Evangelische Stiftung Neinstedt Evangelische Stiftung Neinstedt: Neuer Laden mitten im Hühnerstall

Neinstedt - Der Marienhof, der zur Evangelischen Stiftung Neinstedt gehört, verwandelte sich am Wochenende in ein Festgelände. Oldtimer, alte und neue landwirtschaftliche Geräte, Kutschfahrten, Reitspaß und der Streichelzoo waren ebenso Anziehungspunkte wie die kulinarischen Angebote von hausgemachtem Kuchen über vegetarische Snacks und gesunde Smoothies bis hin zu Ochse und Spanferkel am Spieß.
Bereits zum dritten Mal gab es auf dem Marienhof ein Hoffest. Und natürlich durfte nicht nur gefeiert, sondern auch intensiv hinter die Kulissen geguckt werden.
Bei den Hofführungen konnte unter anderem die alte Mühle erkundet werden, die 1927 als Wassermühle erbaut worden war und heute noch mit ausgefeilter Mühlentechnik überrascht.
Auch ein Blick in die Zukunft
Neben diesem Blick in die Vergangenheit gab es aber auch auch den in die Zukunft: Im einstigen Hühnerstall haben die Bauarbeiten für einen neuen Hofladen begonnen. „Zum Jahresende soll er samt hier entstehendem Café eröffnen“, verrät Günter Kurczyk, Bereichsleiter Arbeiten und Begleiten in der Evangelischen Stiftung Neinstedt.
Erst 2015 war der jetzige Hofladen eingeweiht worden. Sein Erfolg und die geplante weitere touristische Erschließung des Marienhof-Areals machen den Neubau notwendig.
„Wir wollen hier im ehemaligen Hühnerstall einen neuen Hofladen mit Café und Schaubäckerei einrichten. Davor soll es später eine Terrasse und einen Kinderspielplatz geben“, verrät Kurczyk.
Die Bäckerei wird vor allem Brot und Brötchen sowie Blechkuchen sowohl für die Stiftung als auch für das Café und den Verkauf herstellen.
Hühnerstall ist noch eine riesige Baustelle
Im Moment wird jede Menge Fantasie gebraucht, um sich das Geplante vorzustellen, denn der Ex-Hühnerstall ist eine einzige Baustelle. Ende März wurde mit den Arbeiten begonnen. Etliche Schichten maroder Fußboden mussten entfernt werden.
Über eine halbe Million Euro investiert die Evangelische Stiftung in den Bau von Hofladen und Bäckerei. „Beim Ladenneubau haben wir einen sehr hohen Anteil an Eigenleistung“, sagt Kurczyk.
Allerdings haben die Bauplaner auch mit Schwierigkeiten zu tun. Der Marienhof lag lange in einer Art Dornröschenschlaf, nur wenig wurde hier saniert oder modernisiert. Das betrifft unter anderem auch Versorgungsträger, die neu verlegt oder verstärkt werden müssen.
Zum Beispiel wird der Stromanschluss um mehr als die Hälfte erweitert. Der jetzige Hofladen samt seiner Küche soll übrigens nach Fertigstellung des neuen als Raum für Feiern – auch für solche privater Natur – vermietet werden.
Trasse für neue Brücke ist bereits abgesteckt
Besucher des Hoffestes konnten auch den Verlauf einer neuen Brücke über die Bode zwischen Marienhof und Teufelsmauer-Areal erahnen. Die Trasse ist auf der Wiese hinter dem Bauernhof bereits abgesteckt.
Auch hier wird es laut Kurczyk eine Investition in Höhe von rund 500.000 Euro geben. Die Brücke wird barrierefrei sein und soll vor allem der weiteren touristischen Ausgestaltung des Marienhofs dienen. Die alte Wassermühle spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie könnte zum Beispiel Ferienwohnungen in sich aufnehmen.
Der Marienhof beschäftigt mit all seinen Einrichtungen etwa 50 behinderte Menschen. Sie sorgen auch für die Belieferung des Hofladens mit Bio-Angeboten aus der eigenen Produktion wie Gemüse, Kartoffeln, Rindfleisch oder Eiern von den etwa 1.000 auf dem Hof lebenden Hühnern.
Der Bio-Bauernhof ist Außenarbeitsplatz der Werkstatt für behinderte Menschen und bietet außerdem das Wohnen in drei Gemeinschaften an. Der Marienhof unterhält auch einen Streichelzoo und bietet therapeutisches Reiten an. (mz)

