1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Guido Behrens bei "The Biggest Loser": Guido Behrens aus Thale bei Sat1-Show "The Biggest Loser": "Ich bin mein eigener Gewinner"

Guido Behrens bei "The Biggest Loser" Guido Behrens aus Thale bei Sat1-Show "The Biggest Loser": "Ich bin mein eigener Gewinner"

Von Petra Korn 22.04.2018, 21:30
Auch nach dem Camp trainiert der Thalenser Guido Behrens  täglich. 
Auch nach dem Camp trainiert der Thalenser Guido Behrens  täglich.  Thomas Tobis

Quedlinburg - In einem roten Karo-Jackett betritt Guido Behrens die Bühne, dreht sich schwungvoll. Knapp 22 Kilogramm hatte der Thalenser  im Camp der „Sat.1“-Abnehmshow „The Biggest Loser“ abgenommen. Und er hat auch  danach weiter abgespeckt. Das zeigt die  Aufzeichnung der Finalshow, deren Ausstrahlung am Sonntagabend auf dem Programm stand und bei der der Thalenser wieder dabei war - mit rund 32 Kilogramm weniger.

Quedlinburger bei „The Biggest Loser“: Das sagt Guido Behrens nach der Show

„Das hätte ich allein nie geschafft“, sagt Guido Behrens jetzt der Mitteldeutschen Zeitung. „Es ist schon ein befreiendes Gefühl. Man ist glücklicher, agiler. Alles geht leichter.“ Für ihn steht deshalb auch fest: „Ich  bin mein eigener Gewinner. Im Endeffekt hat jeder, der da mitgemacht hat, gewonnen.“

Bis zur Silberhochzeit im Jahr 2020 wieder in seinen Hochzeitsanzug zu passen - das hatte Guido Behrens seiner schwer kranken Ehefrau noch vor ihrem Tod versprochen. Mehrfach hatte sich der Thalenser, der 150 Kilogramm auf die Waage brachte, bei „The Biggest Loser“ beworben. Er gehörte schließlich zu den 50 Kandidaten, die für die 2018er Staffel zu einem „Bootcamp“ in das Münchner Olympiastadion eingeladen wurden, und errang einen der 16 Plätze im Abnehmcamp.

Hier kämpfte der mit 53 Jahren Älteste erfolgreich gegen die Pfunde - erst gemeinsam mit seinen Mitkandidaten im Team Grün, dann allein, insgesamt sieben Wochen lang, bis er ausschied. 

„The Biggest Loser“: Guido Behrens hat seinen Lebensstil komplett umgestellt

„Es ist nun mal ein Wettbewerb“, sagt Guido Behrens und fügt hinzu: „Ich bin tausendprozentig dankbar, dass ich diese Chance bekommen habe.“ Habe ihm das doch geholfen,  seine Lebensweise komplett umzustellen. „Durch das Camp hat man eine richtige Sucht nach Sport. Man hat ein schlechtes Gewissen, wenn man nichts macht, man will sich bewegen.“

150 Kilogramm  hat Guido Behrens auf die Waage gebracht, als er zum „Bootcamp“ nach München fuhr. Sein „offizielles Startgewicht“, festgestellt bei der Auftaktshow, bei der Trainerin Mareike Spaleck ihn für das Team Grün auswählte, lag bei 146,5 Kilogramm.

In der ersten Woche im Camp in Andalusien nahm der Thalenser 8,7 Kilogramm ab, in der zweiten waren es 3,8 und in der dritten 2,6 Kilogramm.  

An Ende von Woche sieben zeigte die Waage  124,6 und damit insgesamt knapp 22 Kilogramm weniger an. Bis zur Finalshow waren es weitere rund 10 Kilogramm weniger und seither noch einmal zwei. Aktuell wiegt der Thalenser 112 Kilogramm. 

So trainiert der Thalenser jetzt regelmäßig im Fitnessstudio, joggt, macht zu Hause Workouts nach einem speziellen Programm, nutzt täglich eine Vibrationsplatte zum Muskeltraining und spielt wieder Volleyball.

„Wo ich früher mit dem Auto gefahren bin, gehe ich jetzt zu Fuß, wo ich mit dem Fahrstuhl in die dritte, vierte Etage gefahren bin, nutze ich nun die Treppe.“ Bestellt habe er sich jetzt auch ein neues Fahrrad. Das vorherige habe er vor zwei Jahren verschenkt. „Weil das Fahren zu anstrengend war. Das hat keinen Spaß gemacht mit 150 Kilogramm.“

„The Biggest Loser“: Guido Behrens rettete sich mit kleiner Notlüge vor Fragen

Wie der jetzt 54-Jährige weiter sagt, habe er auch seine Ernährung komplett umgestellt. „Bewegung, Ernährung und kontinuierlich dranbleiben, das führt für mich zum Erfolg. Wichtig war, einen Anfang zu machen, weg vom Alltag, weg vom eigenen Kühlschrank.“

Und dieser Anfang sei das Camp gewesen. Bevor die Ausstrahlung der Aufzeichnungen im Fernsehen startete, war    Guido Behrens, der beruflich im Versicherungsbereich tätig ist und in seiner Freizeit bei den Thalenser Musikanten und den „Harzer Pipes  & Drums“ Musik macht, schon längst zurück in Thale - 22 Kilo leichter.  „Ich bin da schon angesprochen worden: Warst du krank, du siehst schlecht aus“, erzählt der Thalenser mit einem Schmunzeln. „Ich habe dann gesagt, ich war auf einer privat finanzierten Abnehmkur.“ 

„The Biggest Loser“: Guido Behrens hat Versprechen gehalten

Dass er bei der Abnehmshow mitgemacht hat, sei erst mit der Ausstrahlung der Sendungen bekannt geworden. „Da wurde ich dann auch schon mal gefragt, ob ich nicht in Spanien sein müsste oder ob ich jetzt Urlaub habe und dann wieder zurück muss.“ Insgesamt sei die Resonanz sehr positiv gewesen, sagt er. „Dass man erkannt wird und die Anerkennung, die man bekommt, ist schon auch ein erhebendes Gefühl. Man wird bestärkt weiterzumachen.“

Und  das will Guido Behrens. Der Hochzeitsanzug passt inzwischen wieder. Nur um die Weste schließen zu können, fehlen noch zwei Zentimeter. „Die war wirklich sehr tailliert geschnitten“, sagt der Thalenser, der  an seinem ganz persönlichen Ziel arbeitet. „Ich nenne es: Projekt zweistellig.“ Das heißt - ein Gewicht von 95 Kilogramm.

Zu den meisten der Campteilnehmer hat er weiter Kontakt. „Ich denke, das wird über Jahre bestehen bleiben. Das sind gewachsene Freundschaften.“ (mz)