Gejodelte Friedenstaube Gejodelte Friedenstaube: Eine CD die lange keinen Namen hatte

Altenbrak - Alle Titel für die zwölfte CD von Andreas Knopf und seiner Gesangspartnerin Martina Weber waren produziert, bloß für den Namen gab es noch keine Idee. „Irgendwas mit Wunder“, warfen sie ein. Wenig später war klar, sie heißt „Wundere dich nicht“.
Aufhänger ist „Das Wunder von Bern“, der Musical-Titel zieht sich wie ein roter Faden durch die Titelliste. Allein fünfmal erklingen Sequenzen von „Wunder geschehen“, immer in einer anderen Variante.
Jede Aufnahme ist auch sofort live spielbar
Jodlermeister Knopf betont, die Lieder auf der CD gibt es alle schon. „Nur wir haben sie nach unserem Stil verändert. Es ist keine reine Harzer Liedparade, da findet sich auch dieser oder jener Hit aus Operette und Musical“, sagt Andreas Knopf. Martina Weber verweist darauf, dass auf der CD keine Aufnahme zu hören ist, die nicht sofort live im normalen Programm mit Akkordeon und Gitarre erklingen könnte.
„Wir leben das so, wie es da rüberkommt.“ Doch die Grundschullehrerin fügt an: „Unser Tontechniker hat auch alles zwischen den Titeln mitgeschnitten. Ich wollte, dass er das rausschneidet, Andreas fand das sehr originell, so dass es nun zu hören ist. Also, wir sind uns nicht immer einig.“
Das Tabaluga-Lied erklingt, die „Köhlerliesl“, aber auch Weihnachtslieder und „Kleine weiße Friedenstaube“. Deren Schöpferin lernte das Duo kennen. „Erika Schirmer ist unterdessen 93 und hat sich sehr gefreut, als wir vergangenes Jahr ihr Lied in der Alte Kirche Bad Suderode jodelten. Nun fügten wir die Interpretation ihres Hirtengrußes auf der CD hinzu.“
Der Jodlermeister schwärmt von der Energie der alten Damen aus Nordhausen und wünscht sich, dass er in dem Alter noch so gut wie sie musizieren könne. Nachdem die frische CD ihr vorlag, habe sie sich sehr herzlich bei den Altenbrakern bedankt.
Eine wunderbare musikalische Reise
Andreas Knopf und Martina Weber nehmen ihre Zuhörer mit auf eine wunderbare musikalische Reise, die vom heimischen Harz über Amsterdam und Tirol bis nach New York führt. „Der Bogen reicht von der Frühlingszeit bis zu den typischen Weihnachtsliedern“, so Martina Weber.
Großen Anteil an der Neuproduktion hat wieder Tontechniker Stefan Langner aus Hohegeiß. Nicht allein, dass er mit seiner Band „90 Grad“ neue Medleys für das Duo schuf. Er trage dazu bei, dass alles modern, aber doch harztypisch klinge.
Vor 21 Jahren erschien die erste CD
Die Gedanken gehen zurück. Am 1. April 1999 präsentierten die beiden mit ihm ihre erste CD. „Das war der musikalische Hausprospekt zur Eröffnung unseres Hauses ,Harzer Jodlermeister‘, mit sieben Titeln bestückt.“ Inhaber Knopf erinnert sich gut, dass sie mit Langner im Frühstücksraum Musik produziert haben. „Später auch mal in der Bergkirche des Dorfes.“
Wichtig sei den Amateurkünstlern, die durchaus auch zu TV-Auftritten eingeladen werden, dass sie keine „Schützenfestfüller“ werden. So währen ihre abendlichen Auftritte in den Räumen des heimischen Hotels für die Gäste eher unter einer halben Stunde.
„Wir treffen dabei immer noch auf Gäste, die eingestehen, nicht zu wissen, dass im Harz gejodelt wird. Wir zeigen ihnen, dass jede Region ihren eigenen Jodel-Stil entwickelt.“ (mz)