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Fußball Fußball: Doppelt gegen den Ex-Verein

Von Hannes Wendorff 19.07.2015, 19:58
Eine starke Partie bot Westerhausen (weiß) mit Steffen Kittke bei der Kopfballabwehr und Sebastian Werner gegen Germania Halberstadt.
Eine starke Partie bot Westerhausen (weiß) mit Steffen Kittke bei der Kopfballabwehr und Sebastian Werner gegen Germania Halberstadt. Detlef Anders Lizenz

Westerhausen - Vor 258 zahlenden Zuschauern zog sich der SV 1890 Westerhausen gegen den VfB Germania Halberstadt mehr als achtbar aus der Affäre und verlor nur mit 2:5. Das zwischenzeitliche 1:3 erzielte Friedrich Reitzig per Elfmeter und auch das 2:5 machte der Landesklasse-Torjäger, als er gegen seinen Ex-Verein seinen Torriecher bewies und einen Abwehrfehler nutzte.

Es war der erwartete Testspielkracher gegen den VfB. Der Regionalligist schonte allerdings auch einige Stammspieler mit Blick auf das abschließende Testspiel gegen den polnischen Zweitligisten Byton, das am Samstag bei Leipzig – aufgrund befürchteter Ausschreitungen allerdings ohne Zuschauer - ausgetragen wurde und 3:3 endete. „Vom Termin war es nicht einfach, schließlich haben wir am Samstag unseren Härtetest gegen den polnischen Zweitligisten“, meinte VfB-Trainer Henri Fuchs nach dem Spiel am Freitagabend. „Nichtsdestotrotz haben wir heute auch einigen Spielern aus der Zweiten, und auch aufstrebenden Talenten aus der A-Jugend, die Chance gegeben, sich zu zeigen.“

Westerhausens Trainer Ralf Hermann schickte im ersten Test der Saison gleich vier Neuzugänge auf den Platz. Im Mittelfeld bildeten Lars Timpe, Steffen Hägemann, Lukas Kasten und Florian Roggenbuck die Offensivabteilung. Neben Timpe im zentralen Mittelfeld spielte Daniel Weber und im Sturm Fritze Reitzig. Die neue Innenverteidigung besetzten Marcel Fricke und Steffen Kittke, so soll es auch in der neuen Saison aussehen, sagte Hermann.

Sein Team wusste, worauf es ankommt: viel Laufen und Verschieben, um es den Germanen so schwierig wie möglich zu machen. Das klappte auch in den ersten Minuten gut, bis Pascal Wedemann in der 17. Minute mit einem Traumtor das 1:0 erzielte. Die Volley-Abnahme landete unhaltbar im linken oberen Eck. Einen Freistoß nutzte Mehmet Kodes zum 2:0 (21.). Das 3:0 (34.) von Robert Rode war ein abgefälschter Schuss – das passte einfach ins Bild. Doch mit dem Ergebnis mussten die Westerhäuser nicht unzufrieden zu sein, auch weil es Germania schwer fiel, klare Gelegenheiten herauszuspielen.

Kurz nach der Pause war es dann Daniel Weber, der nach einer Einzelaktion im Strafraum gefoult wurde. Den Ball schnappte sich Fritze Reitzig, und der machte es ganz frech: Mit einem Lupfer markierte der Ex-Germane das 1:3.

Nach einem Fehler der SV-1890-Abwehr gelang Max Worbs das 4:1 (61.) und Testspieler Rufat Dardashov das 5:1 (79.), das auch gut herausgespielt war. Doch dann kam auch noch ein Moment, der den Zuschauern die Luft raubte. Martin Panterodt schlug einen langen Ball Richtung Reitzig, dieser spekulierte auf den Fehler seines Gegenspielers Tobias Friebertshäuser, der für den 1. FC Magdeburg immerhin 115 Regionalligaspiele absolvierte. Reitzig schnappte sich das Leder, lief Richtung Tor und markierte seinen zweiten Treffer gegen seinen Ex-Verein zum 2:5-Endstand.

„Grundsätzlich richten wir unsere Spiele in der Vorbereitung auch gern gegen unterklassige Teams aus unserer Umgebung aus, um uns zu zeigen, und auch Werbung für unseren Verein zu betreiben. Damit wollen wir auch Zuschauer für unsere Spiele gewinnen“, erklärte Germania-Coach Fuchs das Spiel auf dem Wolfsberg.

Westerhausens Trainer Ralf Hermann richtete ein großes Lob an Germania, weil sie nach Westerhausen kamen. „Ich persönlich habe mich sehr darüber gefreut, alte Kameraden wiederzusehen, wie Wolfgang Mohr oder auch Präsident Olaf Herbst.“ Er fand, dass die Zuschauer ein sehr faires Spiel gesehen haben. „Wir konnten von der Spielanlage der Germanen sehr viel lernen. Dazu haben wir noch zwei eigene Treffer erzielt, das konnte sich sehen lassen.“ Doch jetzt müsste sein Team das Erlebnis auch wieder aus den Köpfen herausbekommen, denn es sei schließlich noch nichts in dieser Saison erreicht worden. „Jetzt müssen wir in unser Spiel Stabilität bekommen, denn bald sind wir die Gejagten.“ Ein Kompliment ging noch an Schiedsrichter Christian Kliefoth und die Assistenten Matthias Nicula und Thomas Pröttel. (mz)

Sebastian Werner gratuliert Friedrich Reitzig zum verwandelten Elfmeter.
Sebastian Werner gratuliert Friedrich Reitzig zum verwandelten Elfmeter.
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Westerhausens Torhüter Erik Elsner ahnte die richtige Ecke beim Halberstädter Strafstoß und hielt den Elfmeter.
Westerhausens Torhüter Erik Elsner ahnte die richtige Ecke beim Halberstädter Strafstoß und hielt den Elfmeter.
Detlef Anders Lizenz