Café und Plattform Café und Plattform: Sperren auf Brocken sind aufgehoben

Schierke - Aufatmen beim Brockenwirt Daniel Steinhoff: Seit Mittwochmittag haben die Besucher des Brockenplateaus wieder freien Zugang zum Turmcafé und Restaurant in der siebenten Etage und zur Aussichtsplattform in der achten Etage des Brockenturms.
Vor 20 Tagen wurden auf Anordnung des Bauordnungsamtes der Landkreises Harz diese Bereiche des Turms auf dem höchsten Gipfels Mitteldeutschlands für die Tagestouristen gesperrt. Nur die Gäste des Brockenhotels wurden im Turmcafé noch versorgt, berichtet Steinhoff.
Für Hochhhaus gilt besonderer Brandschutz
Hintergrund der Einschränkung: Das über 30 Meter hohe Turmgebäude musste hinsichtlich seines Brandschutzes überprüft werden. Als Hochhäuser gelten in Deutschland Gebäude ab einer Höhe von 22 Metern. Das Brockenhotel hat acht Etagen plus einen Technikraum in der Kuppel und zählt damit laut Bauordnung schon als Hochhaus.
Laut Steinhoff mussten unter anderem Brandmelder auf dem Areal ausgetauscht und neue installiert werden. Auch sei die Fassade des Brockenturms auf ihre Brandsicherheit überprüft worden. Während der Sockel aus Granitgestein besteht, ist die Fassade des Turms etwa ab einer Höhe von zehn Metern mit Holz beschlagen. Dahinter befinde sich eine leichte Dämmung, die vor etwa 18 Jahren angebracht worden sei, so Steinhoff.
Tüv stellt keine gravierenden Mängel fest
Am Mittwoch, teilt die Kreisverwaltung mit, habe die Überprüfung durch den Tüv-Nord keine gravierenden Mängel im Brandschutz auf dem Areal ergeben. Allerdings, so Jan-Peter Hinrichs, Pressesprecher der Nord LB, müsse das Brandschutzkonzept für das Areal überarbeitet werden.
„Jetzt wird mit den Behörden über die Prüfergebnisse gesprochen“, sagt er - ohne allerdings auf Details eingehen zu wollen. Die Landesbank Nord LB ist mit der Harzsparkasse über eine gemeinsame Gesellschaft Eigentümer des Brockenturms und angrenzender Gebäude - der Telekom-Turm und eine kleine Fläche darum sowie die Goetheschutzhütte.
Nach Dauerregen sind viele Wege wieder frei
Und noch eine positive Nachricht gibt es: Die meisten Wanderwege zum Brockengipfel sind laut Nationalparkverwaltung Harz seit Donnerstag wieder frei. „Aus Richtung Schierke und Torfhaus kommt man ganz gut zu Fuß dorthin“, weiß Ingrid Nörenberg von der Nationalparkverwaltung.
Allerdings, so schränkt sie ein, spülte der andauernden Starkregen an einigen Stellen die Wanderwege aus. Deswegen seien die Wege für die Radfahrer eher ungeeignet. Gesperrt sei aber noch der Heinrich-Heine-Weg zwischen Zanthierplatz bis zum Abzweig der Ilsefälle in Ilsenburg. „Die Wanderer können aber auf die benachbarte Straße ausweichen“, sagt die Sprecherin. Wegen schwerer Schäden sind laut Nörenberg die Wanderwege aus Richtung Bad Harzburg derzeit nicht begehbar.
Die Harzer Schmalspurbahnen werden am Freitag wieder ihre fahrplanmäßigen Fahrten zum Brockengipfel aufnehmen. „Die Schäden, die der starke Regen verursacht hat, sind beseitigt“, sagt HSB-Sprecher Dirk Bahnsen. Dies betrifft alle drei Strecken, also die Selketal-, Harzquer- und Brockenbahn. (mz)