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"Kommune des Jahres 2018" "Kommune des Jahres 2018": Stadt Harzgerode wirbt mit Hilfe eines Imagefilms um neue Bürger

Von Kjell Sonnemann 15.01.2019, 12:56
Für das Video über die Stadt Harzgerode wird der Marktplatz aus der Luft gefilmt.
Für das Video über die Stadt Harzgerode wird der Marktplatz aus der Luft gefilmt. youtube

Harzgerode - Die kräftige September-Sonne wirft einen harten Schatten auf den Harzgeröder Marktplatz: Der Umriss des Rathausturms und das Gebäude selber sind aus der Luft gut zu erkennen.

Die Stadt wird an diesem Tag aus der Vogelperspektive gefilmt. Die Kamera folgt der Unterstraße, passiert dabei die Kirche St. Marien. Plötzlich wird ein Netz aus weißen Punkten und weißen Verbindungslinien eingeblendet - die Stadt habe ein virtuelles Netz gespannt, berichtet eine Frauenstimme im fertigen Drei-Minuten-Film. Sie meint damit das Projekt „Harzgerode macht Zukunft“, das Informationen zum Leben, Wohnen und Arbeiten bündelt.

Sparkassen zahlten Image-Film für „Kommune des Jahres 2018”

Den Image-Film hat Harzgerode gewonnen: Es ist der Preis für die Kommune des Jahres 2018, die der Ostdeutsche Sparkassenverband ausgewählt hat. Dass die Unterharzer die Jury überzeugen konnten, sei „kein Ergebnis über eine kurze Zeit. Wir alle haben viel daran gearbeitet“, sagte Verwaltungschef Marcus Weise (CDU), als er den Film den Stadträten zeigte. Stolz sind er und die Ratsmitglieder auf das mediale Werk.

In dem Film geht es um eine junge Familie - Mutter, Vater, Tochter -, die neu nach Harzgerode kommt. Im Internetauftritt von Zukunft Harzgerode findet sie die „digitale Tür zur Verwaltung“, wie es heißt. Das Rathaus sei ein „Dienstleister für die Bürger“, erklärt Marcus Weise, den die Filmemacher auf dem Marktplatz interviewten.

Ort wirbt mit seinen Vorzügen um junge Familien

Alle drei Zukunft-Harzgerode-Punkte nimmt die Familie vor Ort unter die Lupe. Die Tochter kann zum Beispiel die Integrative Kindertagesstätte Regenbogenland besuchen. Dass die Kita mit einem Mehrgenerationenhaus in Kontakt steht, berichtet die Erzählerin: Gemeinsam geht es auf Wanderungen und werden Märchen gelesen.

Nach diesem Beispiel für Leben, geht es ans Wohnen. Die junge Familie trifft sich mit Bauamtsleiter Manfred Stender. Er erzählt ihnen zum Beispiel von den 2.000 Euro, die Neubürger der Einheitsgemeinde pro Kind bekommen.

Im MZ-Gespräch berichtet Stender von den Dreharbeiten im zurückliegenden September. Dass er zum Darsteller wurde, sei „relativ spontan“ gekommen: Bürgermeister Weise habe ihn gefragt und das Konzept kurz vorgestellt. Das Filmteam hatte nicht etwa Kostüme oder jemanden für Make-up mitgebracht - „es war rein wie das Leben spielt, alle waren natürlich“, so der Bauamtsleiter. Das ganze Image-Video wurde an mehreren Tagen produziert.

Hilfe bei Facharbeitersuche für Trimet und Schlote

Punkt drei auf der Zukunft-Harzgerode-Liste ist Arbeiten. Mutter und Vater machen sich gleich auf zur Harzgeröder Aluminiumallee, wo sich die Unternehmen Trimet und Schlote befinden. Jürgen Schlote, Geschäftsführer des Automobilzulieferers, lobt das Online-Projekt der Stadt: Es helfe beim Finden neuer Facharbeiter für das Werk.

Und Trimet-Prokurist Mathias Meinen spricht über den Einsatz der Verwaltung, damit der Aluminiumhersteller eine Halle sehr schnell bauen konnte. „Der Text war nicht vorgegeben“, bemerkt Meinen auf Nachfrage. Im Vorfeld sei lediglich der Ablauf grob mit dem Filmteam abgesprochen worden. „Der Drehplan war relativ eng“, erinnert er sich. Produziert wurde das Video von einem Medienunternehmen aus Berlin. Es stellte 13 Filme für den Unternehmerpreis 2018 des Sparkassenverbands her.

„Der Film erfüllt unsere Erwartungen“, sagt Weise. Die drei Themen des Zukunftsprojekts werden genauso behandelt wie der demografische Wandel, die Natur rund um die Orte der Kommune und deren Wirtschaftsförderung.

Zehn Monate nach Bauantrag stand die neue Halle bei Trimet

Oberbürgermeister großer Städte seien „neidisch“, dass Trimet seine Halle innerhalb von nur zehn Monaten nach der Antragstellung stehen hatte, bemerkt Weise. Er schließt aber nicht aus, dass Harzgerode in der Zukunft in einen eigenen Image-Film investiert, der dann auch etwas amüsanter sein darf.

Am Ende des Harzgeröder Videos ist die glückliche Familie in der Natur ihrer neuen Heimat unterwegs, unter anderem radelt sie durch einen Wald. Ein Link zum Image-Film findet sich auf der Internetseite zukunft-harzgerode.de.

(mz)