Saugwürmer Badegewässer im Landkreis Harz: Gesundheitsamt bestätigt einen Befall mit Zerkarien

Ditfurt/Quedlinburg - Am Ditfurter See ist wegen der Hitzewelle von einer gestiegenen Belastung mit Entenflöhen - Zerkarien - auszugehen, die zu einer Hauterkrankung führen können. Darauf weist ein Aushang der Gemeinde hin. Entenflöhe in Ditfurt, Sperrung von Badeseen in Sachsen-Anhalt wegen Blaualgen? Wie ist die Situation im Landkreis Harz überhaupt?
„Ditfurter See wird nicht wie Badegewässer vom Gesundheitsamt überwacht“
Zunächst: Der Ditfurter See ist kein offizieller Badesee, erklärt Manuel Slawig, Pressesprecher beim Landkreis Harz. „Der See ist nicht bei der EU als Badegewässer gemeldet worden, was bei einer offiziellen Nutzung notwendig wäre, und er wird deshalb auch nicht wie ein Badegewässer vom Gesundheitsamt überwacht“, so Slawig weiter.
Das Baden dort erfolge, wie auch vor Ort ausgeschildert, auf eigene Gefahr – nicht nur im Hinblick auf das Fehlen eines Rettungsschwimmers, sondern eben auch hinsichtlich der Wasserqualität.
Ein Kind hatte nach dem Baden Hautausschlag
Wie der Pressesprecher erläuterte, habe das Gesundheitsamt in dieser Woche Kenntnis davon erhalten, dass bei einem Kind nach dem Baden im Ditfurter See Hautausschlag aufgetreten sei. Weitere Fälle seien dem Amt nicht bekannt, es solle sie jedoch geben.
Nach Einschätzung des Gesundheitsamtes handele es sich wahrscheinlich um eine von Saugwürmern ausgelöste Zerkariendermatitis, wofür auch das Vorhandensein von Süßwasserschnecken - typisch beim Auftreten von Zerkarien - spreche. Mit der Gemeinde sei vereinbart worden, dass am See ein Informationsblatt ausgehängt wird.
Gemeinde will über Zerkarien informieren
Alles top ist bei den offiziellen Badegewässern, die durch das Gesundheitsamt gemäß EU-Badegewässerrichtlinie regelmäßig überwacht werden. Das sind der Bremer Dammteich und der Osterteich in Gernrode, der Bergsee in Güntersberge, der Birnbaumteich in Neudorf, der Halberstädter See, das Naturbad „Christinenteich“ in Elbingerode und das Waldseebad Hasselfelde.
„Sie alle haben bei den letzten Beprobungen ausnahmslos einwandfreie Badewasserqualitäten aufgewiesen“, so Slawig. Eine Blaualgenproblematik sei bisher aus keinem Badegewässer im Harz bekannt. Wie der Kreissprecher sagt, gibt es neben den Seen im Landkreis auch zahlreiche Freibäder. „Kaum eine andere Region hat eine derartige Vielfalt an Bademöglichkeiten zu bieten.“