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Autoreifen im Verkehr Winterurlaub im Harz: Wie wichtig sind Schneeketten für das Auto?

Wer mit der Familie in den Harz will, dem ist auch die Sicherheit eine Herzensangelegenheit. Auf den schneebedeckten Straßen ergeben Schneeketten für die Autoreifen durchaus Sinn. Manchmal aber auch nicht.

Von Sebastian Rose Aktualisiert: 22.11.2023, 15:56
Auf den schneebedeckten Straßen im Harz sind in gewissen Fällen Schneeketten durchaus sinnvoll.
Auf den schneebedeckten Straßen im Harz sind in gewissen Fällen Schneeketten durchaus sinnvoll. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Wernigerode - Auf den Autobahnen im Bundesgebiet brauchen Urlauber und Tagesausflügler nicht wirklich Schneeketten im Alltag. Wer aber die Schnellstraßen verlässt, dem droht gerade im Winter im Harz das Steckenbleiben. Aber wie legt man diese Schneeketten überhaupt an und wann werden diese benötigt? Und welche Straßen im Harz sind besonders häufig von der Schneekettenpflicht betroffen?

"Wir empfehlen, im Winter grundsätzlich mit Winterreifen zu fahren, bei winterlichen Straßenverhältnissen sind sie sogar Pflicht. Schneeketten machen nur bei einer festen Schneedecke Sinn und sind vorgeschrieben, wenn das Verkehrszeichen 268 aufgestellt ist", erklärt Alexandra Kruse, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.

"Das Zeichen besagt: Ab hier geht es nur mit Schneeketten weiter. Wer auf diesen Strecken auf schneebedeckter Fahrbahn ohne fährt, riskiert ein Verwarnungsgeld in Höhe von 20 Euro", so Kruse weiter.

Wichtig dabei sei außerdem, dass das Zeichen 268 auch für Fahrzeuge mit Allradantrieb gilt. "Und: Schneeketten sind kein Ersatz für Winterreifen", ergänzt Kruse.

Im Harz ist besonder häufig die Bundesstraße 4 (oftmals rund um Bad Harzburg) im Winter von der Schneekettenpflicht betroffen. Auch die Steigungen rund um Torfhaus und Braunlage sind prädestiniert dafür. Auf Parkplätzen, ungeräumten Seitenstreifen oder Nebenstraßen ist die Gefahr ebenfalls groß, eine Schneeketten-Pflicht herrscht hier dann aber oft nicht. Das gilt für Wernigerode wie für den Brocken.

Vorher schon im Trockenen üben

Generell gilt, dass die Schneeketten exakt zur jeweiligen Reifengröße passen müssen. Zudem gibt es unterschiedlichste Montagesysteme mit Vor- und Nachteilen. Von der Seilkette über die Ringkette bis zum Schnellmontagesystem - die Bandbreite ist groß.

Üben sollte man die Montage schon vorab, denn mit kalten Fingern ist diese gleich um einiges kniffliger. Auch eine Matte für das Auto ist durchaus sinnvoll, denn bei der Montage im Schnee müssen oftmals die Knie des Monteurs auf dem Boden abgelegt werden.

Kommen die Ketten nun nach vorn oder nach hinten? Grundsätzlich gibt es einen einfachen Merksatz: Die Schneeketten gehören auf die Reifen der angetriebenen Achse. Einzige Ausnahme: Bei Allrad-Fahrzeugen kommen sie auf die gelenkten Räder (siehe Bedienungsanleitung des Herstellers). Aber nicht erst nach dem Festfahren, sondern schon rechtzeitig vorher, versteht sich.

"Die Schneeketten gehören auf die Reifen der angetriebenen Achse."

Merksatz

"Zum Aufziehen wird eine Schneekette von hinten über den Reifen gezogen und die beiden Enden hinter dem Rad verbunden.
Zum Spannen wird die Kette durch die einzelnen Glieder gezogen.
Danach wird das Fahrzeug etwas vorgerollt, damit die Kette komplett unter dem Rad liegt und nachgespannt", heißt es auf der Schneeketten-Ratgeberseite. "Nach einigen Kilometer Fahrt müssen die Ketten noch einmal nachgespannt werden. Richtig sitzen die Ketten, wenn sie sich weniger als einen Zentimeter anheben lassen."

Schneeketten gibt es wahlweise in gut sortierten Baumärkten, Autofachhändlern, im Netz oder auch bei den Automobilclubs. Mitglieder des ADAC können so beispielsweise für eine Tagesgebühr die Ketten ausleihen. "Vorab sollte man sich dort auf jeden Fall über die Verfügbarkeit informieren", so Kruse vom ADAC am Schluss.

Aber egal wo die Schneeketten nun besorgt wurden, wichtig ist: Nach dem Verkehrsschild 286 gilt generell ein Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde.

Aber egal wo die Schneeketten nun besorgt wurden, wichtig ist: Nach dem Verkehrsschild 286 gilt generell ein Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde.