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Blankenburgerin fällt auf Betrugsmasche rein Der Trick mit dem Personalausweis

16.06.2021, 15:17
Die Internetplattform Facebook
Die Internetplattform Facebook (Foto: Archiv)

Blankenburg - Eine 21-jährige Frau aus Blankenburg wollte am 20. April 2021 über die Internetplattform Facebook eine Spielkonsole erwerben. Mit dem Verkäufer tauschte sie sich dazu Nachrichten aus. Eine Überweisung über Paypal lehnte der Verkäufer ab. Um eine schnelle Zustellung der Konsole zu gewährleisten, forderte der Verkäufer die Zusendung des Personalausweises in Kopie. Die Frau kam der Aufforderung auch nach und sendete ein Bild mit ihrem Personalausweis über den Nachrichtendienst.  Da man sich jedoch nicht über die Bezahlmodalitäten einigen konnte, kam es zu keinem Kauf. Der Frau kam dies sehr seltsam vor. Da jedoch zunächst kein Schaden entstanden ist, schenkte sie diesem kein weiteres Interesse.

Am 15. Juni 2021 meldete sich dann ein Mann bei der jungen Frau und forderte sie auf, ihm die Spielkonsole zu schicken, für die er bereits bezahlt und auf ihr Bankkonto 500 Euro überwiesen hatte. Hier wurde die Frau stutzig. Sie hatte weder eine Konsole verkauft, noch waren es die Bankdaten ihres Kontos. Sie musste nun feststellen, dass der Verkäufer mit dem sie im April Kontakt und dem sie ihren Personalausweis als Kopie geschickt hatte, ihre Daten missbräuchlich benutzt. Welches Ausmaß dies nun annimmt, ist derzeit nicht klar. Die Frau meldete den Fall bei der Polizei, die nun wegen Missbrauch von Ausweispapieren und Betrug ermittelt.

In diesem Zusammenhang möchte die Polizei davor warnen, persönliche Dokumente an fremde Personen zu übermitteln. Die Masche ist nicht unbekannt und sie nimmt zu. „Immer wieder fragen Täter bei Onlineverkäufen nach Auseisdokumenten der Käufer. Die Täter geben vor, dass sie Ware sicher verkaufen und kaufen wollen und sich damit absichern möchten. Erst wenn sie einen Scan des Personalausweises, Führerschein oder Bankkarte haben, sind sie bereit Geld zu überweisen oder die Ware zu verschicken. Die Täter haben es auf die Dokumente abgesehen, um sich später als diese Person auszugeben. Mit diesen Ausweisdokumenten gaukeln sie anderen Opfern eine falsche Identität vor, tätigen Einkäufe, schließen Handyverträge ab und vieles mehr. Die Daten können auch verkauft werden, um sie weiter missbräuchlich zu nutzen“, sagt Nadine Sünnemann, Leiterin Zentralen Aufgaben des Polizeireviers Harz.

Sollten Sie an einen Täter bereits eine Ausweiskopie oder Vergleichbares geschickt haben, so melden Sie dies auch bei Ihrer örtlichen Polizei und erstatten Sie Anzeige. Sollte es später zu Ermittlungen kommen, bei denen Ihre Ausweiskopie im Spiel ist, können Sie dies u.a. durch diese Anzeigenerstattung belegen! (mz)