeinsam agieren und bekommen somit wichtige soziale Kompetenzen vermittelt“, erklärt Thomas Nielebock.

Das bedeute auch, dass - anders als zu Hause - das geliebte Smartphone über den Tag erst gar nicht zum Einsatz komme. „Wir verbieten es den Gästen natürlich nicht, aber es gibt für sie hier sowieso keinen WLAN-Zugang und einen eher schlechten Netz-Empfang“, sagt Nielebock und grinst

Kein WLAN und einen eher schlechter Netz-Empfang

Ob das die jungen Feriengäste und deren Eltern bereits im Vorfeld nicht abschrecken würde?„Die meisten Kinder nehmen das eigentlich sehr gut auf, nur die Eltern haben manchmal ein Problem damit, nicht jeden Abend Bilder von ihren Lieblingen zugeschickt zu bekommen“, erzählt er.

Auch gebe es immer wieder Eltern, die bereits bei der Anmeldung ihres Nachwuchses am Anreisetag nicht aufhören würden, die Camp-Mitarbeiter über spezielle Wünsche bei der Betreuung ihres Kindes zu informieren. „Manchmal ist es schon schwierig, den Eltern zu vermitteln, dass ihr Kind bei uns bestens aufgehoben ist“, sagt er.

Stimmung am Lagerfeuer mit Knüppelkuchen

Und die Gäste? „Ja, manchmal müssen wir auch schon mal den einen oder anderen mit Heimweh trösten - doch abends beim Knüppelkuchen am Lagerfeuer ist das meist ganz schnell wieder gegessen“, erzählt er.

Immer wieder würden er oder seine Mitarbeiter am Abreisetag erleben, dass die Kinder und Jugendlichen beim Zusammentreffen mit ihrer Familie gar nicht mehr aufhören würden, von all den spannenden Erlebnissen der vergangenen Tage zu berichten: „Dass ist das, was uns am Ende auch glücklich macht“, so Nielebock.

Viele Anfragen von Lehrern, die Klassenfahrten organisieren

So richtig ausruhen können er und sein Team sich im Moment aber nicht, denn mit dem September beginnt für das Stecklenberger Haus erfahrungsgemäß die Klassenfahrten-Zeit: „Im Moment bekommen wir viele Anfragen von Lehrern aus der Region und überregional“, erzählt die pädagogische Mitarbeitern des Hauses, Susanne Heinemann.

Dies würde dem Team vor allem viel organisatorische Arbeit bescheren: „Die Arbeit machen wir aber sehr gerne und empfinden das nicht als Bürde“, so Susanne Heinemann.

Für die Zukunft wünscht sich Thomas Nielebock nicht viel: „Nur dass unser Ferien-Programm weiterhin viele junge Gäste glücklich machen kann - und vielleicht etwas selbstständiger.“ (mz )

Seit 1995 werden im Naturfreundehaus in Stecklenberg Ferienlager veranstaltet.
Seit 1995 werden im Naturfreundehaus in Stecklenberg Ferienlager veranstaltet.
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