Harzer Verkehrsbetriebe Harzer Verkehrsbetriebe: Zwei Millionen für das Klima

Wernigerode - Die Harzer Verkehrsbetriebe GmbH (HVB) hat an ihrem Standort Wernigerode acht neue Erdgas-Busse in Betrieb genommen. Für das Unternehmen ist das ein weiterer Schritt hin zu einem klimaneutralen öffentlichen Nahverkehr.
„Schon herkömmliche Erdgas-Busse produzieren 20 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid (CO2 ) als dieselbetriebene Busse. Unsere neuen Busse fahren mit Bioerdgas und werden sogar zu 90 Prozent CO2 -neutral fahren“, sagte Bjoern Smith, Geschäftsführer der HVB bei der Präsentation der neuen Busse am Montag.
Bekenntnis zum Umweltbewusstsein
Der Aufsichtsratsvorsitzende Dirk Michelmann spricht von einem Bekenntnis zum Umweltbewusstsein. „Elektro-Busse sind noch sehr problemanfällig und zudem zurzeit für uns nicht zu finanzieren.
Der Betrieb mit Erdgas ist daher eine entscheidende Brückentechnologie hin zu einem umweltfreundlichen Nahverkehr“, sagte Michelmann. Neben dem nahezu klimaneutralen Betrieb stießen die neuen Erdgas-Busse auch keinen Feinstaub aus.
Zudem seien sie auch noch bis zu 50 Prozent leiser als dieselbetriebene Busse. „Dadurch steigern wir nicht nur die Beförderungsqualität, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner.“
31 Fahrzeuge mit Erdgas
Mit der Anschaffung der neuen Busse fahren nun 31 Fahrzeuge der HVB in Wernigerode mit Erdgas. Die Fünfzig-Prozent-Marke ist damit geknackt: Insgesamt sind 60 HVB-Busse in der Stadt im Einsatz. Für die neuen Erdgas-Busse wurden alte, dieselbetriebene Busse ausrangiert.
Insgesamt werden 48 der 138 Busse der HVB mit Erdgas betrieben. „Das ist ein guter Tag für die HVB, für den Landkreis Harz und die Stadt Wernigerode“, befand Landrat Martin Skiebe (CDU).
„Während andernorts, zum Beispiel in Stuttgart, Dieselfahrverbote geplant sind, wurden und werden im Harz weiterhin strategische Entscheidungen für die Nutzung alternativer Energien getroffen.“
Entscheidung hat ihren Preis
Diese Entscheidungen haben allerdings ihren Preis. „Ein Erdgas-Bus kostet ungefähr 250.000 Euro und ist damit 30.000 Euro teurer als ein dieselbetriebener Bus“, sagte Geschäftsführer Smith.
„Der höhere Anschaffungspreis amortisiert sich auch nicht mit der Laufzeit.“ Das bedeutet, dass die Entscheidung für Erdgas-Busse mit zusätzlichen Kosten verbunden sind.
„Die konnten wir als HVB nicht allein realisieren“, so Michelmann. Zwei Millionen Euro mussten insgesamt für die Anschaffung der Busse investiert werden.
Stadt und Stadtwerke unterstützten
Um die Summe zu stemmen, wurde die HVB von der Stadt Wernigerode und den Stadtwerken Wernigerode unterstützt. „Für die Stadt ist es von großem Interesse, dass die Busse einen modernen Standard haben.
Die Anschaffung von Dieselbussen wäre ein Rückschritt gewesen. Daher haben wir uns entschieden, die HVB zu unterstützen“, erläuterte der Wernigeröder Oberbürgermeister Peter Gaffert (ptl.).
Für die Stadtwerke ist die Anschaffung der Busse auch von Nutzen: „Wir haben damit einen sicheren Absatz für unsere Erdgas-Tankstelle“, sagte Geschäftsführer Steffen Meinecke. (mz)
