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MZ-Serie Land und Leute MZ-Serie Land und Leute aus Thale: Der Streckenbauer

Von Andreas Bürkner 22.09.2017, 06:00
Mit geschultem Auge prüft Frank Zielonka den Zustand der Steilkurve.
Mit geschultem Auge prüft Frank Zielonka den Zustand der Steilkurve. Andreas Bürkner

Thale - „Es gibt noch einen zusätzlichen Sprung auf der Strecke, den bisher fast keiner kennt“, kann Frank Zielonka seinen Stolz über einen Überraschungscoup im Wald kaum verbergen.

Bis zuletzt haben der selbstständige Bauunternehmer gemeinsam mit etwa zehn Mitstreitern die Strecke für die Roßtrappen-Downhill-Rennen am Wochenende in Thale geformt. Zielonka: „Die Fahrer werden die Neuigkeit wohl erst bei der Begehung entdecken.“

Land und Leute aus Thale: Teile der Rennstrecke mussten neu konzipiert werden

Zum Finale des iXS-Cups in der Bodestadt werden nicht nur viele Fahrer der deutschen Spitze sowie einige internationale Gäste erwartet, sondern vor allem zahlreiche Besucher.

Seit der Verlegung des Zieles von der Huntesenke, wo ein Ferienpark entstand, zur Wolfsbergstraße mussten wesentliche Teile der Rennstrecke verlegt und teilweise komplett neu angelegt werden.

Frank Zielonka leistete dabei seinen wesentlichen Beitrag.

Land und Leute aus Thale: Zielonka hat nicht lange überlegt

Als der gebürtige Thalenser, der inzwischen in Halberstadt wohnt, vor wenigen Jahren für den nun schon zum zwölften Mal ausgetragenen Wettbewerb in Thale von Freunden um Hilfe gebeten wurde, brauchte er nicht lange zu überlegen.

„Angefangen habe ich noch als Streckenposten“, erinnert sich der 36-Jährige an den Beginn vor vier Jahren. Später wurde er wegen seiner beruflichen Voraussetzungen auch zu den Bauarbeiten herangezogen.

Seit diesem Jahr trägt Frank Zielonka nun die Verantwortung für die Ausgestaltung der Wettkampf- und Trainingspiste. Doch seine Arbeit erledigt er eher im Hintergrund - wenn die Läufe starten, steht er am Rand.

„Damit es wieder rasante Abfahrten gibt, haben wir seit März einiges verändert“, erzählt er. Allerdings wären große Eingriffe kaum möglich gewesen.

„Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten das Beste daraus gemacht“, meint er.

Land und Leute aus Thale: Hügel wieder flott gemacht

Beispielsweise wären einige abgefahrene und in die Jahre gekommenen Hügel wieder zu richtigen Sprüngen gemacht worden, erklärt er.

Zudem sei der Zielbereich mit Steilkurve und Sprunghügel in diesem Jahr verlegt und umgestaltet worden. „Damit haben wir auf die Wünsche der Fahrer reagiert“, betont er.

Von diesen wurden im Vorjahr nicht nur die letzten Meter kritisiert: „Wir wollen nicht immer die gleichen Hindernisse, sondern Abwechslung.“ Schließlich soll es meist bergab gehen, eben „Downhill“, erklärten sie.

Land und Leute aus Thale: Früher lieber geangelt

In jungen Jahren habe er noch geangelt, blickt Zielonka zurück. Inzwischen fehle ihm aber die Zeit und Lust dafür. „Mich hat der Reiz des Downhill selbst erfasst“, sagt er, „eigentlich bin ich nur durch meinen Sohn dazu gekommen, der es durch meine Arbeit kennengelernt hat.“

Anfangs habe er den Spross nur begleitet, erzählt Zielonka und stellt klar: „Rennen werde ich aber nicht bestreiten, ich fahre nur hobbymäßig den Berg bergab.“

Der Streckenbauer befürchtet, im Wettbewerb zu sehr an die Grenzen zu gehen, „was das Risiko deutlich erhöht“.

Lieber ist er während der Rennen per Funkgerät mit weiteren vier bis fünf Streckenbauern auf dem Sprung, um kurzfristig bei Reparaturen eingreifen zu können. Ihm reiche es schon, wenn am Wochenende alle zufrieden sind. Er kennt aber auch die Gefahren: „Wenn alle gut und gesund runterkommen, ist es das Beste, was passieren kann.“ (mz)