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Autoteile-Harz-Cup 2015 Autoteile-Harz-Cup 2015: Rieder entführt Pokal aus Mehrzewckhalle in Thale

Von Wolfgang Grünefeld 29.12.2015, 11:21
Ex-HFC-Profi Michael Preuß (li.) spielte bei KSM Castings Wernigerode, das hier gegen Germania Neinstedt mit Peter Wobser 0:1 verlor.
Ex-HFC-Profi Michael Preuß (li.) spielte bei KSM Castings Wernigerode, das hier gegen Germania Neinstedt mit Peter Wobser 0:1 verlor. Detlef Anders Lizenz

Thale - Das Hallenfußballturnier in der Thalenser Mehrzweckhalle um den 8. Autoteile Harz-Cup fand mit dem SV Grün-Weiß Rieder einen verdienten Sieger. Die Grün-Weißen wiederholten damit ihren Triumph von 2013 und stellten erneut mit dem Ex-Thalenser René Neuendorf den besten Torschützen (9 Treffer). Das Turnier war für alle Beteiligten ein voller Erfolg, fand nicht nur Stahl Thales Abteilungsleiter Jens Kersten.

Die Zuschauer sahen auf dem Hallenparkett neben attraktivem Fußball und vielen sehenswerten Toren auch einige kuriose Einlagen und der Veranstalter freute sich bei über 400 Besuchern über eine rappelvolle Halle und am Versorgungsstand über lange Schlangen.

Äußerst fair

Trotz dieser Mammutaufgabe, zehn Teams knapp sechs Stunden lang zu betreuen, war die Organisation einer sechsköpfigen Mannschaft perfekt. Unter anderem half der amtierende Abteilungsleiter Jens Kersten neben seiner Verantwortung bei der Begrüßung und Siegerehrung ebenso beim Verkauf von Speisen und Getränken wie Spielerfrauen und Aktive der Zweiten oder Nico Picek sowie Marcel Tietze von der Ersten.

„Die besten Mannschaften des Turniers standen im Finale“, befand Hallensprecher Frank Gierke. „Trotz aller Rivalität wurden die 24 Begegnungen äußerst fair geführt, woran die Schiedsrichter ihren Anteil beitrugen.“ Das Trio Artur Domagala, Ingolf Richter und Tobias Losse, der erstmals in der Halle Verantwortung übernahm, leiteten die Partien ruhig und souverän. Leider schaffte kein Thalenser Team den Einzug ins Halbfinale.

In der Vorrundengruppe A belegte Stahl Thale II nach dem Auftaktsieg über Bad Suderode (1:0) und einem 4:0-Erfolg gegen die Werksmannschaft KSM Castings Wernigerode (4:0) sowie äußerst knappen Niederlagen gegen den späteren Finalisten „Coole Combo“ Wernigerode (1:2) und Herbstmeister Germania Neinstedt (0:1) „nur“ den dritten Platz. Beim genannten 1:2 ging Thale sogar durch Andy Lippert in Führung und vergab später weitere Chancen, aber Andy Wipperling, Landesligaspieler vom FC Einheit Wernigerode, besiegelte mit seinen beiden Treffern die Niederlage.

Wipperling und sein „Kollege“ Martin Gottowik bestimmten maßgeblich das Niveau des Teams, das die Vorrundengruppe trotz der Niederlage gegen Neinstedt (1:2) gewann. Die Germanen vergaben den Gruppensieg durch ein vermeidbares 0:1 gegen Bad Suderode und hatten dadurch im Halbfinale die schwerere Aufgabe gegen Rieder zu bewältigen.

Spiel im Unterhemd

Der Harzoberligist setzte sich in seiner Gruppe deutlich durch und musste nur beim 0:0 gegen Stahl Blankenburg/Timmenrode Punktverluste beklagen. Die Thalenser A-Jugend konnte sich im „Konzert der Großen“ durchaus behaupten, trotzte den Blankenburgern ein 1:1-Unentschieden ab, besiegte Schwarz-Gelb Asel (2:1) und die „Dicken Bäuche“ Hedersleben (4:0) und landete nach dem 0:3 gegen Rieder knapp geschlagen auf Vorrundenplatz drei. Dennoch waren die Übungsleiter Holger Henschel und Marcel Tietze stolz auf ihre Truppe, die das Turnier wieder einmal bereicherte.

