1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Das Projekt des Heimatvereins Dankerode: Das Projekt des Heimatvereins Dankerode: "Wir machen es für den Ort"

Das Projekt des Heimatvereins Dankerode Das Projekt des Heimatvereins Dankerode: "Wir machen es für den Ort"

Von Susanne Thon 23.06.2020, 12:56
Annelore Michel (l.) und Jürgen Bentzius lassen sich von der Heimatvereinsvorsitzenden Liane Engelhardt zeigen,was die Vereinsmitglieder aus den Räumen auf dem Martelsberg gemacht haben.
Annelore Michel (l.) und Jürgen Bentzius lassen sich von der Heimatvereinsvorsitzenden Liane Engelhardt zeigen,was die Vereinsmitglieder aus den Räumen auf dem Martelsberg gemacht haben. Dominique Leppin

Dankerode - Normalerweise wäre jetzt schon sehr viel mehr los auf dem Martelsberg in Dankerode. Die ersten Reservierungen - für Geburtstage, Jugendweihen, eine Hochzeit - gab es, da steckten die Vereinsmitglieder noch mitten in der Renovierung. Doch dann kam Corona. Die Räume waren fertig, sogar der Saal, aber gefeiert werden konnte plötzlich nicht mehr. Und ohne Feiern keine Einnahmen.

Den Festplatz hat der Heimatverein im vergangenen Jahr von der Stadt übernommen - sie zahlt ihm einen Betriebskostenzuschuss - und das ehemalige Lokal wieder in Schuss gebracht. Ursprünglich sollte bis Weihnachten erst mal nur der vordere Bereich, der alte Schankraum, hergerichtet werden. Aber „das funktionierte so nicht“, sagt Liane Engelhardt, die Vorsitzende des Heimatvereins. Und so ruhten die Arbeiten gerade mal über den Jahreswechsel - und dann ging es nebenan weiter.

Platz für bis zu 80 Personen

Neue Farben, neuer Putz, vom Boden bis zur Decke erstrahlt der Saal in neuem Glanz; auch ein Bild, angelehnt an das alte Wappen Dankerodes, schmückt den Raum. Bis zu 80 Personen können hier feiern. Die Räume nach Jahren des Leerstands in Eigenleistung wieder herzurichten, war ein Kraftakt, auch wenn „nicht so wahnsinnig viel kaputt war“, wie Engelhardt sagt.

Vor allem Christian Brachmann, Kai Römer und Ingo Engelhardt hätten sich bei der Renovierung hervorgetan, seien ständig vor Ort gewesen. Hilfe kam aber nicht nur aus den eigenen Reihen, auch zahlreiche Spender gab es: „Wir hätten das ohne Unterstützung - finanziell und materiell - gar nicht geschafft“, sagt Engelhardt.

Ortschaftsmittel reichen bei weitem nicht aus

Zu den Geldgebern gehörte auch die Dr.-Kiti-Maluche-Stiftung; mit 3.000 Euro unterstützte sie den Verein, der das Geld in den neuen Fußboden gesteckt hat. Die Stiftung fördert gemeinnützige Vorhaben den Bereichen Soziales, Bildung, Kultur, Kunst, Brauchtum, Sport und Umwelt. Maxime sei, dass die Projekte, die unterstützt würden, einer breiteren Masse zu Gute kämen, erklärt Vorstandsmitglied Annelore Michel. 10.000 Euro werden ihr zufolge jedes Jahr verteilt. Die Förderung kann beantragt werden.

„Die Stadt hat eine große Vereinsrange. Es ist wichtig, dass das Engagement da ist“, sagt der stellvertretende Stiftungsvorsitzende, Jürgen Bentzius. Die Ortschaftsratsmittel reichten da bei Weitem nicht. Beim Heimatverein sehe er das Geld in guten Händen, sagt er.

Tanzfläche im Außenbereich soll wieder hergerichtet werden

80 Mitglieder hat der inzwischen. Die geplante Übernahme des Festplatzes führte zu einem Mitgliederzuwachs, ging aber nicht ohne Diskussionen im Vorfeld über die Bühne. „Es war die Sorge der Mitglieder, die letztlich ausgestiegen sind, dass sich der Verein übernehmen könnte“, sagt Engelhardt. Das aber sei bisher nicht der Fall gewesen; auch der großen Spendenbereitschaft sei Dank habe man nicht an die Reserven gehen müssen.

Doch bleibt auch in den kommenden Jahren viel zu tun. Die Tanzfläche im Außenbereich muss wieder hergerichtet werden; dazu wurden neulich schon 80 Tonnen Schotter angeliefert. Auch das Bühnendach bedürfte einer Erneuerung; und die Außentoiletten müssten saniert werden, sagt Engelhardt.

Die Motivation ist klar: „Wir machen es nicht für uns, sondern für den Ort“, es gehe darum, den Platz, der vor mehr als 100 Jahren angelegt worden sei, neu zu beleben. Der Anfang ist gemacht. „Jetzt brauchen wir nur die Terminfreigabe, Anfragen haben wir.“ (mz)