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Brockenstraße Brockenstraße bei Schierke: Schilder sollen rücksichtslose Radfahrer bremsen

Von Detlef Horenburg 16.06.2017, 07:45
Ein ganz normaler Tag auf dem Brocken. Radfahrer teilen sich die Straße mit Massen von Wanderern.
Ein ganz normaler Tag auf dem Brocken. Radfahrer teilen sich die Straße mit Massen von Wanderern. Archiv/Bein

Schierke/Halberstadt - Im Streit um mehr Sicherheit für die Wanderer zum und vom Brockengipfel bahnt sich eine Einigung an: Auf der Brockenstraße sollen verschiedene „verkehrsregelnde“ Vorhaben zur Verkehrsberuhigung beitragen. Ein entsprechendes Konzept stellte Landrat Martin Skiebe (CDU) im Kreisausschuss vor. Dieses sei im Rahmen des zweiten Brockengipfels, an dem Vertreter von Kreistag, Behörden, Verbänden und Institutionen teilnahmen, vereinbart worden.

Bau eines Fußweges wird verworfen

Es wurde festgelegt, dass auf große bauliche Eingriffe, wie den von der CDU-Kreistagsfraktion favorisierten Bau eines Fußweges, verzichtet werde. Dieser sollte entlang der kreiseigenen Brockenstraße - vom Brockenplateau bis zur Einmündung des Goetheweges - entstehen. Immer wieder komme es dort zu brenzligen Situationen, wenn sich Fußgänger und Radfahrer begegnen, monierte die CDU-Fraktion. Die Wanderer würden durch rücksichtslose Radfahrer akut gefährdet, heißt es weiter im Antrag der Harzer Christdemokraten an den Kreistag.

Das nun vom Kreisausschuss favorisierte Sechs-Punkte-Konzept sieht auch vor, dass auf der Internetplattform des Harzer Tourismusverbandes in mehren Sprachen auf die Besonderheiten zur Nutzung der Straße hingewiesen wird. In Höhe des Ranger-Hauses - also zu Beginn der Brockenstraße in Schierke - sollen zusätzlich mehrsprachige Infotafeln aufgestellt werden. Auf diesen soll auf die Gefahren der Hauptroute zum höchsten Berg Mitteldeutschlands auch mit Hilfe von Piktogrammen hingewiesen werden.

Mehrsprachige Infotafeln mit Piktogrammen geplant

Das Konzept sieht außerdem vor, dass an besonderen Gefahrenstellen, wie an den Einmündungen zum Goetheweg und zum Eckerlochstieg, auf der Straße eine Kennzeichnung aufgebracht wird, die Radfahrer, Mountainbiker und Pferdegespanne auf das Tempo-30-Limit hinweist. Zusätzlich sollen sogenannte Geräuschfahrbahnmarkierungen aufgebracht werden, um die Raser zu bremsen.

Für Wanderer werde es ebenfalls verstärkt Hinweise geben, die an das Verhalten im öffentlichen Verkehrsraum erinnern sollen, wie beispielsweise einem Linksgehgebot. Auch werde die Polizei gezielte Kontrollaktionen an ausgewählten Tagen durchführen und bei zu hoher Geschwindigkeit Verwarnungen auszusprechen, kündigte der Landrat an.

Linksgehgebot für Wanderer vorgesehen

Skiebe weiter: „Diese Vorschläge können zügig und mit vertretbarem Kosten- und Verwaltungsaufwand umgesetzt werden.“ Ob die Vorhaben sich auch als wirkungsvoll erweisen, soll in regelmäßigen Abständen überprüft werden, um bei Bedarf Nachbessern zu können, erklärte Skiebe.

Angesichts des Maßnahmekatalogs betonte CDU-Fraktionschef Thomas Balcerowski im Kreisausschuss, dass er den Antrag seiner Fraktion zum Bau eines Fußweges zurückzieht. „Unser Ziel ist erreicht, da man sich mit dem Problem beschäftigt hat.“ Er gehe davon aus, dass die Vorhaben jetzt auch zügig umgesetzt werden. Auch die Bündnisgrünen zogen ihren Antrag zur Brockenstraße zurück: „Wir wollten solch eine Verkehrsberuhigung erreichen“, sagte Fraktionschef Bernhard Zimmermann. (mz)