Campingsplatz in Friedrichsbrunn Campingsplatz in Friedrichsbrunn: Zu weich für Wohnmobile?

Friedrichsbrunn - Gegenüber dem Kloster Wendhusen in Thale kann man es, am Bremer Teich bei Gernrode ebenfalls, und auch in Dankerode und Bad Suderode gibt es geeignete Plätze dafür. Wenn es nach einem Investor geht, soll der Altkreis Quedlinburg demnächst einen weiteren Campingplatz für Wohnmobile hinzubekommen - und zwar in Friedrichsbrunn.
Bis zu 35 Wohnmobile, heißt es aus dem Bauamt im Rathaus Thale, sollen nach aktuellen Plänen dort eines Tages Platz finden.
Campingsplatz in Friedrichsbrunn: Fläche war Zwischenlagerplatz für Baustoffe
Ortsbürgermeister Christian Staat (CDU) sieht das Vorhaben nach eigener Aussage „mit einem weinenden Auge“, ebenso wie die übrigen Mitglieder des Ortschaftsrats. „Wir sind prinzipiell für Vorhaben, die den Tourismus fördern“, legt er dar.
Allerdings handle es sich bei der Fläche in der Nähe des Schützenhauses am Bocksberg um einen Zwischenlagerplatz für Baustoffe, den die Friedrichsbrunner und externe Baufirmen über Jahrzehnte genutzt hätten. Bis in die Zeit vor der politischen Wende reiche die Nutzung zurück. „Dort konnte damals jeder alles hinbringen.“
Weil Staat, der auch Vorsitzender des Thalenser Bauausschusses ist, sich mit seinem Ortschaftsrat besprechen wollte, vertagte der Ausschuss im Oktober seine Empfehlung an den Stadtrat. Nun hat er grünes Licht gegeben, nachdem der Ortschaftsrat das Projekt einstimmig befürwortete.
Campingsplatz in Friedrichsbrunn: Standfestigkeit muss geprüft werden
Damit sind allerdings die Zweifel an der Eignung des Grundstücks für eine Wohnmobilstellfläche noch nicht vollständig ausgeräumt. Rund die Hälfte des ungefähr 18.000 Quadratmeter großen Grundstücks soll künftig dafür genutzt werden, der Rest kommt wegen seiner Hanglage nicht in Betracht.
Christian Staat erklärt, dass die geschotterte Lagerfläche über die Jahre dadurch erweitert wurde, dass Erdaushub an den Hangseiten verfüllt wurde. „An diesen Stellen wird auf jeden Fall die Standfestigkeit geprüft werden müssen“, stellt er klar.
Campingsplatz in Friedrichsbrunn: Verpachtung mit Option zum Kauf als Vorschlag
Wegen notwendiger umweltrechtlicher Prüfungen ist Bauamtsleiter Stefan Oberacker in der Sache schon länger mit den Behörden des Landkreises in Kontakt. „Es war anfangs der Wunsch des Vorhabenträgers, an der anderen Dorfseite, hinter der Infang, eine Fläche zu nutzen“, berichtet er. „Aber da hat das Umweltamt gesagt, das geht auf gar keinen Fall.“ Dort habe man es mit einem Landschaftsschutzgebiet zu tun.
Mit dem Grundstück am Bocksberg habe man jedoch eine weitere Fläche in Randlage gefunden, die Urlaubern eine Nähe zur Natur biete. Der Bereich, den der Investor nutzen will, reiche bis an den Wald im Norden und Westen des Grundstücks heran - wie bei derartigen Vorhaben üblich müssten andernorts neue Bäume gepflanzt werden, sollten dort Bäume gefällt werden.
Nach Angaben des Bauamts soll die Fläche zunächst an den Vorhabenträger verpachtet werden, mit der Option eines späteren Kaufs. Der Investor plant auf dem Areal unter anderem Stromanschlüsse, Toiletten, Duschen, Wegweiser, einen Grillplatz, eine Müllsammelstelle, Beleuchtung und Informationsstellen über die einheimische Flora und Fauna. Der Stadtrat entscheidet voraussichtlich in seiner Sitzung am 12. Dezember über die Pläne. (mz)