1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Feuerwehr Falkenstein : Feuerwehr Falkenstein : Überraschung für den Chef

Feuerwehr Falkenstein  Feuerwehr Falkenstein : Überraschung für den Chef

Von Sigrid Dillge 21.11.2016, 14:43
Der Stadtwehrleiter Guido Hildebrandt ist zum Brandinspektor befördert worden. Die passenden Schulterstücke gab es von Sebastian Petrusch.
Der Stadtwehrleiter Guido Hildebrandt ist zum Brandinspektor befördert worden. Die passenden Schulterstücke gab es von Sebastian Petrusch. Chris Wohlfeld

Ermsleben - Nein sie war nicht „überflü...“, sondern mehr als überfällig, wie Klaus Wycisk, Bürgermeister der Stadt Falkenstein/Harz, mit einem Lächeln den Versprecher bei der Beförderung von Guido Hildebrandt kommentierte. Hildebrandt ist Chef aller freiwilligen Feuerwehren in der Stadt Falkenstein/Harz.

Die Feuerwehr der Stadt Falkenstein/Harz kann auf 233 Mitglieder verweisen, wovon 123 Kameradinnen und Kameraden im aktiven Einsatzdienst tätig sind. Der Stadtwehrleiter wurde am vergangenen Freitagabend zum Brandinspektor befördert. Silberne Schulterzeichen und völlig neue Kragen- und Mützenzeichen schmücken künftig seine Feuerwehruniform. Mit der Beförderung wurde die langjährige und erfolgreiche Arbeit von Hildebrandt an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt anerkannt und geehrt. Hildebrandt hatte von dieser Aktion nichts geahnt und war ziemlich überrascht.

Das Jahr begann dramatisch

Zur Jahresdienstberatung am Freitagabend zogen die Kameraden aus insgesamt sieben Ortswehren innerhalb der Stadt Falkenstein Bilanz über das Jahr 2016. Das begann recht dramatisch im Januar mit einem Wohnhausbrand in Endorf, bei dem drei Ortswehren mit 33 Einsatzkräften zum Löschen vor Ort waren. Einen weiteren Großbrand galt es im September im Hotel Talmühle zu bekämpfen.

Hier waren vier Ortswehren, 49 Feuerwehrleute und neun Fahrzeuge im Einsatz. „Hier hat sich die Wasserentnahmestelle an der Selke bewährt, die vor einigen Jahren von der Stadt eingerichtet worden ist“, schätzte der Stadtwehrleiter ein. Neben diesen beiden Großeinsätzen wurde die Wehr zu weiteren 23 Bränden – dazu zählte auch der Flächenbrand am ehemaligen Freibad in Meisdorf -, 20 Hilfeleistungen sowie unter anderem zur Beseitigung von Sturmschäden gerufen.

Lkw blieb in Torbogen stecken

Es gab auch kuriose Einsätze, wie Hildebrandt berichtete. So hatte sich ein Lkw-Fahrer verschätzt und war mit seinem Fahrzeug unter dem Torbogen der Konradsburg stecken geblieben. Ebenfalls ungewöhnlich: Am Schützenhaus in Sinsleben hatte sich eine Ziege im Zaun verfangen und musste von den Feuerwehrleuten befreit werden, obwohl in unmittelbarer Nähe stehende zahlreiche Schaulustige das Tier aus seiner misslichen Lage hätten erlösen können.

Auch Ausbildung kam nicht zu kurz

Viel Zeit und Kraft steckten die Floriansjünger wieder in ihre Aus- und Weiterbildung. So gab es eine große Wochenendausbildung in Pansfelde und einen Grundlehrgang mit 26 Teilnehmern. Am Institut für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge wurden neun Lehrgänge belegt. Feuerwehrleute aus Ermsleben, Meisdorf und Pansfelde nutzten diese Möglichkeit, um sich beispielsweise zum Gruppen-, Zug- oder Verbandsführer ausbilden zu lassen (siehe „Geehrt und befördert“).

Auch die Ausrüstung der Feuerwehr wurde und wird stets verbessert. 2016 wurden 50 Prozent der Kaufsumme, 45.500 Euro, für ein neues Löschfahrzeug der Ortswehr Endorf fällig. „Wir hoffen, dass das Auto noch in diesem Jahr kommt“, so Hildebrandt. Für insgesamt 10.000 Euro gab es neue Ausrüstungsgegenstände wie Atemschutzmasken oder Handlampen; für 22.400 Euro wurden neue Helme angeschafft, die in den nächsten Tagen an die Kameraden verteilt werden.

Es wird weiter investiert

Im kommenden Jahr stehen als Investitionen für die Feuerwehr unter anderem die Restzahlung für das Endorfer Löschfahrzeug, die Erweiterung der digitalen Funktechnik und die Beschaffung eines neuen Fahrzeuges für die Jugendfeuerwehr an. Dem alten Caddy hat der Zusammenstoß mit einem Wildschwein Ende Oktober mächtig geschadet. Für die Jugendfeuerwehr mit aktuell 34 Mitgliedern ist ein Fahrzeug wichtig, um zu Ausbildungen, Wettkämpfen und Erfahrungsaustauschen zu gelangen.

Bürgermeister Klaus Wycisk versprach, dass die Stadt Falkenstein im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen werde, die Feuerwehr mit den notwendigen Materialien auszurüsten. „Eine gute Ausrüstung ist wichtig, damit jeder Kamerad gesund vom Einsatz zurück kommt“, sagte er zur Jahresdienstberatung. Die Wehr sei 365 Tage und 365 Nächte einsatzfähig.

Wycisk dankte allen Kameraden, die dies im Ehrenamt möglich machen. Er schätzte ein, dass das Ziel aus allen Ortswehren eine Stadtwehr zu machen, erreicht sei. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Falkenstein/Harz setzt sich aus den sieben Ortsfeuerwehren Endorf, Ermsleben, Meisdorf, Neuplatendorf, Pansfelde, Reinstedt und Wieserode zusammen. (mz)