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Kinopark Zuckerfabrik Kinopark Zuckerfabrik Halberstadt: Hunderte Kinder in Kostümen bei Vorpremiere "Die kleine Hexe"

Von Uwe Kraus 29.01.2018, 10:55
Vor allem die jungen Zuschauer kamen im Hexenkostüm.
Vor allem die jungen Zuschauer kamen im Hexenkostüm. Uwe Kraus

Halberstadt/Timmenrode - - Mehr Hexen als im Halberstädter Kinopark Zuckerfabrik am gestrigen Sonntagnachmittag mit ihren Besen eingeflogen sind, können bei der Walpurgisnacht am Blocksberg nicht dabei gewesen sein. Gleich zwei Filmsäle füllten die mehr oder minder kleinen Hexen, die geschminkt und im Kostüm zur Vorpremiere von „Die kleine Hexe“ gekommen sind.

Außerdem gibt es am Nachmittag noch einen Anreiz: Denn im Rahmen der Kinovorstellung soll – gemeinsam mit über 180 anderen Kinos in ganz Deutschland – der offizielle Weltrekord für die größte Hexenpreview der Welt aufgestellt werden.

Das „Rekord-Institut für Deutschland" ist dabei

Dazu hat sich ein Mann mit RID-Emblem am Sakko unters Hexenvolk gemischt: Olaf Kuchenbecker, der geschäftsführende Gesellschafter des Rekord-Instituts für Deutschland (RID). „Damit alles seinen korrekten Weg geht“, sagt er und freut sich, dass er selbst gerade in der Domstadt Halberstadt mitzählen kann. „Das ist eine doppelte Premiere, denn auch wir suchen erstmals in dieser Kategorie einen Rekordhalter. Alle, die dabei sind, erhalten am Ende ihre Rekord-Urkunde.“

Caroline und Mia-Sophie gehören zu den aufgeweckten Hexen, denn die Harsleberinnen haben sich mit ihren Muttis Isabel Voß und Melanie Fischer bereits um 14 Uhr ihren Logenplatz gesichert. Sie kennen die Geschichte „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler, die seit ihrem Erscheinen vor 60 Jahren Generationen von Kindern begeistert, als Buch.

Blankenburger spendiert Getränke

Sie haben wie fast alle Besucher des Kino-Events eine Flasche „Harzer Kräuterhexe“ von der Firma Blankenburger Wiesenquell spendiert bekommen. Schließlich sei das Getränk „Typisch Harz“-zertifiziert.

Neben Geschäftsführer Ralph Weitemeyer ist auch Marketing-Chefin Carolin Ahrend mit dabei, als 1.200 Flaschen Hexengetränk im Foyer ausgeschenkt werden. „Wir nutzen den Glücksfall, dass sich ein Harzer Produkt so gut mit einem Kinoereignis verbinden lässt.“

Die kleinen Hexen Rosalie aus Harsleben, Gloria aus Halberstadt, Cheyenne aus Hessen und Selina aus Osterwieck kennen das berühmte Kinderbuch noch nicht und wollen über den Film in die Geschichte einsteigen. Gelesen hat es dagegen CDU-Landtagsabgeordnete Angela Gorr. Die Wernigeröderin freut sich, an der Halberstädter Preview teilnehmen zu können. „Da komme ich natürlich hexenmäßig ausstaffiert.“

Das hat bei Kultus-Staatssekretär Gunnar Schellenberger (CDU) nicht geklappt. „Meine Frau ist froh darüber, dass ich mich nicht verkleidet habe.“ Er ist voll des Lobes für Regisseur Mike Schaerer und Produzent Jakob Claussen. „Herr Claussen produziert nach ,Das kleine Gespenst‘ und ,Heidi‘ nun bereits in kürzester Zeit den dritten Film hier im Harz. Ich bin mir sicher, der wird genauso erfolgreich.“

Der Staatssekretär lobt im MZ-Gespräch die tollen Voraussetzungen die der Harz fürs Filmdrehen bietet. „Das ist ein wesentlicher Faktor, das Land mit seinen Schönheiten überregional bekanntzumachen. Unsere Mitteldeutsche Filmförderung sitzt mit im Boot. Das ist ein gutes Investment.“ Außerdem frage er sich, wo man so eine Vorlage besser verfilmen könnte. „Harz und Hexen, das gehört einfach zusammen.“

Dem stimmt die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbands Carola Schmidt zu. „Wir haben im Sommer 2016 mit Studiocanal zusammengesessen, die schon Heidi bei uns drehten. Letztlich spielt der Film in Seesen und am Hamburger Wappen bei Timmenrode.“

Das Team von Studiocanal freut sich, wie viele Harzer in liebevoll gestalteten Hexen-Kostümen kamen. Doch eine Hexe sticht alle Konkurrentinnen aus. Sie ist eine echte Film-Hexe: Die Schauspielerin Suzanne von Borsody spielt die Hexe Rumpumpel. Ungeheuer sympathisch geht sie auf ihr Publikum zu. Auch wenn sie im Film die böse Hexe Rumpumpel ist, die mit allen Mitteln versucht zu verhindern, dass die kleine Hexe ihr großes Ziel erreicht, mal zum Walpurgistanz auf den Blocksberg eingeladen zu werden. „Heute bin ich die verkleidete Suzanne, mein Filmkostüm habe ich wieder abgeben müssen. Nur mein Hexenbesen, der stammt wirklich aus dem Film.“ Als sie den Halberstädter Kinosaal betritt, ruft sie: „Hallo Schwestern“, denn unter den verkleideten Zuschauern sind begeisterte Statisten, mit denen sie bei den Filmaufnahmen im Harz ihren Hexentanz vollführt hat.

Zu den Besuchern, die das glückliche Ende des Filmes nicht miterleben, gehört Olaf Kuchenbecker. Er hält sein Handy ans Ohr und ist mit der Rekordzentrale verbunden. Wenig später gibt es Jubel. Von der Bühne herab wird verkündet: Der Weltrekord ist erreicht. Über 6 000 Besucher schlüpften deutschlandweit ins Hexenkostüm.

(mz)

Suzanne von Borsody alias Hexe Rumpumpel verhext Staatssekretär Gunnar Schellenberger.
Suzanne von Borsody alias Hexe Rumpumpel verhext Staatssekretär Gunnar Schellenberger.
Uwe Kraus