Himmelserscheinung über Thale Himmelserscheinung über Thale: War Sirius das rätselhafte Licht?

Thale - Als eine Thalenserin am Mittwochabend gegen 23.45 Uhr ein Fenster ihrer Wohnung in Thale öffnet, sieht sie über einem der Berge südwestlich der Stadt eine seltsame Lichterscheinung. „Es war bunt, hauptsächlich rot, mit weißen Lichtern mit einer ganz eigenartigen Form“, beschreibt sie. Die Thalenserin rätselte, was das sein könnte. Ein Feuerwerk? Ein Flugzeug?
„Das war kein Feuerwerk und auch kein Flugzeug“, sagt die Thalenserin: Die Lichter hätten sich nicht bewegt. Weit über eine Stunde hinweg sah sie immer wieder nach, machte Fotos und Videos, anhand derer ein Bekannter „Glühwürmchen“ mutmaßte. „Aber Glühwürmchen im Winter?“ Gegen 1.10 Uhr am Donnerstagmorgen war das Licht dann verschwunden. „Das stand in der Zeit, in der ich immer wieder geschaut habe, auf ein- und demselben Fleck. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen.“
Fest steht nur so viel: Eine Wettererscheinung war es nicht. Das könne als Ursache für das beschriebene Phänomen ausgeschlossen werden, hieß es beim Deutschen Wetterdienst.
Drohne sorgte für Aufregung in Mansfeld-Südharz
Nicht zum ersten Mal entfachen Lichter am Nachthimmel Spekulationen: Ein helles Scheinwerferlicht hatte auch vor gut einem Jahr im Kreis Mansfeld-Südharz für Aufregung gesorgt. Die Mutmaßungen reichten damals von Flugkörpern der Bundeswehr bis hin zu einer Drohne.
Das rätselhafte Flugobjekt wurde schließlich auch als Hightech-Drohne, die von einer US-amerikanischen Firma gebaut wird, identifiziert. In niedrigen Höhen fliegend und per GPS-Technik gesteuert, hat diese Positionslichter, wird mittels einer Batterie über einen Elektro-Propeller angetrieben, wodurch sie nahezu geräuschlos ist.
Gegen 1.10 Uhr geht Sirius unter
Im Fall der Lichterscheinung bei Thale gibt es aber, wie es scheint, eine andere Erklärung: Es könnte Sirius gewesen sein, sagt Robert Malecha, Vorsitzender des Vereins Sternfreunde Aschersleben. Das passe sowohl zur Himmelsrichtung als auch zum farbigen Flimmern - weil der Stern schon sehr tief gestanden habe - und zum „Verschwinden“ gegen 1.10 Uhr: Da gehe Sirius unter.
Venus und Jupiter, die in diesem Monat sehr hell sind, waren es nicht, so Malecha. Die Venus ist am frühen Abend zu sehen, der Jupiter am frühen Morgen. Dass der Lichtpunkt zuvor scheinbar an derselben Stelle zu sehen war, ist nicht ganz so - „aber das Gefühl kann man haben“. Auf einer Liste bei Wikipedia, die die von der Erde aus gesehen 100 hellsten Sterne umfasst, steht Sirius nach der Sonne übrigens an zweiter Stelle. (mz)