Küchenchef aus Stuttgart Küchenchef aus Stuttgart: Erst für die Kanzlerin gekocht, jetzt fürs Kloster

Hedersleben - „Ich komme immer wieder sehr gern nach Hedersleben“, sagt Andreas Geiger. Der weit gereiste Spitzenkoch - „für mich gab es gar keinen anderen Beruf“ - kommt an diesem Wochenende erneut in den Vorharz, um die Besucher der ersten Kulturtage im Kloster Hedersleben zu kulinarischen Erlebnissen zu führen.
Dem 59-jährigen Stuttgarter, der in Reutlingen geboren wurde, helfen dabei seine Erfahrungen, die er an vielen Ecken der Welt sammeln konnte.
Derzeit ist er Küchenchef im integrativen Restaurant „Holderbüschle“ bei Stuttgart, in dem auch körperbehinderte Menschen eine Arbeit gefunden haben.
Küchenchef aus Stuttgart: Auch in New York gearbeitet
Nach der Ausbildung zum Koch in Reutlingen zog es Andreas Geiger erst einmal in die Karibik, um rund anderthalb Jahre auf Aruba zu kochen. „Dort lernte ich auch einen deutschen Metzger kennen, um später in dessen Geschäft in New York zu arbeiten“, blickt Geiger zurück.
„Parallel konnte ich ein umfassendes Praktikum im legendären Luxushotel ,Waldorf Astoria‘ absolvieren.“
Nach weiteren Tätigkeiten als Küchenchef, darunter in einem Feinschmecker-Restaurant in Straßburg, kehrte er wieder in die Heimat zurück, um „mich mit einem Partyservice und Catering der gehobenen Klasse selbständig zu machen“, wie er sagt.
Geiger: „Damit war ich unter anderem für Mercedes an vielen Rennstrecken in Europa unterwegs, ob bei der Formel 1 oder der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft“ (DTM).
Küchenchef aus Stuttgart: Gehobene schwäbische Küche nach Berlin gebracht
Zu den Höhepunkten seiner Laufbahn zählt er auch die sieben Jahre in Berlin, in denen er sowohl als Chefkoch in „Hermanns Einkehr“ die gehobene schwäbische Küche in die Hauptstadt brachte als auch Gäste in der Mercedes-Präsenz am Potsdamer Platz bewirtete.
„Dabei habe ich sogar Kanzlerin Angela Merkel und die Berliner Oberbürgermeister bekocht“, kann Geiger von sich behaupten.
Küchenchef aus Stuttgart: Vom Kloster begeistert
„Vor zwölf Jahren war ich erstmals im Kloster Hedersleben und begeistert von den Plänen des Besitzers Michael Christoph Riegler“, nennt Koch einen der Gründe für die regelmäßige Wiederkehr und stellt fest: „Es nimmt eine faszinierende Entwicklung.“
Deshalb übernehme er gern die Verantwortung für die zwei Küchenpartys während der Kulturtage.
Küchenchef aus Stuttgart: Noch freie Plätze für Köche
Er wird von einem Italiener sowie zwei deutschen Köchen und vielen freiwilligen Helfern unterstützt, die an vier Stellen im Kloster im Schnitt drei Gerichte pro Land - am Freitag Österreich, Frankreich, Spanien und Polen, am Samstag Italien, Ungarn, Norwegen, Griechenland - aus frischen Zutaten zubereiten werden. Geiger: „Noch gibt es dafür freie Plätze.“
„Passend zum Thema zeigt es, wie vielfältig die europäische Küche ist“, sagt Geiger. „Die Gäste werden überrascht sein, weil wir auf Speisen wie Pizza oder Pasta, Paella und Gyros verzichten, die sie üblicherweise erwarten.“
Küchenchef aus Stuttgart: Zehn Kilogramm Froschschenkel auf Lager
Was es stattdessen zu entdecken gibt, darüber schweigt sich der Chefkoch weitgehend aus.
Zumindest an den Zutaten auf der Einkaufsliste lassen sich einige Gerichte erkennen, darunter je acht Kilogramm Lachs und Kalbs-Tafelspitz und Kräutersalat. Und zehn Kilogramm Froschschenkel. Geiger ist sich sicher: „Die bringe ich schon unter die Besucher.“ (mz)