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Harzer Bergtheater Harzer Bergtheater: "Heidi" begeistert Groß und Klein

Von Rita Kunze 16.06.2016, 13:20
Heidi (Lisa Marie Liebler) und der Großvater (Arnold Hofheinz) in einer Szene von "Heidi" im Harzer Bergtheater.
Heidi (Lisa Marie Liebler) und der Großvater (Arnold Hofheinz) in einer Szene von "Heidi" im Harzer Bergtheater. Jürgen Meusel

Thale - „Das Leben ist voller Wunder, und wer sich nicht wundern kann, der braucht sich nicht zu wundern, dass ihm kein Wunder widerfährt“, spricht der Erzähler aus dem Off. Die Zuschauer im Harzer Bergtheater Thale blicken derweil auf eine große Schweizer Flagge, während Arnold Hofheinz ein Alphorn mit sich herumschleppt. Er ist der Alm-Öhi, der sich wenige Augenblicke später als Großvater eines Waisenkindes wiederfindet: Heidi ist auf der Schweizer Alm angekommen.

Die breitet sich in diesem Sommer auf der grünen Freilichtbühne mit ihrem imposanten Panorama aus. Sebastian Wirnitzer setzt den Kinderbuchklassiker von Johanna Spyri für das Nordharzer Städtebundtheater mit Wortwitz und einfachen, klaren Bildern (Ausstattung: Wiebke Horn) in Szene. Hofheinz ist der grummelige, sturköpfige Eigenbrötler, der aber schon bald von der ungebremsten Lebensfreude seiner Enkelin angesteckt wird. Lisa Marie Liebler hüpft und springt vergnügt als Heidi über die Bühne und hat schnell die Sympathien der Kinder auf ihrer Seite.

Das junge Publikum ist in der gut einstündigen Vorstellung stets mittendrin - und packt in der Premierenvorstellung schließlich selbst die Butterbrote aus, als Alm-Öhi und Heidi mit Käse, Brot und Wurst am Tisch sitzen und essen.

Gefühlvoll sind die Szenen, in denen das Naturkind in die Großstadt verfrachtet wird und dort als Spielgefährtin der kranken Klara (Mona Luana Schneider) leben soll. Beide Mädchen leiden unter der Fuchtel der Gouvernante Rottenmeier, die Julia Siebenschuh so verkörpert, wie man sich die Rottenmeier vorstellt: stockschwingend und kommandierend. Schließlich reißen die Kinder aus, um auf der Alm zu leben.

Mit Curdin Caviezel als Hirtenjunge Peter spielt denn auch ein echter Schweizer mit, der mit seinem Dialekt fürs richtige Flair sorgt. Bis Anfang August ist „Heidi“ im Harzer Bergtheater zu sehen. Die nächsten Vorstellungen gibt es am 21. und 23. Juni jeweils um 11 Uhr. (mz)