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Fall von 2003 bei "Kripo live" Kripo live im MDR-Fernsehen: Erneute Suche nach dem seit 2003 in Thale vermissten Georg Amtsberg aus Hahnenklee

Von Petra Korn 16.12.2017, 12:55
Abgrundtief: Blick von der Rosstrappe hinunter ins Bodetal bei Thale
Abgrundtief: Blick von der Rosstrappe hinunter ins Bodetal bei Thale privat

Thale/Quedlinburg - An jenem 21. September 2003 ist der damals 70-jährige Georg Amtsberg gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des Kirchenchores Hahnenklee auf einem Ausflug im Harz unterwegs. Zum Abschluss geht es am Nachmittag hinauf zur Rosstrappe in Thale.

Als sich die Gruppe später am Parkplatz trifft und Georg Amtsberg nicht erscheint, beginnt die Suche nach dem 70-Jährigen. Sie dauert bis heute: Noch immer gilt der Rentner als vermisst. „Es ist ein Fall, der 14 Jahre zurückliegt und der noch offen ist“, sagt Uwe Becker, Sprecher des Polizeireviers Harz.

Fall von Georg Amtsberg war schon zweimal Thema

In „Kripo live“ soll dieser Fall nun noch einmal aufgegriffen werden - in einer Sendung, die sich stark um Vermisstenfälle dreht, wie Jan-Boris Riemer, leitender Redakteur der Sendereihe, sagt. „Wir gehen Fällen nach, die wir schon länger auf der Agenda haben und stimmen uns da auch mit der Polizei ab.“

Und der Fall von Georg Amtsberg, der bereits zweimal in der Sendereihe thematisiert worden sei, sei noch immer nicht geklärt und werfe viele Fragen auf, begründet Riemer, warum er nun erneut aufgegriffen werden soll.

Umfangreich gesucht worden ist nach dem 70-Jährige gleich nach seinem Verschwinden. So war noch am Abend des 21. September die Bergwacht Thale ausgerückt. Drei Gruppen gingen verschiedene Bereiche ab und nahmen die Suche dann später noch einmal auf, nachdem das Technische Hilfswerk (THW) Quedlinburg mit seinen speziell ausgebildeten Hunden hinzu gekommen war.

Vergebliche Suche mit Hunden und Helikopter

Vergeblich. Auch die Suche aus einem Helikopter mit Wärmebildkamera blieb ohne Ergebnis. In den folgenden Tagen durchkämmten sechs verschiedene Suchhunde-Teams die Wälder bis Wendefurth und Todtenrode, immer wieder kam auch ein Hubschrauber zum Einsatz.

In allen Hotels, Pensionen und Gaststätten der Region fragten Beamte der Halberstädter Polizeidirektion, die den Vermisstenfall übernommen hatte, nach - vergeblich. Auch die Meldung einer Frau, sie habe den Rentner in Altenbrak gesehen, führte die Ermittler nicht weiter.

Keine Anhaltspunkte für einen Selbstmord

Für einen Selbstmord des 70-Jährigen sahen die Beamten ebenso wenig Anhaltspunkte wie für ein Verbrechen. Ein Unfall? Vielleicht, wollte die Polizei damals nicht ausschließen, sei der 70-Jährige für einen Schnappschuss über ein Geländer gestiegen, habe gesundheitliche Probleme bekommen und sei dann in die Tiefe gestürzt. Doch auch im November, als nach dem Laubfall noch einmal ein Hubschrauber über dem Bodetal kreiste, wurde keine Leiche gefunden.

Für den Beitrag in „Kripo live“ würden noch einmal alle bislang bekannten Informationen zusammengetragen, so Jan-Boris Riemer. Gedreht wurde erneut an der Rosstrappe in Thale, wo das letzte Foto von Georg Amtsberg entstand: Es zeigt den 70-Jährigen, wie er am Geländer steht und ins Bodetal hinab fotografiert.

››Die Ausstrahlung soll voraussichtlich in der Sendung „Kripo live“ am Sonntag, 17. Dezember, in der Zeit von 19.50 bis 20.15 Uhr im MDR erfolgen.

(mz)