Fitnessclub Der Anpacker aus Halberstadt zögert nicht lange
Erfolgsorientiert leitet Stefan Gärtner den Fitnessclub EasyFitness in Halberstadt. Welche Pläne der 28-Jährige damit verfolgt.

Halberstadt/Neinstedt/MZ - Einige kennen ihn als Fußballer, aber nur wenige wissen vielleicht, dass sich in Stefan Gärtners Leben auch sonst sehr viel um Sport und Fitness dreht. Denn der 28-jährige gebürtige Neinstedter ist seit Januar 2020 Clubmanager im Fitnessclub EasyFitness in Halberstadt.
Eine Arbeit, die ihm gut gefällt, kann er so doch seine Leidenschaft für den Sport und Affinität zu Buchführung und Managementaufgaben verbinden. Weil er nicht ewig „Gläser tragen und mit seinem Abi etwas anfangen wollte“, wie Gärtner sagt, nahm er nach einer Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann 2014 ein Sportmanagementstudium an der Ostfalia Hochschule in Salzgitter auf. Im praktischen Teil des Studiums arbeitete er für VfL Wolfsburg und betreute mehrere Monate lang die E-Sportler des Vereins - das sind professionelle Spieler von elektronischen Konsolenspielen, wie zum Beispiel Fifa an der Playstation. Auch wenn er nicht übernommen wurde, sieht Gärtner die Monate beim Erstligisten als wertvolle Erfahrung, die er in seine Arbeit heute einbringen kann. „Du verstehst, wie Unternehmen handeln, warum sie tun, was sie tun“, sagt der 28-Jährige.
„Wenn du gut bist, kommst du schnell nach oben“
Als seine Bachelorarbeit im Mai 2019 fertig geschrieben war, sagte er sich: „Und jetzt? Ich wollte nicht klassisch der Letzte sein, der kommt, und der Erste, der geht. Und ich wollte nicht ins Büro.“ Seine Wahl fiel letztendlich auf die Fitnessbranche, nicht nur wegen der flachen Hierarchien, sondern auch, weil er Führungserfahrung sammeln und lernen wollte, wie man ein Team führt und wirtschaftlich arbeitet. Die Vorteile lagen für ihn auf der Hand: „Wenn du gut bist, kommst du schnell nach oben.“ Das weiß Stefan Gärtner inzwischen auch aus Erfahrung.
Nachdem er 2019 zunächst für zwei Monate als stellvertretender Clubmanager bei EasyFitness arbeitete, stieg er bereits im Januar des vergangenen Jahres auf. Denn als seine Chefin, von der er viel gelernt habe, sich selbstständig machen wollte, stand er vor einer Entscheidung. „Ich habe die Herausforderung angenommen“, sagt Stefan Gärtner selbstbewusst.
10 Prozent der Mitglieder verloren
Nach oben kommen, die Nummer Eins in der Stadt werden, das hat der 28-Jährige sich für den Fitnessclub in der Ringstraße in Halberstadt vorgenommen. Durch die Corona-Pandemie habe der Club etwa zehn Prozent weniger Mitglieder verloren als andere, berichtet Gärtner. „Vor Corona hatten wir die höchste Mitgliederzahl, die der Club je hatte“, sagt er stolz. Das läge an der Betreuung, an der familiären Atmosphäre, aber auch an regelmäßigen Werbemaßnahmen, die er organisiert. An diese Vor-Coronazahlen arbeitet er sich jetzt wieder heran.
Stefan Gärtner trainiert auch selbst - als Bodybuilder. Diesen Sport nahm er parallel zum Studium auf, stellte dafür seine Ernährung um und nahm 2016 an den ersten Wettbewerben teil - zwar nur mit mäßigem Erfolg, aber er sammelte Erfahrung. Eigentlich habe er vorgehabt, in diesem Jahr wieder an Wettkämpfen teilzunehmen, doch das sei ihm zu unsicher gewesen. Stattdessen konzentriert sich der Clubmanager lieber auf die Arbeit - er wohnt nur wenige Minuten entfernt und ist fast jeden Tag vor Ort - und baut dabei neben seiner eigene Fitness auch die Mitgliederzahlen wieder auf.