Fußball-Landesklasse Fußball-Landesklasse : Halbe Kraft statt volle Pulle

Quedlinburg - Patrick Illiger versteht die Eingangsfrage erst einmal ein bisschen falsch. Wenn am Samstagnachmittag das letzte Hinrundenspiel abgepfiffen wird, welches persönliche Fazit würde er dann wohl ziehen?
„Na ja“, sagt der 25-Jährige, „wir haben stark angefangen und hatten dann eine Schwächephase. Zum Ende jetzt waren wir aber wieder ganz gut drin.“ Illiger beschreibt damit die Formkurve seines Quedlinburger SV in der Hinrunde der Fußball-Landesklasse.
Nur: Darum soll es eigentlich gar nicht gehen.
Es soll vielmehr um ihn gehen. Um den vielleicht hochkarätigsten Sommerneuzugang des QSV, der in den letzten beiden Spielzeiten Stammkraft bei Verbandsligist Edelweiß Arnstedt war und dort in der zurückliegenden Saison auch sechsfacher Torschütze.
Jetzt aber kann Illiger nur auf ein durchwachsenes halbes Jahr Quedlinburg zurückblicken.
Mit Verletzungen ging bergab
Wenn die QSV-Nachholpartie gegen Harz-Aufsteiger Blau-Weiß Schwanebeck an diesem Wochenende über die Bühne gehen sollte, wird Patrick Illiger ihr mit ziemlicher Sicherheit nur von außen zusehen.
Probleme an der Leiste zwingen ihn dazu. Wieder mal. Es ist ein Sinnbild für die vergangenen Monate des Neuzugangs.
Patrick Illiger kam im Sommer mit „großen Ambitionen“, wie er sagt, nach Quedlinburg.
Er wollte dem Verein helfen, die gesteckten Ziele - Landesliga-Aufstieg in den nächsten zwei Jahren - zu erreichen. Und zwar so, wie er schon zu Zeiten beim SV Lok Aschersleben bis 2015 auf dem rechten Flügel auf sich aufmerksam gemacht hatte: „Volle Pulle.“
Die Hinrunde hat er aber weitgehend nur mit halber Kraft statt voller Pulle absolviert. Weil es irgendwann gar nicht mehr anders ging. Nach einem guten Saisonstart und drei Toren in den ersten sechs Partien häuften sich bei Illiger die Verletzungen. Und: „Es ging bergab.“
Das große Problem ist die Leiste. Seit September schon. Was die genauen Gründe sind, wurde bislang jedoch noch nicht herausgefunden.
„Das ist nervig“, sagt Patrick Illiger ernüchtert, „ich hatte richtig Bock, zu helfen, ich konnte bisher aber noch nicht richtig.“
Zwischenzeitlich zwei Wochen pausiert
Der schnelle Offensivmann hat zwischenzeitlich auch zwei Wochen pausiert, die Beschwerden gingen aber nur bedingt zurück.
Also hat er sich in einer Phase, in der der QSV personelle Probleme hatte, in den Dienst der Mannschaft gestellt und angeschlagen gespielt. Eine löbliche Einstellung, aber mitunter auch nur bedingt clever.
Denn dann streikte neben der Leiste auch der Kopf. „Wenn du weißt, da ist etwas, bist du nicht voll dabei“, sagt Illiger.
Physiotherapie in der freien Zeit nutzen
Die anstehende Winterpause soll nun helfen. Knapp fünf Wochen Pause gönnt Quedlinburgs Coach Ingo Vandreike seinem Team.
Für Patrick Illiger wird in dieser Zeit viel Physiotherapie auf dem Programm stehen, um „hoffentlich endlich komplett fit“ zu werden. Denn: „Ich will der Mannschaft endlich so weiterhelfen, wie ich auch Fußball spielen kann.“ Volle Pulle statt halbe Kraft also.
Der QSV empfängt Schwanebeck am Sonnabend um 13 Uhr.
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Unter den insgesamt sechs Nachholspielen der Landesklasse Staffel drei findet am bevorstehenden Sonnabend auch der Abstiegsgipfel schlechthin statt.
Der Tabellenletzte SC Seeland ist ab 13 Uhr in Hoym Gastgeber für den Vorletzten SV Concordia Harzgerode. Eigentlich sollte die Partie bereits vor drei Wochen stattfinden. Damals war der Platz aber nicht bespielbar.
Seeland hat aktuell drei Zähler auf dem Konto, Harzgerode sieben. Die Gäste könnten mit einem Sieg an das rettende Ufer rutschen.
(mz)