In bester Gesellschaft In bester Gesellschaft: Veronika Hesse ist das "Mädchen aus Harzgerode"
Harzgerode - „Ob bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen war ich immer im innersten meines Herzens das Mädchen aus Harzgerode.“ So hat sich Veronika Hesse, geborene Schmidt, bereits 2014 im Goldenen Buch ihrer Heimatstadt verewigt.
Als Skilangläuferin feierte sie in den 1970er und 1980er Jahren große Erfolge: 1976 Olympia-Bronze in der Staffel, 1980 Gold und den Weltmeistertitel über 20 Kilometer. Klar, dass ein Eintrag von ihr nicht fehlen darf.
„Das ist eine Riesenleistung“, sagt Harzgerodes Bürgermeister Marcus Weise (CDU), während er im Goldenen Buch der Stadt, das eigentlich dunkelgrün ist, blättert. Das gibt es seit der Gründung der Einheitsgemeinde, die am 1. August 2009 vollzogen wurde; seit der Zuordnung Neudorfs am 1. September im darauffolgenden Jahr besteht sie in ihrer heutigen Form.
Persönlichkeiten als Aushängeschild der Stadt
Hesse, die in ihrer aktiven Zeit für den SC Motor Zella-Mehlis startete, ist im Goldenen Buch in bester Gesellschaft. Die Ehre, sich einzutragen, werde Persönlichkeiten zuteil, die die Stadt besuchten, und Menschen, die sich besonders für sie verdient gemacht hätten, sozusagen Aushängeschild seien, erklärt Weise.
Der erste Eintrag nach Stadtgründung ließ noch eine ganze Weile auf sich warten. Erst am 22. Juni 2013 erfolgte er. Manfred Lehmann, Geschäftsführer der Stiftung Pfennigsdorf in Bonn, setzte damals seine Unterschrift in das Goldene Buch. Die Stiftung hatte die Umgestaltung des erst 2001 neu gestalteten Brunnens finanziell unterstützt. 2001 war der Marktplatz saniert und der Brunnen eingeweiht worden - noch ohne Bergmann, Frosch und Silberich, die 2013 ihren Platz bekamen.
Ehrung auch für Harzgeröder Füchse
Eine Seite im Goldenen Buch haben auch die U-13- und U-15-Füchse des SV Concordia Harzgerode. Sie holten bei den Deutschen Meisterschaften 2010/2011 (U13 und U15) und 2012/2013 (U15) den Titel.
Mit Meistern, Gärtnermeistern, hatte auch Hella Brumme in ihrem Berufsleben zu tun. Die Harzgeröderin, die auf einer weiteren Seite unterschrieben hat, arbeitete 34 Jahre im Europa-Rosarium in Sangerhausen, war bis 2006 Direktorin, und wurde dann Vorsitzende der Freunde des Europa-Rosariums. Jutta O’Conell unterschrieb, nachdem sie den künstlerischen Nachlass ihres Großvaters, des Bildhauers Wilhelm Otto, nach Harzgerode, seine Geburtsstadt, gab. Die Werke sind im Schloss zu besichtigen.
Ilse Loch und Herbert Eberl wurden für ihre Verdienste im kulturellen Bereich vor ein paar Jahren nicht nur mit der Ehrenmedaille des Landkreises Harz ausgezeichnet: auch im Goldenen Buch der Stadt finden sie sich wieder. Beide sind untrennbar mit der Volkskunstgruppe Harzgerode verbunden. Gegründet 1950, rundet sie in diesem Jahr.
Ex-Bürgermerister, Ministerpräsident und Finanzminister
Auch Manfred Diwinski, der als Bürgermeister 23 Jahre die Geschicke der Stadt leitete, hat sich eingetragen. Ebenso Ministerpräsident Reiner Haseloff anlässlich eines Frühjahrsempfangs, der frühere Finanzminister Sachsen-Anhalts, André Schröder, und die Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch.
Manche Einträge, wie der des Ministerpräsidenten, fallen kurz und knapp aus; Veronika Hesse schrieb hingegen eine ganze Seite voll. Das könne jeder halten, wie er wolle, sagt Weise. Und wer nicht selbst schreiben möchte, muss das auch nicht, dann übernimmt das wer anders. Die Unterschrift zählt.
Auch Ehrenbürgerschaft ist möglich
„Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Würdigung“, sagt Weise. Neben einem Eintrag ins Goldene Buch ist die Ehrenbürgerschaft eine weitere. Gegenwärtig hat Harzgerode zwei Ehrenbürger.
Der eine ist Heinz Mente, Experte für Heimatgeschichte; 53 Jahre leitete er die Geschicke des Kultur- und Heimatbundes. Der andere Günter Maluche, der in Gedenken an seine verstorbene Ehefrau die Dr.-Kiti-Maluche-Stiftung gegründet hat und verschiedene Projekte in der Stadt unterstützt.
Und dann gibt noch die Ehrenurkunden, die jedes Jahr auf dem Frühjahrsempfang der Stadt vergeben werden. Derzeit werden Vorschläge gesammelt.
Wie Weise sagt, seien alle Stadträte und Ortsbürgermeister angeschrieben worden, Ideen könne aber jeder vorbringen. Die Entscheidung fällen dann die Mitglieder des Hauptausschusses - nicht öffentlich. Soll ja eine Überraschung bleiben. (mz)