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Klein, aber fein Domenik Buschhorn hat ein Händchen für Rassegeflügel - und das bekommt was auf die Ohren

Seine Japanischen Legewachteln sind preisgekrönt. Womit sich die Tiere an den Menschen besser gewöhnen lassen.

Von Rita Kunze 10.11.2021, 16:00
Domenik Buschhorn erklärt die typische Gefiederzeichnung einer Wachtel.
Domenik Buschhorn erklärt die typische Gefiederzeichnung einer Wachtel. Foto: Kunze

Ermsleben/MZ - Im Wachtelstall von Domenik Buschhorn ist das Radio eingeschaltet. Seine Hähne und Hennen bekommen Musik und Nachrichten auf die Ohren: Durch das Radio, sagt der Geflügelzüchter, würden sich die Tiere besser an Menschen gewöhnen.

Die Zucht von Japanischen Legewachteln ist für den 28-jährigen Ermslebener, der sich dem Nachterstedter Rassegeflügelzuchtverein angeschlossen hat und gerade eine Ausbildung zum Preisrichter absolviert, nicht einfach nur ein Hobby. Er züchtet gezielt - und das mit Erfolg.

„Als Jugendlicher habe ich mal Wachteln geschenkt bekommen“

Gemeinsam mit seinem Vater Michael bildet er eine Züchtergemeinschaft, die vor Kurzem bei der Hauptsonderschau des deutschlandweiten Sondervereins der Züchter Japanischer Legewachteln in Wasserleben mehrere Preise bekommen hat. Sie sind Sondervereins-Meister und haben einen Sonderpreis bekommen. Für ihre Tiere erhielten sie zweimal die Höchstnote, viermal die zweit- und viermal die dritthöchste Bewertung. „Als Jugendlicher habe ich mal Wachteln geschenkt bekommen“, sagt Domenik Buschhorn. „Die haben mir schon immer gefallen.“

Die Legewachteln gebe es in Japan immer noch in ihrer Urform, erzählt er, hierzulande seien sie domestiziert. Seit 2018 züchtet Buschhorn silber-wildfarbige Vögel. Die würden ihm farblich am besten gefallen, auch wenn er gerade dabei ist, Wachteln mit creme-wildfarbigem und schwarzem Gefieder zu züchten. In Deutschland seien fünf Farbenschläge anerkannt. „Wir streben 20 bis 25 an, die es in anderen Ländern schon gibt“, sagt Domenik Buschhorn, „Vorreiter sind die Niederlande.“

„Sie schmecken feiner und haben weniger Cholesterin“

Ob die Vögel ausstellungstauglich sind, sieht er schon nach kurzer Zeit. Wachteln schlüpfen nach 17 Tagen, und acht, neun Wochen später sind sie ausgewachsen. Ab der sechsten Woche haben die Wachteln ihr volles Gefieder, dann ist auch die Brustbefiederung gut zu erkennen.

So klein die Vögel sind, so agil sind sie auch. Am besten zu erkennen ist das bei gerade geschlüpften Wachtelküken, die etwa so groß wie Hummeln sind und flink wie Rennmäuse. Und sie wachsen schnell: Innerhalb einer Woche haben sie ihr Gewicht nahezu vervierfacht.

Nach etwa zwei Wochen werden die Tiere beringt. Das ist wichtig, um sie später in Ausstellungen zeigen zu können. Seine Mutter helfe ihm dabei, sagt Domenik Buschhorn, und sie weiß auch, was mit den vielen Eiern zu tun ist, die die Vögel legen - in einer Woche können da leicht 100 bis 150 Stück zusammenkommen. Daraus lasse sich Eierlikör machen, sagt sie, auch zum Kuchenbacken könne man Wachteleier verwenden - dann aber in fünf- bis sechsfacher Menge von Hühnereiern. „Sie schmecken feiner und haben weniger Cholesterin.“