Mit der „Coolen Combo“ und Neinstedt sowie Rieder und Blankenburg/Timmenrode standen die Halbfinalisten nach einer unterhaltsamen Vorrunde fest. Kurios, dass hier im Spiel zwischen Asel und „Dicke Bäuche“ (3:2) der Schiedsrichter keine Unterschiede zwischen Trikots und Austauschlaibchen ausmachen konnte. Die Spieler aus Asel fanden eine schnelle Lösung und spielten mit freiem Oberkörper oder im Unterhemd.

Als in der letzten Partie der Freizeitkicker aus Hedersleben, die statt Rückennummern eine Bierflasche auf dem Dress trugen, der Torwart absichtlich auf dem Boden liegen blieb, waren schnell zwei verkleidete Sanitäterinnen vom mitgereisten Anhang zur Stelle und halfen ihm mit einem Obstler wieder auf die Füße.

Im Halbfinale setzten sich die vermeintlichen Favoriten durch. Die „Coole Combo“, mit dem als besten Torwart des Turniers ausgezeichneten Ronny Sieboth in ihren Reihen, ließ Blankenburg/Timmenrode keine Chance (5:1), während in der anderen Begegnung die Neinstedter nach einem 0:2-Rückstand am Grün-Weiß-Keeper Florian Hottelmann zu verzweifeln schienen. Als Torsten Döpelheuer das 3:0 markierte, war praktisch die Partie entschieden, auch wenn Andy Drechsel und Cornelius Lindau Chancen besaßen und zwischendurch Toni Schumann verkürzen konnte.

Rieder im Finale überfallartig

Nachdem die Platzierungen im Neunmeterschießen ausgetragen worden waren, begann zwischen den Harzligisten Neinstedt und Blankenburg/Timmenrode das Spiel um Platz drei. Wieder führten die Germanen durch Drechsel, aber der überragende Chris Gensler (acht Turniertreffer) wendete mit seinen beiden Toren das Blatt und nahm damit wohl Revanche für die erlittene 1:4-Punktspielniederlage. Neinstedt vergab zu viele Chancen, so dass der Blankenburger Anhang schon vor dem Abpfiff der Partie jubelte.

Im Finale legte Rieder überfallartig schnell vor und ließ es nach der 3:0-Führung etwas ruhiger angehen. Nach dem 1:3 von Peter Runzer scheiterte Gottowik zweimal knapp, ehe Neuendorf sensationell geschickt mit Hilfe der Bande das 4:1 erzielte und auch für den 5:1-Endstand sorgte.

Beim anschließenden Feiern zeigten sich dann die Sportfreunde und Anhänger des SC Asel als Turnierbeste. Bei lautstarker Discomusik brachten sie die Stimmung im Gastraum zum „Sieden“ und demonstrierten, warum sie zu den Stammgästen zählen. Kapitän Stephan Breitenreiter brachte es bei der Siegerehrung per Mikrophon vor dem Publikum auf den Punkt: „Wir genießen jedes Mal die herzliche Gastfreundschaft und die geile Atmosphäre, da lohnt sich die weite Busfahrt von Hildesheim“. (mz)

Gastgeber Stahl Thale II, hier David Gerbothe (rechts) gegen Bad Suderodes Mathias Abel, wurde diesmal Sechster.
Gastgeber Stahl Thale II, hier David Gerbothe (rechts) gegen Bad Suderodes Mathias Abel, wurde diesmal Sechster.
Detlef Anders Lizenz
Asel spielte gegen die Dicken Bäuche Hedersleben mit freiem Oberkörper.
Asel spielte gegen die Dicken Bäuche Hedersleben mit freiem Oberkörper.
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Wie vor einem Jahr wurde Rieders Stürmer René Neuendorf bester Torschütze des Turniers.
Wie vor einem Jahr wurde Rieders Stürmer René Neuendorf bester Torschütze des Turniers.
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